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01-2001
Thalia Gur-Klein Potiphar’s Wife and the Cultural Template of Sacred Sexuality
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Abstract:
Die Autorin bezieht sich im folgenden Beitrag auf den in der letzten Nummer von lectio difficilior veröffentlichten Vortrag von Mieke Bal (Amsterdam). Sie geht davon aus, daß kulturelle Typen und Raster die Struktur und Tiefenstruktur eines Textes auf subtile Weise prägen, und versucht, solche verborgenen Prägungen am Beispiel der Erzählung von Potifars Frau und Josef (Gen 39) sichtbar zu machen. Indem sie vergleichbaren Erzählstoffen der Antike und dem reichen Weiterleben der biblischen Geschichte u.a. in der jüdischen Tradition (bis ins 14. Jh.n.Chr.) sowie im Koran nachgeht, trägt sie viele überzeugende Indizien für die Tiefendimension dieser Erzählung auf. Während der biblische Text in einer höchst problematischen Verquickung von Weiblichkeit und (negativ konnotierter) Erotik Potifars Frau als sexuelle Verführerin, Josef aber als sexuell enthaltsamen, tugendhaften Helden darstellt, der sich gerade dadurch als loyaler Diener seines ägyptischen Herrn und zugleich als rechtgläubiger JHWH-Anhänger erweist, lassen sich unter der - nicht vollständig geglätteten - sexualitäts- und frauenfeindlichen Oberfläche von Gen 39 Spuren älterer Traditionen von sexuellen Beziehungen mit Gästen des Hauses, von der Schande der Abweisung sexueller Gastfreundlichkeit und von Frauenbanketten ausmachen.
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Thalia Gur-Klein,
born to Jewish parents from East Europe, is an Israeli residing in the Netherlands and runs a household of two daughters ages, 12 and 16. In 1983, she completed an M.A. in English and American Literature at Leiden University. In 1994 she returned to the University and lounged on a second M.A. of Jewish Studies and Feminist Theology at the University of Amsterdam which she completed in 1998. She is now working on her Ph.D. thesis on the veneration of Jewish Women, the Holy, the Virginal Martyr and the Mad, entitled ‘Some Like Them Iconised’. The thesis covers the following: Folklore of female Jewish saints; History --veneration of Jewish female victims of the Holocaust –agreement and controversy around the Jewish nun Edith Stein; Literature and Psychology-- texts about two Jewish Mothers who identify with the victims of the Holocaust without having been victimised – mad or holy, secular saints or a continuation of a religious tradition. Parts of this thesis have been published.
© Thalia Gur-Klein 2001 lectio@theol.unibe.ch ISSN 1661-3317