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02-2001

Julia Müller-Clemm Archäologische Genderforschung: (K)ein Thema für die Palästina-Archäologie? Ein Forschungsüberblick mit Beispielen zur "Archäologie des Todes"

Abstract:

The present article introduces to the history, the problems and prospects of gender archaeology, approaching the topic from the angle of the subject, the object and the context of gender-archaeological research. An analysis of the current state of archaeological interpretation and theory-building in the area of Palestine/Israel reveals a noticeable lack of gender-archaeological sensibility and reflection. Opening up to gender-specific questions could, however, improve the quality of the discipline at large regarding its hermeneutics, method, and practice. The heuristic possibilities of gender-archaeology are  further exemplified by their application to the ‘Archaeology of Death’. It is specifically in this field ‑where these missing data would count most‑ that the archaeology of Palestine/Israel hardly applies new approaches and methods for the collection of data relevant to gender-specific research.

Am Departement für Biblische Studien der Universität Freiburg (Schweiz) fand 1998 im Rahmen des Aufbaustudiums Bibel und Archäologie ein Oberseminar zum Thema ‘Frauen in der Palästina-Archäologie’ unter der Leitung von PD Dr. Christoph Uehlinger statt.[1] Nach der ersten Sitzung, in der die Vorgehensweise für das anstehende Semester diskutiert worden war, stand die primäre Fragestellung fest: Anhand welcher Fundgruppen kann man Einblicke in das Leben von Frauen im antiken Palästina gewinnen? Schon nach einigen Sitzungen wurden drei Dinge unmissverständlich deutlich: 1. Es gab so gut wie keine Publikationen, die sich im Kontext der Palästina-Archäologie methodisch mit dieser Frage auseinandersetzen. 2. Im Gegensatz dazu war die Literaturfülle in anderen archäologischen Fachgebieten (v.a. aus dem skandinavischen und englischsprachigen Raum) schier unüberschaubar. 3. Unsere Fragestellung und Herangehensweise schienen mit einem erheblichen Theoriedefizit behaftet zu sein und hinkten dem internationalen Forschungsstand auf dem Gebiet der Genderforschung in der Archäologie um einige Jahrzehnte hinterher. Diese Sachlage machte es unumgänglich, sich zunächst einen Überblick über den aktuellen Diskussionsstand zu verschaffen. Ein Ergebnis dieser Bemühungen ist der vorliegende Beitrag, dessen Ziel es ist, einen Einblick in Geschichte, Ziele und Anwendungsbereiche der Genderarchäologie zu geben und grundlegende Literatur zum Thema zusammenzustellen.

Der Artikel gliedert sich in drei Hauptabschnitte. Der erste beschäftigt sich mit der Geschichte und den Forschungsschwerpunkten der Genderarchäologie (I.1. Die Anfänge; I.2. Forschungsobjekt; I.3. Forschungssubjekt; I.4. Forschungskontext; I.5. Fragen zur Praxis), der zweite mit der Situation innerhalb der Palästina-Archäologie (II). Das abschliessende Kapitel widmet sich exemplarisch den praktischen Herangehensweisen, Voraussetzungen, Problemen und Chancen eines der wichtigsten Forschungsgebiete in diesem Zusammenhang, dem der ‘Archäologie des Todes’ (III.1. Physische Anthropologie; III.2. Bestattungkontext; III.3. Bemerkungen zur Forschungslage in Israel/Palästina).

Obwohl die Auseinandersetzung mit Bildmaterial in genderarchäologischen Beiträgen oft schlicht als ein Teilgebiet der Archäologie behandelt wird und figurative Darstellungen eine der wichtigsten Informationsquellen über Gendersysteme der Vergangenheit bilden, werde ich diesen Bereich hier weitgehend unberücksichtigt lassen. Ikonographische Quellen unterscheiden sich von den sonstigen materiellen Hinterlassenschaften einer Kultur v.a. darin, dass sie wie Texte auf dem Hintergrund der spezifischen Intentionen ihrer AuftraggeberInnen sowie des Verwendungskontextes zu betrachten sind: „Like historical texts, figurative representations are best interpreted within the context of where they were made, for whom they were made, why they were made, and the background of their creators.“[2] So stellen sich in der Ikonographie über die hermeneutischen Probleme des Umgangs mit siedlungsarchäologischem Material hinausführende Fragen, die einer gesonderten Auseinandersetzung bedürfen.[3]

Bevor nun im Folgenden der Geschichte der Genderarchäologie nachgegangen wird, ist es zum besseren Verständnis sinnvoll, einige Zusammenhänge im Vorfeld zu klären.

a) Gender und Sex

Das englische Wort gender, das im Deutschen nur annähernd mit dem Begriff ‘soziales Geschlecht’ wiedergegeben werden kann, steht für die kulturelle Interpretation des ‘biologischen Geschlechts’ (sex).[4] Verschiedene Gesellschaften entwickeln unterschiedliche Normen und Kriterien für geschlechtsspezifische Verhaltensmuster (gender roles) und ein differenziertes System äusserlich sichtbarer Codes wie z.B. bestimmte Merkmale der Bekleidung, des Schmucks, der Haartracht etc. (gender attribution). Solche Gendersysteme hinterlassen unweigerlich Spuren in ihrer jeweiligen materiellen Kultur. Diese im archäologischen Befund aufzufinden und so Genderaspekte einer vergangenen Gesellschaft zu rekonstruieren, ist das Ziel der Genderarchäologie im Hinblick auf das primäre Objekt ihrer Forschung. Hierbei sucht man nach Antworten auf Fragen wie: Wie und unter welchen Bedingungen etablieren sexuelle Unterschiede welche Formen spezifischer Genderrollen und -identitäten? Welche Arten von Gendersytemen haben sich zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten entwickelt? Und wie haben sich bestimmte Genderstrukturen auf andere Dimensionen des sozialen und kulturellen Lebens ausgewirkt bzw. inwiefern wurden sie selbst durch diese Faktoren geprägt?[5]

Darüberhinaus beschäftigt sich Genderarchäologie selbstreflexiv mit den Auswirkungen des Faktums Gender auf Theorie und Praxis archäologischen Arbeitens sowohl im Hinblick auf das forschende Subjekt als auch auf den Forschungskontext. Hier stehen Aufgaben im Zentrum wie z.B.: die Aufarbeitung gendergesteuerter Fehlinterpretationen archäologischer Befunde; die Kritik an unreflektierten Übertragungen westlicher Genderstereotypen auf antike Gesellschaften; die Analyse genderbedingter Unterschiede in der Lehr- und Arbeitssituation und ihren Auswirkungen auf die Disziplin; oder die Untersuchung genderrelevanter Aspekte des typischen ArchäologInnen-Images auf Methodik und Theoriebildung.

b) Genderarchäologie und feministische Archäologie

Wie alle Genderforschung ist auch die Genderarchäologie aus dem von der feministischen Bewegung beeinflussten Paradigmenwechsel erwachsen, der alle sozialwissenschaftlichen Disziplinen seit den 70er Jahren erfasst hat. Sie wurde entscheidend von Frauen geprägt, die ihr wissenschaftliches Engagement in den Dienst der Frauenbewegung stellten. So entwickelte sich die Genderarchäologie in Abhängigkeit zu der sich ausdifferenzierenden feministischen Wissenschaftstheorie.[6] Aus diesem Kontext erwuchs der Forschungsrichtung der Name ‘feministische Archäologie’, der heute zuweilen synonym zum etwas später entstandenen Begriff ‘Genderarchäologie’ verwandt wird. Diese Doppelung der Nomenklatur ist irreführend, historisch gesehen jedoch wohl unvermeidlich und unter gewissen Gesichtspunkten auch gerechtfertigt. Zum einen betreiben viele Archäologinnen ihre Genderforschung als Feministinnen. Zum anderen liegt es in der Natur der Sache, dass die Erkenntnis des Einflusses des forschenden Subjekts auf die Forschungsergebnisse in einer Disziplin, die Jahrhunderte lang von Männern dominiert wurde, in erster Linie zu Kritik an androzentrischen Interpretationsmodellen führt und so Genderforschung und feministische Zielsetzung in eins fallen.

Genderarchäologie lässt sich jedoch nicht auf feministische Forschung reduzieren. Denn Genderforschung ist nicht Forschung von Frauen über Frauen für Frauen; „gender is not a code word for women, and gendered archaeology is not another way of finding women in prehistory disguised with a more neutral and inclusive term.“[7] Die Betonung liegt vielmehr gerade auf der Analyse aller Geschlechter und der Dekonstruktion eben jener Kategorien von Geschlechtlichkeit, die in unserer Gesellschaft die Genderstrukturen prägen und im Zentrum der Kritik der feministischen Bewegung stehen. In diesem Sinne arbeitet Genderarchäologie mit andersartigen Prämissen als sie der Terminus ‘feministische Archäologie’ nahelegen würde. Will man die Genderarchäologie im mittlerweile äusserst vielschichtigen Feld feministischer Wissenschaft situieren, so am ehesten innerhalb des postmodernen Feminismus, der „die Kritik an sämtlichen traditionsreichen Annahmen der Moderne ins Zentrum seiner Argumentation [stellt] [...] und sowohl androzentrische als auch feministische essentialistische und ontologische Argumentationsstrategien [dekonstruiert]“ [8].

I. Forschungsgeschichtlicher Rückblick

Die Geschichte der Genderforschung wird meist als dreistufiger Entwicklungsprozess beschrieben: 1. Phase: Kritik am Androzentrismus; 2. Phase: intensive Frauenforschung (im Glauben, dadurch die Missstände beseitigen zu können); 3. Phase: Entwicklung einer selbstkritischen, integrativen Genderforschung.[9] Obwohl man angesichts der Ausweitung des Forschungsfeldes und der verstärkten epistemologischen Reflexion heutiger Genderarchäologie von einem stufenweisen ‘Fortschritt’ der Genderforschung in der Archäologie sprechen kann, sind doch die Themen und Ansatzpunkte der Anfänge noch lange nicht ad acta gelegt. Daher erscheint es sinnvoll, die Forschungsgeschichte nicht chronologisch, sondern systematisch anzugehen und das folgende Kapitel (gerahmt von einer kurzen Darstellung der ersten Kongresse und Veröffentlichungen zum Thema und einer abschliessenden Zusammenfassung) in drei Abschnitte zu unterteilen, die sich je einzeln mit der Entwicklung auf den Ebenen des Forschungsobjekts, -subjekts und -kontexts auseinandersetzen.

