Archiv - Hier finden Sie frühere Ausgaben von lectio.

02-2006

Moisés Mayordomo Marin Construction of Masculinity in Antiquity and Early Christianity

Online-Version im Aufbau, bitten nutzen Sie das PDF des Artikels.

Abstract:

Männlichkeit bildet in der griechisch-römischen Antike eine zentrale Kategorie zur Deutung und Konstruktion der Wirklichkeit. Einige auffällige Aspekte dabei sind: Der menschliche Körper ist eingeschlechtlich, bringt sich jedoch auf zwei unterschiedliche Weisen geschlechtlich zum Ausdruck; Männlichkeit muss durch öffentliche Selbstdarstellung in Konkurrenz zu anderen erworben werden; Kontrolle und Herrschaft sind zentrale Vollzugsweisen des Mannseins; der moralische Tugenddiskurs dient dazu, männliche Identitätsmerkmale positiv festzusetzen; männliche Kontrolle kann auch die Form von Selbstkontrolle annehmen; die Adoleszenz ist die »Schule der Männlichkeit« und der Ort des Mannes ist »außerhalb« im öffentlichen Raum. Gegenüber dieser »hegemonialen Männlichkeit« legt der Apostel Paulus einige interessante Aspekte von Kontinuität und Diskontinuität an den Tag (insbesondere in der Korintherkorrespondenz). Einerseits entzieht er sich den Konkurrenzmechanismen öffentlicher Rede und Modellen von männlicher Härte (2. Korintherbrief). Andererseits verwirft er »weibliche«, langhaarige Männer und jegliche Übertretung der symbolischen Geschlechterdarstellung (1. Korintherbrief). Er stellt die aktive Rolle des Mannes nicht in Frage, qualifiziert diese allerdings in zwei Richtungen: Ein christlicher Mann gehört in seiner körperlichen Existenz zu Christus. Er ist ferner moralisch dazu verpflichtet, seine Liebe gegenüber anderen durch Verzicht auf Aspekte seiner männlichen Autonomie auszudrücken. Schließlich limitiert Paulus Sexualität auf die Ehe, denn Sexualität impliziert immer einen Entzug aus dem Bereich der ganzheitlichen Herrschaft Christi. Daher ist die wichtigste Form der Kontrolle die Selbstkontrolle.

Für ein optimales Druckergebnis des Dokuments empfehlen wir Ihnen den Download der PDF-Datei.

Moisés Mayordomo (*1966),

is lecturer of New Testament at the University of Berne. After studies in Germany, Britain and Switzerland he received his doctorate from the University of Berne in 1997 and finished his »Habilitation« in 2004. His academic interests include: Matthew, Paul, hermeneutics, new literary criticism and the problem of violence in the Bible.

Email: moises.mayordomo@theol.unibe.ch.

© Moisés Mayordomo Marin, 2006, lectio@theol.unibe.ch, ISSN 1661-3317

 
 
 
 

Zurück

top