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Abstract:

Im dualistischen Denkrahmen der Offenbarung erscheint Babylon eindeutig auf der falschen Seite, als eine der feindliche Mächte, die letztendlich ihrer Vernichtung entgegengehen. Übereinstimmend mit dem, was als eine zeitlose Rhetorik des Krieges verstanden werden kann, wird «der Feind» jeglicher Menschlichkeit beraubt und als Inkarnation des Bösen präsentiert. Die negative Art und Weise, in der Babylon dargestellt ist, lässt ihre zukünftige Bestrafung als etwas erscheinen, was sie verdient hat. Kommentare zu diesem Text zeigen jedoch eine Tendenz, die beunruhigenden Aspekte dieser Vorhersage wegzuerklären, indem sie die Hure zu «nur einer Metapher» reduzieren.

In diesem Artikel konzentriere ich mich auf die Zerstörung Babylons, wie sie in Offenbarung 17,16 dargestellt wird. Ich zeige auf, dass der Körper, der hier gemetzelt wird, nicht irgendein Körper ist, sondern ein bestimmter, geschlechtsspezifischer Körper. Dass Babylon von Anfang an als Hure dargestellt ist, liefert die Rechtfertigung für die männliche Gewalt, die ihrem Körper angetan wird. Was hingegen ausgeblendet wird, ist der Missbrauch der Hure als Metapher für eine Kolonialmacht.

Caroline Vander Stichele,

lives in Belgium and teaches New Testament at the University of Amsterdam (the Netherlands). She is currently working on a book about wicked women in the New Testament.