I.1 Die Anfänge

In Skandinavien wurden die Ideen feministischer Forschung Mitte der 70er Jahre in die archäologische Forschungsagenda integriert. Ein Meilenstein war dabei eine Konferenz unter dem Titel ‘Were They All Men?’, die 1979 in Bergen (Norwegen) stattfand.[10] Es folgte die Gründung der Vereinigung Kvinner i Arkeologi i Norge[11] (KAN), die seit 1985 Tagungen organisiert und eine mehrsprachige Zeitschrift gleichen Titels herausgibt.

Im anglo-amerikanischen Bereich begann der Austausch über archäologische Genderthemen in den frühen 80er Jahren mit dem bis heute grundlegenden Artikel von Conkey und Spector[12], in dem zum ersten Mal explizit der Terminus ‘Gender’ in den archäologischen Diskurs eingebracht wurde. Um das Interesse an Frauenfragen in der Archäologie weiter zu wecken, organisierten Gero und Conkey in der Folge 1988 eine kleine Arbeitskonferenz in South Carolina (USA) zum Thema ‘Women and Production in Prehistory’[13], die zur Geburtsstunde feministischer Archäologie im anglo-amerikanischen Bereich wurde, 1991 gefolgt von einer Konferenz an der Appalachian State University in North Carolina unter dem Titel ‘Exploring Gender through Archaeology’[14]. In Grossbritannien begannen die Diskussionen über feministische Archäologie 1982 auf den Kongressen der Theoretical Archaeology Group (TAG). Mit einer Spezialausgabe des Cambridge Archaeological Review (1988) folgte die Auseinandersetzung auf breiterer Basis.[15] In Kanada waren es die jährlichen Archäologie-Konferenzen der University of Calgary, die den Stein ins Rollen brachten. Die graduierten Studierenden, die 1989 die Chacmool Conference organisierten, stellten sie unter das Thema ‘The Archaeology of Gender’.[16] Zur Überraschung der OrganisatorInnen brachte der Aufruf, Beiträge zu schreiben über hundert Rückmeldungen; mehr als jemals zuvor. Und auch in Australien organisierte man in den 90er Jahren eine Reihe von Kongressen. Der erste fand 1990 an der Charles Stuart University in Albury statt.[17]

Aus den zaghaften Anfängen hat sich mittlerweile ein eigenständiger, weitreichender Wissenschaftszweig entwickelt. Heute sind die Fragen nach Genderstrukturen in antiken Gesellschaften aus den Forschungsagenden der skandinavischen und englischsprachigen Archäologie nicht mehr wegzudenken.[18] Im deutschsprachigen Raum ist das Interesse bis heute vergleichsweise gering und Publikationen zum Thema sind rar. Jedoch gründeten im Mai 1991 einige deutsche Archäologie-Studentinnen das Netzwerk archäologisch arbeitender Frauen[19], das seither vierteljährlich einen Rundbrief herausgibt und diverse Tagungen organisiert.[20] Inzwischen gehören rund 200 Personen und Institutionen dem Netzwerk an. Über ähnliche Aktivitäten in der Schweiz oder Österreich ist mir nichts bekannt.[21]

I.2 Forschungsobjekt: „The way we were“[22]

Der Einfluss feministischen Denkens auf die Archäologie äusserten sich zunächst in der Einsicht, dass Frauen in der Analyse der archäologischen Befunde und der darauf aufbauenden Geschichtsrekonstruktion entweder gar nicht vorkamen oder nur eine passive Rolle im Hintergrund einnahmen. Um ein Beispiel aus dem Bereich vorderorientalischer Archäologie zu nennen, verweise ich hier relativ wahllos auf den Ausstellungskatalog der Universität Tübingen zum Thema Pottery and Potters, in dessen Einleitung der/die LeserIn darauf hingewiesen wird: „[this Exhibition] brings us in contact with the ancient potter and his craft, his way of producing pottery, his problems and his achievements as well as his mistakes“[23] [Hervorhebungen JMC]. Wer würde da nicht davon ausgehen, dass es sich hier um das Handwerk von Männern handelt? Mit Erstaunen liest man jedoch auf den letzten Seiten des Buches die kurze Bemerkung: „In some parts of the country one could still find during the sixties pottery that was made in the traditional manner by village women. These women are the last potters in a tradition which lasted more than a thousand years.“[24]

Besonders augenfällig präsentiert sich die Abwesenheit von Frauen an den Stellen, an denen archäologische Ergebnisse einem breiteren Publikum nahegebracht werden sollen, insbesondere, wenn dies auf dem Weg der Visualisierung geschieht.[25] Die Gender-archäologinnen Conkey und Williams verweisen in diesem Zusammenhang auf ein paradigmatisches Bild auf der Titelseite des Magazins Newsweek vom 10.11.1986 (Abb. 1).[26] Das Bild diente zur Illustration eines Beitrags über die europäische Eiszeit. Unter dem Titel ‘The Way We Were’ präsentiert das Magazin den Prototyp des homo sapiens sapiens: Männlich, zwischen 30 und 45, mit blondem Haar, hellem Teint und der Aura von Macht und Reichtum. Dass dieses Paradigma noch immer Gültigkeit besitzt, zeigt der Vergleich mit einem Titelbild des Magazins Geo (4/2001; Abb. 2). Der Idealtypus des Mannes im ‘besten Alter’ fungiert als aktives Subjekt menschlicher Entwicklung. M.W. gibt es bis heute kein Schulbuch, das das Thema ‘Evolution des Menschen’ anhand einer Frauengestalt abhandelt. Und auch der folgende Ausschnitt aus einer schematischen Darstellung der Menschheitsentwicklung (Abb. 3, ebenfalls aus Geo 4/2001 [S. 36f.]) lässt keinen Zweifel daran, welches Geschlecht in der Geschichte der Menscheit als treibende Kraft angesehen wird.

Die erste Reaktion auf diesen Befund war die intensive Suche nach ‘den Frauen in der Archäologie’[27], um die Lücken im Geschichtsentwurf der Archäologie zu schliessen und Frauen und deren Rolle in der Geschichte der Öffentlichkeit bewusst zu machen. Den auf männliche Aktivität konzentrierten Arbeiten wurden solche gegenübergestellt, die die weibliche Rolle als aktive betonten wie z.B. die berühmte Studie von Slocum, in der sie das ‘Man-the-Hunter’– mit dem ‘Woman-the-Gatherer’–Modell konfrontierte.[28] Studien über ‘die Frau’ in der Geschichte mehrten sich[29] und vielerorts bildeten sich Organisationen, die sich mit der Sichtbarmachung von Frauen in Publikationen und Ausstellungen beschäftigten. In diesem Kontext wurde 1984 in England auch die erste Organisation gegründet (Women in History and Museums [WHAM]), die sich von museologischer bzw. museumspädagogischer Seite des Themas annahm, mit dem Ziel „[of] promoting informed practice in collecting and display of women’s heritage, encouraging wider use of museums by women, and campaigning for equal opportunities in museums“[30]. Es folgte die Gründung vieler weiterer Organisationen und Arbeitsgruppen.[31]

In den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts formierte sich innerhalb der Archäologie eine neue Richtung, die sogenannte Processual Archaeology[32], die später mehrheitlich unter dem Begriff New Archaeology in die Theoriediskussion einging. Diese Entwicklung brachte sowohl auf dem Gebiet der Methodik als auch der Interpretationsmodelle eine tiefgreifende Umorientierung. Die VertreterInnen der New Archaeology waren bestrebt, angesichts der Fehlleistungen einer an wertvollen Einzelfunden orientierten, meist textabhängig operierenden archäologischen Forschung, die Wichtigkeit einer objektiv überprüfbaren Methodik in der Feldarchäologie und der anschliessenden Hypothesenbildung zu betonen und die Archäologie als eigenständige (Natur-)Wissenschaft zu etablieren. Als Gegenmodell zur ‘Willkür’ traditioneller Grabungsmethoden wie Interpretationsmuster berief man sich in Anlehnung an das Wissenschaftsmodell des Positivismus[33] der 60er Jahre auf die theoretischen wie methodischen Prämissen der Naturwissenschaften. Neue und wirksame Analysemethoden hielten in der Archäologie Einzug und im Zuge dessen wurden auch die Feldtechniken subtiler. Die Archäologie erlebte den Beginn ihrer ‘technischen Revolution’. Naturwissenschaftliche Testverfahren, mathematisch-logische Modelle und quantitative Analyseansätze versprachen, universell anwendbare und gesicherte Erkenntnis zu gewährleisten und Fakten zu präsentieren, die für sich existierten, unabhängig von jedweder Theorie. Sie sollten die Basis liefern für die objektive Erkenntnis geschichtlicher Zusammenhänge.

Das theoretische Fundament der New Archaeology basiert auf struktural-funktionalistischen Sozialtheorien. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass komplex vernetzte äussere Faktoren und nicht einzelne Individuen oder Gruppen und ihre Aktivitäten das tragende Prinzip geschichtlicher Veränderungen bilden. In der Konsequenz bedeutet das:

„Cultural change [...] starts with changes in the environment (the external cause), necessitating shifts in adaption (human behavior), yielding a new form of culture (a social phenomenon). For archaeologists, all of these are seen in the directly observable material aspects of the archaeological record: artifacts, monuments, sites, and their distributions and environmental associations.“[34]

Für VerfechterInnen der New Archaeology wird somit die Veränderung innerhalb einer Gesellschaft zur Reaktion auf Ökosysteme, Handelssysteme und grossräumige Machtverteilung. Beliebte Forschungsbereiche waren und sind dementsprechend Produktion, Handel, Entwicklung von Technologien und Staatenbildung.

Binford, der führende Theoretiker der New Archaeology, stellte in seinem einflussreichen Artikel „Archaeology as Anthropology“[35] in Aussicht, mit Hilfe des neuen Ansatzes werde es möglich, soziale und kulturelle Verhaltensweisen aus dem archäologischen Befund abzulesen. Der Umschwung in der wissenschaftlichen Orientierung versprach die Abkehr von einer Forschungstradition, die sich primär auf die ‘grossen Helden’ der Vergangenheit und ihre Taten als Kriegsherren, Machthaber und Staatsgründer konzentrierte, und eine Hinwendung zu sozialgeschichtlichen Themen zu gewährleisten, die in der Folge auch die Frauengeschichte sichtbar machen würde. Und der kulturübergreifend-systemische Gedanke liess sich gut mit den Forschungszielen des heute gemeinhin als ‘second-wave feminism’ bezeichneten Denkens verbinden, innerhalb dessen man sich bemühte, universale Erklärungsmuster für die Tatsache der subordinierten Rolle der Frauen herauszuarbeiten bzw. eventuell einstmals vorhandene egalitäre oder matriarchiale Systeme aufzuspüren. Der feministisch-archäologischen Frauenforschung kam die Herangehensweise der New Archaeology daher zunächst sehr entgegen, und es entstanden einige von den theoretischen Prämissen der New Archaeology inspirierte Studien, die das Ziel verfolgten, übergreifende Korrelationsmodelle zwischen Artefakten und Genderrollen bereitzustellen.[36]

Während der feste Glaube an die Objektivität archäologischer Fakten später durch den Einfluss der Postmoderne stark gedämpft wurde, sind die methodischen Errungenschaften der New Archaeology für die Erforschung antiker Gendersysteme (wie auch anderer sozialgeschichtlich relevanter Bereiche) zum unabdingbaren Instrumentarium archäologischen Arbeitens geworden. Nur die Integration modernster naturwissenschaftlicher Verfahren zur Datenerhebung und -analyse im Zusammenspiel mit quantitativen Modellen und standardisierten Datenbanken kann jene Fakten liefern, die anthropologisch-sozialwissenschaftliche Forschung im archäologischen Bereich möglich macht.[37]

Die 80er Jahre brachten in Bezug auf die Frage, mit welchen Objekten sich genderarchäologische Forschung befassen sollte, eine entscheidende Erweiterung. Das Forschungsprojekt ‘Frau’ wurde ergänzt durch das Forschungsprojekt ‘Geschlecht’. Die Unterscheidung zwischen Sex und Gender, die sich mittlerweile etabliert hatte, führte zunächst zur Kritik an anachronistischen Übertragungsmodellen. Das Bild der Frauen als passive, behütende, liebevolle Wesen im Hintergrund, deren einzige Betätigung das Aufziehen von Kindern und die Zubereitung der Nahrung war, wurde kritisiert und dekonstruiert. Noch heute tauchen Frauen in der Visualisierung archäologischer Daten häufig in der für unsere Kultur klassischen Genderrolle der Hausfrau und Mutter auf. Man führe sich z.B. die zwei hier wiedergegebenen Zeichnungen (Abb. 4) eines Kinderlehrbuches zur Archäologie von 1998 vor Augen, die (laut Bildunterschrift) den Kindern vermitteln sollen, wie ähnlich sich doch eigentlich Neandertaler und heutige Menschen sind.[38] Den Kindern wird nahegelegt, dass sie sich die Welt der Neandertaler im Grunde wie ihre eigene vorstellen können: Männer gehen zur Arbeit (und stehen selbstredend an der Bushaltestelle), Jungen spielen gefährliche Spiele, Frauen hüten Kinder, und was eigentlich Mädchen machen, weiss keiner so genau. Diese Bilder zementieren nicht nur ärgerliche Genderklischees unserer jüngsten Vergangenheit und Gegenwart, sondern geben auch beredt Zeugnis davon ab, wie unreflektiert und selbstverständlich Gendersysteme des 20. Jhs. auf antike Kulturen übertragen wurden (und werden).

„Without realizing it, archaeologists have tended to project numerous ethnocentric notions about men and women derived from our own culture onto the analysis of other groups. While few archaeologists focus directly on gender as a subject of study, many nonetheless make assertions or incorporate assumptions about the activities, capabilities, social roles, and relative positions of men and women into their studies of other topics, rarely identifying the sources of their notions or attempting to confirm or validate them. They often add another layer to the problem of bias by ‘gendering’ specific sorts of artifacts based on their stereotypic notions about men and women (e.g., men are linked to projectile points, women to pottery). Not surprisingly, these images of gender arrangements in the past bear a striking resemblance to the present, thus tending to reinforce our own gender beliefs and practices. This uncritical projection of aspects of our 20th-century Western gender system back into the remote past implies that gender configurations are unchanging and immutable, built into the species like erect posture or large brain size. Current anthropological studies prove this to be untrue; gender relations, like other cultural constructions, are highly variable and continue to change over time. The persistence of these stereotypes in archaeology says more about our own culture than about those we attempt to describe and understand.“[39]

Dabei geht es nicht nur um die Unsichtbarkeit der Frauen; auch das Geschlecht der Männer bleibt auf dem Hintergrund dieser Übertragungen eine im Grunde unreflektierte Kategorie.

Angeregt durch die Kritik von Seiten der queer theory und unterstützt durch ethnologische Forschungen begann sich eine Umorientierung innerhalb der Disziplin zu vollziehen. Man suchte die Forschung in einen grösseren Kontext zu stellen und wandte sich ab von der Unterscheidung zwischen Mann und Frau hin zur Analyse der Faktoren, die Gendersysteme in ihrer Gesamtheit prägen. In der Folge trat die Bezeichnung ‘Genderarchäologie’ für Forschung, die sich nur mehr partiell mit dem Forschungsobjekt ‘Frau’ beschäftigte, neben die Bezeichnung ‘feministische Archäologie’.

„Where feminist archaeologies study ‘women’ as a heuristic category [...] an archaeology of gender must do the same with the heuristic concept of ‘gender’. This suggests that, given a seperation between the archaeologies of feminism and gender, the category of gender must be able to transcend the traditional dialectic of man and woman. Gender studies must go deeper than our current social understanding of the word as a relationship between ‘being’ male or ‘being’ female.“[40]

Die Konzentration auf das soziale Geschlecht machte (auch auf dem Hintergrund intensiver ethnologischer Forschung) immer deutlicher, dass zahlreiche Kulturen ein wesentlich breiter gefächerteres Bild von Genderzugehörigkeit entwickelt haben.[41] Oft wird gerade Individuen, die die biologischen wie sozialen Geschlechtergrenzen überschreiten, ein besonderer Status mit spezifischen Genderattributen zugewiesen. Dies gilt gleichermassen für institutionalisierte oder ritualisierte wie für individuelle Formen von Homosexualität, Bisexualität, Transsexualität und Transvestismus (seien sie dauerhaft oder intermittierend) sowie für Hermaphrodismus. Man führe sich z.B. die Sozialstruktur der hijras (Indien) vor Augen, die sich der Verehrung der Göttin Bahuchara Mata verschreiben. Sie gelten als Angehörige einer Genderkategorie und werden als „neither male nor female, man nor woman“ bzw. „man plus woman, or erotic and sacred female men“[42] beschrieben, obwohl ihnen sowohl Hermaphroditen, Eunuchen als auch nicht-menstruierende Frauen angehören. Ihre Genderidentität drückt sich auch in materiellen, theoretisch also auch archäologisch fassbaren Attributen aus, wie dem Tragen von Frauenkleidern und dem Rauchen einer ansonsten Männer vorbehaltenen Sorte Tabak bzw. der hookah (Wasserpfeife).[43]

Ein anderes, oft angeführtes Beispiel ist eine bis in die Mitte des 19. Jhs. von einigen Stämmen Nordamerikas praktizierte, institutionalisierte Form des Genderrollenwechsels. Es handelte sich hierbei um Männer und Frauen, die die Genderattribute und -rollen des jeweils anderen Geschlechts übernahmen. Männliche sogenannte Berdachen teilten die Arbeit der Frauen, beteiligten sich am Korbflechten, Töpfern etc. Ihnen war häufig die Handhabung von Waffen untersagt. Hingegen beteiligten sich weibliche Berdachen wie Männer an Jagd, Kriegsführung und Getreideanbau. Berdachen konnten sowohl in heterosexuellen, homosexuellen als auch bisexuellen Partnerschaften leben.[44] In ihrer Genderrolle waren sie aktiv an diversen religiösen Ritualen beteilgt wie z.B. bei Begräbnissen, Totenklage, geheimer Namensgebung der Neugeborenen, Versorgung Verwundeter im Kampf und Tanz zur Feier der Heimkehr siegreicher Krieger.[45] Ihr Status war anerkannt und ihre Rolle mit keinerlei Makel behaftet.

Es wurde durch zahlreiche derartige Studien immer deutlicher, dass die Genderzugehörigkeit von vielen bis anhin zuwenig beachteten Faktoren beeinflusst wird, wie dem des Status, der ethnischen Zugehörigkeit, des Berufs und v.a. des Alters.

„[G]ender develops and is modified through the course of a lifetime. Children may be considered genderless, or sexually neutral, until adolescence; and adults may experience transformations in their gender definition as their sexual potency or reproductive powers decline.“[46]

So gibt es viele Gesellschaften, in denen im Kindesalter nicht zwischen Jungen und Mädchen unterschieden wird, und eine Differenzierung (z.B. mit einem rite de passage) erst zu Beginn der Geschlechtsreife öffentlich eingeführt wird. Später im Alter verwischen sich diese Trennungen wieder, sodass Frauen nach der Menopause durchaus Tätigkeiten des Mannes übernehmen können, und ein Mann, der zu alt geworden ist, um seine ‘männlichen’ Aufgaben in der Gesellschaft zu übernehmen, sich häuslichen und damit eher ‘weiblichen’ Tätigkeiten zuwendet.[47] Man begann daher, die Forschungsziele der Genderarchäologie mehr und mehr auszuweiten; u.a. auch im Hinblick auf die Stellung von Kindern in antiken Kulturen, deren Beitrag zur Strukturierung vergangener Gesellschaften bis anhin fast ausnahmslos übergangen worden war.[48]

Heute präsentiert sich die Genderforschung in ihren Zielen als ein breit gefächertes Forschungsfeld innerhalb der Sozialgeschichte, das sich der Erforschung der verschiedensten Gendersysteme und ihren syn- und diachronen Differenzierungen widmet. Die Erforschung der speziell das weibliche Geschlecht betreffenden Gendernormen bildet darin nur noch ein Teilgebiet, wenn auch das am gründlichsten bearbeitete.

Es bleibt die Einsicht, dass a) die Erforschung von Genderkategorien in vergangenen Gesellschaften ein überaus komplexes Gebiet ist, das nicht losgelöst von anderen sozialen Identitäten eines Menschen untersucht werden kann; dass b) grosse Vorsicht geboten ist bei jeglicher Analogiebildung (v.a. der unreflektierten Übertragung vertrauter Modelle auf zeitlich wie örtlich fremde Kulturen); und dass c) mit fliessenden Übergängen sowohl zwischen den biologischen Geschlechtern als auch im Lauf des Lebenszyklus zu rechnen ist.

I.3 Forschungssubjekt: „Sie fanden was, sie kannten“[49]

Unter dem Einfluss der Wissenschaftskritik des second-wave feminism begann innerhalb der Genderarchäologie die intensive Auseinandersetzung mit dem Einfluss des forschenden Subjekts auf die Forschungsergebnisse. Zunächst äusserte sich dies insbesondere in Form von Adrozentrismuskritik, da sich die Nichtbeachtung von Frauen im archäologischen Befund aus der Dominanz von (weissen Mittelschicht-) Männern bei Datenerhebung und -auswertung erklären liess. Dieses soziobiologische Faktum hatte zur Ausbildung defizienter Interpretationsmodelle geführt, als deren Folge sich ein allein durch die männliche Brille gesehenes Geschichtsbild etablieren konnte.[50]

In der Folge verwob sich die Genderarchäologie mit den neuen Strömungen innerhalb der archäologischen Theoriediskussion, die sich in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts unter dem Einfluss der Postmoderne[51] entwickelten[52] und gemeinhin unter der Bezeichnung Post-Processual Archaeology zusammengefasst werden.[53] Die Frage nach dem forschenden Subjekt war sowohl für die Post-Processual Archaeology als auch für die Genderarchäologie Anstoss zur Abkehr vom positivistischen Wissenschaftsverständnis der New Archaeology und seiner Prämisse, dass sich Fakt und Theorie scharf trennen liessen. Gender- wie Post-Processual-ArchäologInnen verband die Erkenntnis, dass ForscherInnen zu weiten Teilen an der Genese ihrer scheinbar objektiven Fakten selbst beteiligt sind, da diese niemals selbständig, d.h. ausserhalb der mit ihnen verbundenen Theorien bestehen.

„The past –all that meticulously crafted data compiled by the ‘new archaeologists’– can fit equally well into any one of several divergent tellings in the present. So the choices of which stories will be told are being made on grounds other than the airtight necessity of scientific inference.“[54]

Die Folge davon ist die ‘Politisierung der Archäologie’ wie die Wissenschaftstheoretikerin Wylie darlegt:

„What counts as sound evidence (as ‘good reasons’ for accepting a knowledge claim) is entirely deducible to the sociopolitical realities that constitute the standpoint of practitioners, or communities of practitioners, and the conventions of their practice. [...] The choice between tautologies, then, must necessarily be determined by standpoint-specific interests and the sociopolitics that shape them; archaeology is quite literally politics by other means.“[55]

Die Thematisierung der Kontextgebundenheit jeglicher Forschungsergebnisse führte jedoch sowohl die Post-Processual Archaeology als auch die feministisch orientierte Archäologie in epistemologische Engpässe. Die Einsicht, dass der Erkenntnisort einer Person (persönliche Konstitution, Interessen, Lebenskontext etc.) untrennbar mit den nur scheinbar unabhängigen Fakten und den zu deren Erhebung konstruierten Theoriegebäuden verbunden ist, führt unweigerlich zunächst zum Zweifel an der Möglichkeit jeglicher objektiver Forschung. Fallen Fakt und Theorie, WissendeR und Gewusstes in eins, ist objektives Erkennen nicht mehr möglich. In diesem Sinne wird der Post-Processual Archaeology in Analogie zu den generellen Anfragen an das Gesamtkonzept Postmoderne in manchen Kreisen ‘nihilistischer Hyperrelativismus’ vorgeworfen und seine Denkansätze als grundlegend anti-wissenschaftlich verworfen.[56] Dass die ProtagonistInnen der Post-Processual Archaeology zumeist einen Ansatz vertreten, der durchaus mit der Vorstellung objektiv vorhandener Fakten operiert, wird dabei häufig übersehen. Obwohl daran festgehalten wird, dass die Vergangenheit nur in Konstruktionen greifbar ist, scheuen sich doch die meisten ArchäologInnen davor, sich vollständig postmodernen Erkenntnistheorien zu verschreiben.

„If objectivity is accepted as constructed, a criticism may be voiced that thereby is subjectivity unleashed. This may be countered with the argument that if objectivity is denied as an essence, so, too, must be subjectivity. [...] If it is accepted that archaeology is a technology, a mode of cultural construction of the past, reality, objectivity and the past are not lost. Troublesome essences and dichotomies are, however, discarded. The solidity, beauty, originality of archaeological facts are still there and may be described with terms of ‘fact’, ‘reality’ and ‘objectivity’. But present also are archaeologists, volunteers, publishers, film makers, television companies, photographers, feelings and desires, instruments and laboratories which make these facts live and hold together.“[57]

Feministische Erkenntnistheorien stehen in diesem Zusammenhang vor dem Problem, dass auch ein abgemilderter Relativismus dem politischen Kampf augenscheinlich seine Grundlagen entzieht.[58] Denn wenn jedwede Theorie vom Standpunkt des Betrachters bzw. der Betrachterin abhängt und objektive Urteile über ‘wahr’ und ‘falsch’ nicht mehr zu treffen sind, kann ein Standpunkt dem anderen nicht mehr vorgezogen werden. Je kritischer die Kontextverhaftung scheinbar objektiver Wirklichkeitsmodelle entlarvt wurde, desto fragwürdiger wurde eine bewusst aus weiblicher Sicht betriebene und auf Frauen fokusierte Wissenschaft. Das Moment der Kritik am Androzentrismus führt hier paradoxerweise zur Fragwürdigkeit des feministischen Ansatzes selbst. So wird denn auch der feministischen Archäologie aus den eigenen Reihen vorgeworfen „a purely feminist approach can lead us into the same trap as androcentrism“[59]. Dieses Problem spaltet die feministische Epistemologie in drei Hauptströme[60]: feminist empiricism, feminist standpoint epistemology und feminist postmodernism, die man alle im Rahmen der Genderarchäologie vertreten findet.

Der feminist empiricism sucht sich dem Dilemma durch die Rückbesinnung auf das Forschungsprojekt der Moderne zu entziehen. Grundlegend ist hierbei die Überzeugung, dass Androzentrismus im Bereich wissenschaftlicher Forschungsergebnisse einzig das Produkt einer fehlerhaften Umsetzung moderner erkenntnistheoretischer Prämissen ist und dass diese Fehler durch strikte Befolgung der Normen wissenschaftlicher Forschung berichtigt werden könnten. Auf diese Weise –so die Theorie– ist die empirische Beweisführung gegen eingeschränkte Sichtweisen wie die des Androzentrismus nicht nur möglich sondern auch unumgänglich.

„The feminist results of research are not simply as good as the sexist claims they replace; they conflict with the sexist claims, and the feminist argument is that anyone should be able to see that the evidence supports the feminist claims over the sexist one.“[61]

Es geht hier also um eine Erweiterung und Verbesserung moderner Wissenschaftstheorie und ‑methodik, nicht um eine Kritik an deren erkenntnistheoretischen Prämissen. Bei dieser Herangehensweise tauchen jedoch all diejenigen Fragen, die an das Wissenskonzept der Moderne gestellt wurden, wieder auf. Hinzu kommt, dass ein Festhalten an politischen Zielen im Rahmen moderner Erkenntnistheorie systemimmanent ein Verstoss gegen die Prämissen der Wertfreiheit und Unvoreingenommenheit bezüglich des Forschungszieles bzw. ‑gegenstandes darstellt.

Die feminist standpoint epistemology sucht das Problem heute meist in Anknüpfung an die marxistische Theorie des überlegenen Erkenntnishorizonts der unterlegenen Klasse zu lösen. In diesem Sinne wird den Frauen ein privilegierter Erkenntnishorizont zugesprochen.

„[Man sucht] die Einsicht in die soziale Bedingtheit und Relativität jedes Erkenntnisstandortes mit der Privilegierung eines Standpunktes zu verbinden, von dem aus dann die zunächst in Frage gestellten Konzepte eines unverzerrten = objektiven und umfassenden = universellen Denkens und Wissens restituiert werden sollen. Der Relativismus [...] wird zurückgenommen in der Behauptung einer ‘Klasse des universellen Leidens’ (so Marx Bezeichnung des Proletariats), die aufgrund ihrer Situation keine Herrschaftsinteressen zu verteidigen oder durchzusetzen hat und daher kein Interesse in die Verzerrung der Realität setzen muss.“[62]

Gegen eine solche Privilegierung lassen sich viele Kritikpunkte vorbringen, die auch ihren Verfechterinnen bewusst sind.[63] Eines der markantesten Probleme teilt die feminist standpoint epistemology mit anderen Befreiungsepistemologien. Es erscheint riskant, einerseits den Tatbestand der Unterdrückung zum Schlüssel wahrer Erkenntnis zu machen und andererseits sich die Abschaffung eben gerade jenes Zustands zum Ziel zu setzen. Darüberhinaus droht ein Ansatz, der die Unterschiede zwischen –in diesem Fall– weiblichem und männlichem Erkenntnishorizont betont und damit Weiblichkeit im Gegensatz zu Männlichkeit bestimmt, unvermeidlich in die Falle des Denkens in binären Oppositionen zu geraten, wie sie in der Geschichte des Abendlandes über Jahrhunderte hinweg als Instrument zur Unterdrückung der Frauen eingesetzt wurden. Gleichzeitig liegt diesem essentialistischem Konstrukt der Frau eine Vorstellung der Gleichartigkeit der Verfasstheit bzw. Situation aller Frauen zu Grunde, die mittlerweile von Feministinnen ausserhalb des euro-amerikanischen Kulturkreises vehement zurückgewiesen wird.

„[T]he notion of a feminist standpoint that is truer than previous (male) ones seems to rest upon many problematic and unexamined assumptions. These include an optimistic belief that people act rationally in their own interests and that reality has a structure that perfect reason (once perfected) can discover. [...] Furthermore, the notion of such a standpoint also assumes that the opressed are not in fundamental ways damaged by their social experience. On the contrary, this position assumes that the oppressed have privileged (and not just different) relation and ability to comprehend a reality that is ‘out there’ waiting for our representation. It also presupposes gendered social relations in which there is a category of beings who are fundamentally like each other by virtue of their sex – that is, it assumes the otherness men assign to women. Such a standpoint also assumes that women, unlike men, can be free of determination from their own participation in relations of domination such as those rooted in the social relations of race, class, or homophobia.“[64]

Die Reaktion des postmodern feminism auf dieses Dilemma ist der Versuch, möglichst viele Interpretationsmodelle gleichrangig nebeneinander zu stellen.

„Feminist Postmodernism then recognizes that knowledge is historically contingent, that there is no single ultimate truth. [...] Perhaps the attraction of poststructuralism or postmodernism is exactly the process of deconstruction and the implied scepticism to all previous and overwhelmingly male discourses. [...] For postmodern feminist theorists, it is exactly the undecidability of theories, and the recognition of their ever-changing historical and social contingency which offers unlimited opportunities for analysis and theorizing.“[65]

Doch auch hier bleibt das eigentliche Problem ungelöst: Wie lässt sich die Anerkennung einer Pluralität von Wahrheiten, die allesamt abhängig sind von der sozialen wie historischen Situierung ihrer VerfechterInnen mit einem feministischen Standpunkt in Einklang bringen?[66] Darüberhinaus meldet Wylie Zweifel an der Ideologie eines derartigen Konzeptes an:

„I myself find inescapable the suspicion that strong constructivist and relativist positions embody what seems patently an ideology of the powerful. Only the most powerful, the most successful in achieving control over their world, could imagine that the world can be constructed as they choose, either as participants or as observers. Any who lack such power, or who lack an investment in believing they have such power, are painfully aware that they negotiate an intransigent reality that impinges on their lives at every turn.“[67]

Ein Teil der GenderarchäologInnen reagierte auf diese ungelösten erkenntnistheoretischen Aporien mit einer Distanzierung von den feministischen Wurzeln des Wissenschaftszweigs. M.E. ist eine gewisse Spaltung der Bewegung in eine an den Prämissen feministischer Forschung festhaltende und eine diese mehr und mehr ad acta legende Richtung zu beobachten.

Ein weiterer Aspekt dieser Diskussion ist das immer stärker aufkommende Unbehagen einiger GenderarchäologInnen angesichts der Tatsache, dass die Forschung noch immer weitgehend von Frauen durchgeführt wird. Zum einen ist dies „[...] a problematic position both politically and academically, since it ghettoizes gender studies and concomitantly renders men an unproblematic, untheorized category“[68]. Auf diesem Hintergrund ist es sehr zu begrüssen, dass es mittlerweile zumindest einige wenige Studien und Veröffentlichungen gibt, die sich kritisch mit männlichen Genderstereotypen auseinandersetzen und Genderarchäologie nicht nur aus feministischer Perspektive, sondern auch unter selbstreflexiv maskulinem Blickwinkel betreiben.[69] Zum anderen müsste angesichts der Erweiterung des Forschungsobjekts von ‘Frauen’ auf ‘Genderstrukturen’ auch im Hinblick auf das forschende Subjekt der Multivokalität grössere Bedeutung eingeräumt werden. Will man den selbstgestellten Ansprüchen genügen, ist es unumgänglich, möglichst viele Geschlechter in den geschichtlichen Rekonstruktionsprozessen miteinzubeziehen und diverse, standpunktgebundene Einsichten zu Wort kommen zu lassen. Ein kritisches Umdenken in dieser Richtung ist Grundvoraussetzung der Genderarchäologie und müsste sich auch in alternativen Lehr- bzw. Lernkonzepten für archäologische Kurse an Hochschulen und Universitäten niederschlagen.[70] Denn noch immer gilt: Wir finden, was wir kennen.

I.4 Forschungskontext: „Archaeology is the most fun you can have with your pants on!“[71]

Das wohl heikelste Feld genderarchäologischer Forschung ist die selbstreflexive Aufarbeitung noch heute wirksamer, gendergesteuerter Mechanismen, die den Forschungskontext der Archäologie prägen. Nur langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass generell als unwichtig und damit vernachlässigbar angesehene Fragen (wie Selbstverständnis, Rollenbilder sowie Aufstiegs- und Qualifizierungschancen) einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Theorie und Methodenbildung haben. Eines der grundlegenden Probleme ergibt sich aus dem spezifischen Image des ‘Unternehmens Feldarchäologie’, das noch immer stark von antiquierten ‘Männlichkeitsidealen’ geprägt ist, die nicht nur Frauen bei der Arbeit im Feld, sondern auch zeitgemässen Forschungsstrukturen im Wege stehen.

Man muss nur einen kurzen Blick auf die Kleiderordnung einer Ausgrabung werfen, um sich das Problem zu verdeutlichen. Mit einer für Aussenstehende schwer nachvollziehbaren Ernsthaftigkeit verschreiben sich Männer wie Frauen dem ‘Indiana-Jones look’. Das Styling erfolgt nach der Massgabe: möglichst abgetragen, verwegen, herb und lasziv – wobei die Stereotypen 1:1 aus einer der gängigen Marlboro- oder Camel-Trophy-Reklamen übernommen zu sein scheinen. Was hier durch Bekleidung signalisiert wird, sind Ideale von Freiheit und Abenteuer, Heldentum, Härte und Draufgängertum, die das Image archäologischer Arbeit in den Augen vieler Beteiligter wie Unbeteiligter bis heute prägen.[72] Diese vom Machismo inspirierte Selbstinszenierung der Feldarchäologie beeinflusst den Verhaltenskodex und prägt die archäologische Arbeit nachhaltig und ist daher ein Thema genderarchäologischer Forschung und Kritik.

Ganz offensichtlich sind die Nachteile in allen Bereichen von Gleichstellungsfragen, also der möglichst vielfältigen und quantitativ ausgeglichenen Zusammensetzung von Grabungs-Teams. Die gruppendynamischen Prozesse, die aufgrund des fehlgeleiteten Images oft Männerbund-typischen Ritualen ähneln, erschweren v.a. Frauen den Zugang zur Feldarchäologie.

Man führe sich zur Illustration folgende Episode[73] vor Augen: Aufgrund einer Beschwerde einer weiblichen Grabungsteilnehmerin über den exzessiven Gebrauch frauenverachtender Sprache kam es sowohl unter den Verantwortlichen des entsprechenden Areals als auch innerhalb des gesamten Teams zu erheblichen Konflikten. Nachdem bei Gesprächen keine Lösung gefunden werden konnte, reagierte der Leiter des Areals mit der Einführung einer gesonderten ‘Fluchpause’, in der sich die männlichen Teammitglieder einige Meter vom Grabungsort zurückzogen, um sich ungehindert von den ‘übersensiblen’ Frauen auszutauschen, da, so die Argumentation, man ihnen im Rahmen einer Grabung das Fluchen nicht verbieten dürfe. Es spricht für den starken Gruppenzwang, dass sich keiner der männlichen Grabungsteilnehmer dieser Übung entzog. Dies wiederum führte zu einer Polarisierung zwischen den weiblichen und männlichen VolontärInnen, die nur mühsam wieder abgebaut werden konnte. Es liegt auf der Hand, dass solche Zwischenfälle die Professionalität archäologischen Arbeitens schwer beeinträchtigen. Dass Probleme dieser Art eine lange Tradition aufweisen, belegt folgende Textpassage von 1915:

„I say that before and after the excavation I thought [women] charming; during it however because they, or we, were in the wrong place their charm was not seen [...] the further strain of politeness and self-restraint in moments of stress, moments that will occur on the best regulated dig, when you want to say just what you think without translation, which before ladies, whatever their feelings about it, cannot be done.“[74]

Es verwundert nicht, dass es insbesondere älteren Männern unter den gegebenen Umständen schwer fällt, Frauen als Vorgesetzte zu akzeptieren. Sehen sich Anfängerinnen bzw. Volontärinnen oft noch keinem geschlechtsspezifischen Druck ausgesetzt, so ändert sich die Situation meist drastisch mit der heiklen Situation der Beförderung bzw. der Übernahme von Aufgaben, die eine wie auch immer geartete leitende Position voraussetzen. Insbesondere disziplinarische Schwierigkeiten mit männlichen Teammitgliedern sind dann oft an der Tagesordnung. Sweely vermerkt in einem Artikel, in dem sie ihre persönlichen Erfahrungen als Frau in der Feldarchäologie beschreibt, hierzu:

„A majority of the women supervisors I surveyed reported at least one experience of having their directions ignored or purposefully misconstrued by male workers. The female supervisors all felt that, had they been male, these men would not have challenged their authority.“[75]

Ein Teil genderarchäologischer Arbeit auf dem Gebiet der Kontextanalyse ist aufgrund dieser Schwierigkeiten geprägt von der Aufarbeitung der Rolle von Frauen in der Wissenschaftsgeschichte der Archäologie und der kritischen Auseinandersetzung mit der oft von sexueller Belästigung und sexistischen Anfeindungen erschwerte Arbeitssituation sowie der mangelnden Chancengleichheit an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. [76]

Ein weiterer problematischer Aspekt des archäologischen Selbstverständnisses bezieht sich auf das dadurch zementierte Wertgefälle innerhalb verschiedener archäologischer Tätigkeitsbereiche. Nelson referiert zum Thema ‘the creation of power and prestige’ den Archäologen Kidder, mit der bezeichnend despektierlichen Unterscheidung zwischen zwei Sorten von Archäologen, denen mit Haaren am Kinn (will sagen den Wissenschaftlern im Labor und am Schreibtisch) und denen mit Haaren auf der Brust (den Feldarchäologen).[77] Dem Klischee des starken, unerschrockenen, bewundernswerten Eroberers stand das des daheimgebliebenen, hingebungsvoll bewahrenden Restaurators und Archivars gegenüber. Als Frauen vermehrt den Beruf der Archäologin ergriffen, übertrug sich dieses Schema auf die geschlechterspezifische Arbeitsaufteilung. Frauen erledigten mehrheitlich die ‘häuslichen Aufgaben’ der Archäologie. Es ist bis heute so, dass Frauen v.a. in den Laboratorien, bei der Restauration, der detaillierten Keramikanalyse, im Bereich der Zeichnungen, beim Katalogisieren oder als Administratorinnen tätig sind, also abseits des eigentlichen Grabungsgeschehens. Gleiches zeigt sich auch auf der Ebene der Publikationen. Eine Studie zum Publikationsverhalten von Frauen im Bereich der historischen Archäologie Amerikas belegt diesen generellen Eindruck mit Zahlen[78]: Frauen spezialisieren sich statistisch gesehen am ehesten in Randgebieten wie dem der Keramik, der Bekleidung, des Schmucks oder auf dem Gebiet der Archäobotanik und -zoologie. In diesen Nischen haben sie Chancen, wissenschaftlich Fuss zu fassen. Einfluss, Prestige oder weitergehende Aufstiegsmöglichkeiten bieten sich hier allerdings kaum. Ein Mann, der z.B. die Analyse von Web- oder Schminktechniken zu seinem Spezialgebiet wählen würde, hätte umgekehrt wohl auch heute noch so gut wie keine Chance auf eine archäologische Karriere, da dieses atypische Verhalten bei vielen seiner männlichen Kollegen heftige Skepsis in Bezug auf seine Qualifikation zum ‘richtigen’ Archäologen auslösen dürfte. Frauen hält diese unausgesprochene Zuweisung effizient davon ab, führende Positionen in der Feldarchäologie einnehmen zu können. Angesichts der oben ausgeführten Bestrebungen der Genderforschung, die Multivokalität bei der Theoriebildung zu betonen, ist diese ‘Arbeitsteilung’ zwischen den Geschlechtern in jeder Hinsicht kontraproduktiv.

Äusserst fragwürdig präsentiert sich das klassische Bild des Archäologen auch bezüglich seines Einflusses auf die methodologischen und theoretischen Prämissen bzw. die leitenden Fragestellungen und Ziele archäologischer Forschung. Gero verwies als Erste explizit auf die erstaunliche Ähnlichkeit zwischen dem geschlechtsspezifischen Rollenmuster innerhalb der Archäologie und den damit einhergehenden Forschungszielen und Vorgehensweisen:

„We are alerted to certain strong parallels between males who populates the archaeological record – public, visible, physically active, exploratory, dominant and rugged, the sterotypic hunter – and the practising field archaeologist who himself conquers the landscape, brings home the goodies, takes his data raw!“[79]

Hier liegt m.E. mit ein Grund dafür, dass sich u.a. auch in der historischen Palästina-Archäologie immer noch hartnäckig die Vorstellung hält, das zentrale Ziel einer Ausgrabung sei das (mit viel Schweiss und harter Arbeit verbundene) Freilegen von Mauern und das Sammeln von besonders herausragenden Artefakten,[80] und sich die tiefsitzende Abwehrhaltung gegenüber weniger spektakulären Vorgehensweisen nur schwer überwinden lässt. Dabei sind es gerade jene unspektakulären Methoden und Techniken, die uns die interessantesten Einblicke in die Lebensrealität antiker Kulturen (inkl. ihrer Gendersysteme) ermöglichen.

Um nur ein Beispiel anzuführen: Durch die systematische Analyse von archäobotanischen und archäozoologischen Daten im Zusammenspiel mit Ergebnissen aus der physischen Anthropologie, chemischer Erdreichanalysen und einer quantititativen Keramikerfassung liessen sich Fragen beantworten wie: Wieviele Menschen haben eine Ortschaft bewohnt? Über welche Ressourcen verfügten sie? Was assen sie? Konnten sie ihren Bedarf an Nahrungsmitteln selbst decken und wieviel Hinterland brauchte die Gemeinschaft dafür? Gab es überhaupt genügend bebaubares Land? Ergab sich eine Situation der Überschussproduktion? War Handel unumgänglich bzw. gewinnbringend möglich? Welche Produkte mussten zur Ernährung der Bevölkerung durch Handel beschafft werden? Was wurde im Austausch produziert und von wem? Gab es spezifische Krankheitsbilder, die auf einseitige Ernährung oder spezielle Tätigkeiten schliessen lassen? Welche Tiere wurden gehalten, welche gejagt? Wieviel Fleisch und Fisch wurde verzehrt, das von Tieren stammte, die natürlicherweise nicht am Ort vorkommen? Wieviel Raum wurde für Haustiere gebraucht? Wieviel Eiweissbedarf konnte durch Insektenverzehr gedeckt werden? Hinzu kommen Fragen wie: Wieviel Zeit nahm die Produktion und Zubereitung von Nahrung und die Produktion von Gegenständen in Anspruch? Welche Arbeitsteilung machte bei einer bestimmten Bevölkerungsdichte und dem benötigtem Zeitaufwand Sinn? Bis zu welchem Grad muss mit Kinderarbeit gerechnet werden? etc.

All diese Daten benötigen akribische Kleinarbeit und einen erhöhten Zeit- und Geldaufwand sowie SpezialistInnen bei der Auswertung. Einer solchen Herangehensweise Wert zuzuschreiben, kommt jedoch auf dem Hintergrund des archäologischen Images einer Selbstdegradierung gleich. Der/die Daten beschaffende FeldarchäologIn verliert die Autarkie und den Status der Erforscherin bzw. des Erforschers, der/die ins Feld zieht und Funde mit nach Hause bringt. Die gesammelten Daten müssen aus der Hand gegeben werden, weil den Grabenden schlicht die nötige Sachkenntnis und die erforderliche Infrastruktur zur Analyse fehlen. Die reflexive Auseinandersetzung mit und kritische Dekonstruktion von gendergesteuerten Verhaltensmustern innerhalb der Kommunität heutiger ArchäologInnen trägt hoffentlich dazu bei, ein zeitgemässeres Image der Archäologie zu etablieren und dadurch auch einer zeitgemässeren Methodik den Weg zu ebnen.

I.5 Fragen zur Praxis

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die Einbeziehung von Genderforschung in die Archäologie in Abhängigkeit von den verschiedenen Phasen der feministischen Wissenschaftskritik und in Anlehnung an die theoretischen wie methodischen Prämissen der New- und der Post-Processual Archaeology vollzog. Eine Phase mit Schwerpunkt auf der Kritik am Androzentrismus, der Aufarbeitung bis anhin ignorierter Fakten zur Frauenforschung und dem Kampf um Chancengleichheit wurde gefolgt von der Dekonstruktion stereotyper, binärer Auffassungen von Gendersystemen und der Thematisierung der Abhängigkeit der Forschungsergebnisse von Subjekt und Kontext. Werden die theoretischen Prämissen der Genderarchäologie mittlerweile weithin anerkannt, so tauchen doch immer wieder Fragen hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit auf, denn fast alle Beiträge zum Thema kritisieren zwar ausführlich, bieten aber nur selten auf der methodisch-praktischen Ebene greifbare Forschungsmodelle an. In der Tat kommt man bei näherer Betrachtung nicht umhin, festzustellen, dass noch immer gilt, was Claassen 1992 konstatierte:

„[I]n spite of 20 years of the new archaeology, a decade of post-processualism and a furious 5 years of feminist archaeology/ archaeology of gender, we still approach artefacts, ecofacts, features and their matrix in essentially the same ways we have for 100 years.“[81]

Die Gründe für dieses vermeintliche ‘Scheitern’ des Projekts Genderarchäologie in der Praxis sind m.E. zweifacher Natur:

1. Genderarchäologie ist keine Methode, sondern ein erkenntnistheoretisches Korrektiv.

Auf dem Hintergrund postmoderner Erkenntniskritik kann es der Genderarchäologie gar nicht darum gehen, ihrerseits scheinbar kohärente, absolute und universale Methodenschemata aufzustellen. Es liegt in der Natur der Sache, dass Genderarchäologie zwar die Differenziertheit der Aspekte von Genderstrukturen in ihrem diachronen und synchronen Wandel ins Bewusstsein bringen kann, aber nicht ihrerseits die methodischen Mittel bereitstellt, diesbezügliche Fragen zu beantworten. Genderarchäologie ist keine Spezialdisziplin innerhalb der Archäologie, sie offeriert kein neues methodisches Konzept in der Erhebung archäologischer Daten, sondern eröffnet in erster Linie neue Horizonte ihrer Interpretation. Es ist Barker zuzustimmen, wenn er sagt:

„The power of gender studies [...] lies less in its ability to show us new and different pictures in the glass than to show us the chips and waves in the mirror itself.“[82]

Genderarchäologie macht auf die Gefahren von als selbstverständlich geltenden Genderstereotypen aufmerksam und lässt Raum für differierende Interpretationsmodelle. Die eigentliche Stossrichtung der Genderarchäologie liegt nicht auf der Arbeit im Feld, sondern in den theoretischen Modellen und den Forschungszielen, die diese Arbeit leiten und ihre Analysen steuern. Gender sollte nicht mehr länger als ein Problem der Methodologie angesehen werden, sondern vielmehr als eines der Epistemologie und Sozialtheorie.[83]

2. Die Komplexität des Themas macht interdisziplinäre Arbeiten und den Einsatz modernster naturwissenschaftlicher Verfahren unabdingbar.

Die letzten Jahrzehnte der Forschung haben deutlich werden lassen, dass Gender eine vielschichtige und nur schwer greifbare Kategorie ist. Die Erkenntnis, dass es keine Fundgattungen gibt, die von Natur aus mit einem bestimmten Geschlecht verbunden sind (z.B. Waffen mit Männern oder Schminkutensilien mit Frauen), und dass die unreflektierte Übertragung uns bekannter Gendersysteme auf fremde Kulturen die Gefahr in sich birgt, massiven Vor- bzw. Fehlurteilen aufzusitzen, lässt eine Analyse des archäologischen Befundes in geschlechtsspezifischer Hinsicht schier aussichtslos erscheinen. Konkret bedeutet das, dass man z.B. angesichts eines Raums mit Spindeln, Kochtöpfen und Feuerstelle nicht davon ausgehen kann, hier wären mehrheitlich Frauen ihrer Arbeit nachgegangen, denn ohne externe Beweise sind alle Artefakte zunächst geschlechtsneutral und sagen nichts darüber aus, wer sie benutzte, geschweige denn mit welchen Ideen, Werten oder Tabus ihre Benutzung besetzt war. Umgekehrt bringt die Erkenntnis, dass das biologische in keiner Weise dem sozialen Geschlecht entsprechen muss, die Einsicht mit sich, dass selbst, wenn es gelänge spezifische Artefakte mit bestimmten Genderrollen in Zusammenhang zu bringen, noch immer keine definitiven Aussagen über das biologische Geschlecht derjenigen Menschen möglich wären, die diese Dinge handhabten. So drängt sich die Frage auf: Kann man Gendersysteme aufgrund archäologischen Materials überhaupt sichtbar machen? Oder müssen wir mit Boyd konstatieren: „We will never ‘see’ gender in the material remains of the past. We will never ‘see’ social relations of any sort.“[84] Diese pessimistische Einstellung unterschätzt jedoch m.E. die trotz aller Schwierigkeiten durchaus vorhandenen Erkenntnismöglichkeiten.

Allerdings müssen hierfür gewisse Grundvoraussetzungen gegeben sein. Zum einen kann archäologische Genderforschung nicht autark operieren. Sie kann zwar durch Quantifizierung als genderbezogen eingestufter Artefaktkonstellationen Indizien sammeln, die auf spezifische Gendersysteme hindeuten können, doch bei der konkreten Zuordnung zu einem bestimmten biologischen wie sozialen Geschlecht ist die Genderarchäologie auf die Korrelation ihrer Ergebnisse mit externen Quellen angewiesen, denn diese Zusammenhänge sind zu komplex, als dass sie dem archäologischen Befund direkt entnommen werden könnten. Um ihre Ergebnisse zu testen und gegebenfalls falsifizieren zu können ist die Genderarchäologie auf Interdisziplinarität angewiesen. Insbesondere ikonographische und literarische Quellen können auf archäologisch nicht eruierbare Zusammenhänge zwischen biologischem und sozialem Geschlecht hinweisen. Im Gegenzug, kann die Archäologie Gendersysteme, die in Literatur und Kunst propagiert werden, ideologiekritisch hinterfragen, wenn sich diese im archäologischen Befund nicht nachweisen lassen.

Zum anderen kann Genderarchäologie nur auf dem Hintergrund eines detaillierten Bildes der sonstigen sozialen wie ökonomischen Bedingungen einer Gesellschaft zu plausiblen Ergebnissen kommen. Um jedoch Fragen nach Nahrungsmittelproduktion, Bruttosozialprodukt, Pro-Kopf-Einkommen und Arbeitskraft, Wirtschaftsformen, Klima etc. zu untersuchen, ist die Archäologie auf die Mitarbeit anderer Wissenschaften, wie der Zoologie, Biologie, Botanik, Medizin, Genetik, Chemie, Geologie, Geographie, Ökologie etc. angewiesen. Dies bedeutet eine Umorientierung der Disziplin angesichts des erhöhten Stellenwerts naturwissenschaftlicher Verfahren. Nicht mehr die Feldarchäologie kann hier der zentrale Ort Aufsehen erregender Entdeckungen sein, sondern das Labor. Für die ArchäologInnen bedeutet das in erster Linie eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ausarbeiten sinnvoller Beprobungsstrategien und quantitativer Berechnungsmöglichkeiten, eine detailliertere Bearbeitung des Erdmaterials vor Ort durch Sieben und Flotation, das Erlernen der Methoden zur unkontaminierten Bergung von organischem und anorganischem Datenmaterial und, last but not least eine Vereinheitlichung der Registrierung und Datenerfassung, sodass die gewonnen Informationen innerhalb der verschiedenen VertreterInnen der Disziplin kommunikabel werden und die Unterlagen jeder Grabung auch von Aussenstehenden zu Vergleichszwecken herangezogen werden können. Eine Archäologie, die ihr Hauptaugenmerk auf das Freilegen von Gebäuden und deren Datierung legt, gräbt an den genderrelevanten Daten vorbei. Mit dem Aufkommen der New Archaeology ist deutlich geworden, dass Erkenntnisse über soziale Zusammenhänge gerade dem Material zu entnehmen sind, das bei solcherlei Grabungstätigkeit auf den Abraumhalden landet. Stellt der genderarchäologische Ansatz auch kein neues umfassendes Archäologiemodell bereit, so führen seine Ansätze in der Konsequenz daher dennoch zu neuen Schwerpunkten in der Grabungsmethodik. In diesem Sinne ist die Genderarchäologie Verfechterin der methodischen Anliegen der New Archaeology, während sie ihre epistemologischen Bestrebungen mit der Post-Processual Archaeology teilt. So schreibt denn auch Sawicki als Quintessenz ihrer Analyse der Geschichte der theoretischen Orientierungen innerhalb der Palästina-Archäologie im Hinblick auf eine Umsetzung genderarchäologischer Ansätze in der Grabungspraxis:

„The realist stance toward field work might then be characterized as planting both feet firmly in scientific processual archaeology while bending into the wind of post-processualism.“[85]

II. Stand der Genderforschung in der Palästina-Archäologie

Anknüpfend an das Thema ‘Gender und Forschungskontext’ (vgl. Kap. I.4) gilt es, sich zunächst in Erinnerung zu rufen, dass die Palästina-Archäologie in ihrer Geschichte mit einigen herausragenden Forscherinnen hat aufwarten können[86] wie z.B. Lady Hester Lucy Stanhope (1776-1839)[87], Dame Kathleen Mary Kenyon (1906-1978)[88], Olga Tufnell (1905-1985)[89], Trude Dothan (*1923)[90], Diana Kirkbride (1915–1997)[91], Crystal-Mary Bennett (1918-1987)[92] und Ruth Amiran (*1915)[93].

Doch im Hinblick auf die heutige, konkrete Arbeitswelt kommt man nicht umhin, festzustellen, dass sich die Situation in kaum nennenswerter Weise von der in anderen Ländern und Bereichen unterscheidet. Es ist nicht zu übersehen, dass auch in der Palästina-Archäologie kaum Frauen in den führenden Feldpositionen zu finden sind und auch in den untergeordneten Stabspositionen der Frauenanteil prozentual gesehen immer noch deutlich geringer ist als der der Männer. Auch hier arbeiten die weiblichen Teammitglieder mehrheitlich sozusagen ‘hinter den Kulissen’ bzw. in frauentypischen Nischen. Man vergleiche z.B. die Verteilung von männlichen und weiblichen Stabsmitgliedern auf Feld- (Grabungsleiter, Areasupervisor, Assistant-Areasupervisor) und Camp- bzw. Support-Arbeit (Recording, Keramik, Kleinfunde, Zeichnungen, Archäobotanik und -zoologie, Osteologie, Management) der drei im Folgenden aufgeführten Grabungen[94]:

Beersheba (1969-1971)[95]

 

Jezreel (1990-1996)[96]

 

Megiddo (1992-1996)[97]

 

Field

Support

Σ

 

 

Field

Support

Σ

 

 

Field

Support

Σ

f.

10

24

34

 

f.

21

23

44

 

f.

6

12

18

m.

41

24

65

 

m.

43

13

56

 

m.

17

9

26

Σ

51

48

99

 

Σ

64

36

100

 

Σ

23

21

44

Darüberhinaus scheint es, als seien Palästina-Archäologinnen vermehrt in ur- und frühgeschichtlichen bzw. in klassisch archäologischen Zusammenhängen tätig[98], nicht aber auf dem ‘Kampfplatz’ dezidiert ‘biblischer Archäologie’, wenn man mit diesem Ausdruck auf die Archäologie Syrien-Palästinas von der Eisen- bis zur Perserzeit referieren will.[99] Um diesen generellen (nur von Aussagen diverser KollegInnen gestützten) Eindruck mit Statistiken zu untermauern, fehlen bis anhin die nötigen Ressourcen. Bestärkt wird die Vermutung jedoch durch das Ergebnis der Durchsicht einiger Ausgaben der Fachzeitschriften ADAJ, ZDPV und IEJ im Hinblick auf die Frage, zu welchem Prozentsatz Frauen und Männer zu den unterschiedlichen Epochen publizieren:

 

 

 

x-lithic

EB

MB/LB

Iron/P

Hell/Byz

Islamic

varia

ADAJ

(1975-1984)

N=272

f=19.1%

+

+

+

+

ZDPV

(1991-2000)

N=73

f=24.7%

+

+

+

IEJ

(1986-1995)

N=151

f=25.5%

+

+

+

+

+

Legende: Es wurden jeweils die siedlungsarchäologischen Beiträge von 10 Jahrgängen untersucht. Die 2. Spalte gibt das Total der Beiträge an; Spalte 3 den prozentualen Gesamtanteil von Frauen verfasster Beiträge. Die Plus- bzw. Minuszeichen unter den jeweiligen Epochen zeigen an, in welchen Perioden der Frauenanteil über (+) bzw. unter (-) dem Durchschnitt liegt.

Über die Hintergründe dieses Phänomens kann hier nur spekuliert werden; m.E. kommen vor allem zwei Aspekte in Betracht: a) Diese Periode gilt noch immer als das primäre Ziel archäologischer Forschung in der südlichen Levante und daher wird ihre Erforschung als prestigeträchtigster Bereich angesehen, in dem Fuss zu fassen für Frauen schwerer ist als in anderen. b) Die archäologische Arbeit in Epochen, für die keine oder nur wenige schriftliche Quellen vorliegen, wurde in den letzten Jahrzehnten stark von Ethnologie und Anthropologie geprägt, also von Forschungsfeldern, die schon früh feministische Gedanken in ihr Curriculum aufnahmen und in denen viele Frauen tätig waren und sind, so dass sich hier letzte Ausläufer eines Netzwerkes von Frauenförderung ev. bis in die Archäologie erstrecken.

In den Äusserungen der ‘grandes dames’ der Palästina-Archäologie finden sich kaum Stellungnahmen zur Frauenfrage. Es erscheint fast wie eine Ironie der Geschichte, dass einer der ersten Vorträge, der sich in universitärem Rahmen mit der Situation von Frauen in der akademischen Welt auseinandersetzt, gerade von Kenyon gehalten wurde.[100] In moderater, sachlich distanzierter Weise und ohne kämpferisches Vokabular doch mit britischer Subtilität kritisiert Kenyon hier zwischen den Zeilen „the male sense of superiority“[101], „the surviving nineteenth-century attitude of men“[102] und die dadurch mitverursachte mangelnde Chancengleichheit für weibliche Studierende und Akademikerinnen. Dass dieser Beitrag keinerlei greifbare Spuren in der Welt der Palästina-Archäologie hinterlassen hat, mag damit zusammenhängen, dass Kenyon die spezifischen Bedingungen für Frauen innerhalb der archäologischen Wissenschaft bzw. Feldarbeit in ihrem Bericht –aus welchen Gründen auch immer– konsequent ausklammert. Die Aufarbeitung der Genderaspekte im Kontext der Archäologie Israels/Palästinas könnte ein wünschenswerter erster Schritt sein hin zu einer umfassenderen Analyse der Auswirkungen des Forschungskontextes auf Strukturen, Theorien, Methoden und Forschungsergebnisse der Disziplin.

Auch auf der Ebene inhaltlicher Auseinandersetzung mit dem Forschungsobjekt Gender (vgl. v.a. Kap. I.2) steht die mittlerweile feste Etablierung der Genderforschung im Gesamt archäologischen Arbeitens in krassem Gegensatz zur Situation innerhalb der Palästina-Archäologie. Sucht man Literatur zu dieser Thematik innerhalb der Archäologie der ersten eineinhalb vorchristlichen Jahrtausende levantinischer Geschichte, ist das Bild mehr als ernüchternd. So gibt es zwar mittlerweile eine Fülle von Studien, die sich mit Genderforschung (und insbesondere mit Frauenforschung) in der Levante beschäftigen, und zwar sowohl im Bereich der Textforschung (v.a. im Rahmen der feministischen Bibelwissenschaft), als auch ansatzweise (insbesondere auf dem Gebiet der Religionsgeschichte) im Bereich der Ikonographie, aber auf den Sektoren Epigraphik scheint wenig und im Bereich Numismatik sowie Siedlungsarchäologie bis anhin so gut wie gar keine vergleichbare Forschung stattzufinden.[103]

Monographien, Sammelbände oder Kongressberichte, die sich in diesem Umfeld kritisch mit den Problemen der Genderforschung beschäftigten, gibt es bis anhin m.W. keine. Und auch übergreifende, systematisierende Veröffentlichungen zu den ökonomischen, sozialen und politischen Konturen der Gesellschaft des antiken Palästina gehen aus archäologischer Perspektive kaum auf diese Fragestellung ein.[104] In Kompendien zum heutigen Stand der archäologischen Wissenschaft Palästinas/Israels kommt das Thema Gender nicht vor[105], und auch eine Durchsicht der gängigen Zeitschriften des Faches[106] der letzten Jahre lassen kein Engangement in dieser Richtung erkennen. M.W. sind einige Arbeiten zur griechisch-römischen Antike von Sawicki[107] und Peskowitz[108], ein (m.E. wenig aufschlussreicher) Artikel von de Geus[109], ein Beitrag von Bunimovitz und Yasur-Landau[110] (der sich u.a. Befunden in Ashdod im 12. Jh. v.Chr. widmet) und einige (primär bibelwissenschaftlich orientierte) Abhandlungen von Meyers (s.u.) die bisher einzigen Veröffentlichungen, die sich explizit mit den theoretischen Problemen der Genderarchäologie in der biblischen Periode auseinandersetzen.[111] Darüberhinaus gibt es m.W. nur im Bereich der ur- und frühgeschichtlichen Palästina-Archäologie noch einige genderarchäologische Ansätze zur Paleopathologie bzw. Osteoarchäologie.[112]

Soweit der Stand der Dinge, was die Thematisierung von Gender innerhalb der Palästina-Archäologie angeht. Doch wie verhält es sich mit der Aufnahme und Auswertung archäologischer Forschungsergebnisse innerhalb der feministischen Exegese bzw. biblischen Genderforschung? Auch in dieser Hinsicht gilt leider grosso modo noch immer, was Carol Meyers 1997 schrieb:

„Almost no one does it. Almost no one attempts to integrate the results of archaeological research into the various projects of biblical study that might be called feminist.“[113]

So gibt es zwar einige feministische bzw. genderorientierte Studien, die auch Ergebnisse der Archäologie in ihre Überlegungen miteinbeziehen[114], doch meist bleiben Texte (v.a. die Bibel) Ausgangspunkt und Basis der Analyse. Ergebnisse archäologischer Forschung werden der Interpretation schriftlicher Quellen erläuternd beigeordnet, aber in der Zusammenschau wird auf die spezifischen erkenntnistheoretischen Probleme der verwendeten archäologischen Fakten wenig Wert gelegt. Darüberhinaus vermisst die/der archäologisch Interessierte beim Lesen dieser Beiträge zu oft den Rekurs auf klare archäologische Daten wie Pläne, Zahlen oder Statistiken. Dieses Problem erstreckt sich nicht nur auf den Bereich der biblischen Genderforschung, sondern ist ein Phänomen, das innerhalb der Bibelwissenschaft auch sonst anzutreffen ist. Archäologie, so glaubt man hier und da noch immer, ist ein Forschungszweig, der ‘klaren’ Regeln folgt und ‘exakte’ Ergebnisse produziert, die innerhalb der Textforschung 1:1 und ohne kritische hermeneutische Rückfragen zur Untermauerung von Theorien eklektisch herangezogen werden können. Die Tatsache, dass „archaeologists generally do not understand literary criticism, and classicists cannot judge primary sources of archaeological data, and so rely on syntheses that ‘sound right’ to them [...]“[115], lässt sich nicht nur für die hier direkt angesprochene Altertums-, sondern auch für die Bibelwissenschaft als grundlegendes Problem ausmachen.

So vermisst man detaillierte Fakten (um nur ein Beispiel zu nennen) auch in Meyers’ immer noch als Standardwerk geltender Monographie Discovering Eve[116] von 1988, in der sie versucht, auf dem Hintergrund des biblischen Berichts und unter Zuhilfenahme ethnologischer und archäologischer Vergleichsdaten ein Bild der eisenzeitlichen ‘everywoman’ zu zeichnen (ein Unterfangen, das angesichts heutiger Theoriebildung in der Genderforschung nicht mehr primäre Zielsetzung sein könnte). Dennoch muss hervorgehoben werden, dass Meyers eine der wenigen ForscherInnen auf diesem Gebiet ist, die ihre feministisch orientierte Exegese im Gespräch mit den Ergebnissen archäologischer Feldforschung entwickelt und immer wieder auf die Bedeutung dieser Verknüpfung hinweist.[117]

Die Gründe für die mehrheitliche Nichtbeachtung der Genderforschung im Bereich der Palästina-Archäologie sind vielschichtig. Zwei m.E. wesentliche Aspekte möchte ich hier nennen: 1. Die (von einigen Ausnahmen abgesehen) noch immer nicht zu verleugnende Fixierung der ‘biblischen Archäologie’ auf die Erhebung der realen Fakten zu den in der Bibel beschriebenen geschichtlichen Vorkommnissen bringt es mit sich, dass der Interessenschwerpunkt der Palästina-Archäologie der ersten anderthalb Jahrtausende weiterhin mehrheitlich auf der Ereignis- und nicht auf der Sozialgeschichte liegt. Damit übernahm sie das biblische Erbe patriarchal strukturierter Geschichtsschreibung.

„[T]he very focus on political history represents a privileging of the area of the biblical past in which the actors were for the most part males. Archaeology interested in ancient political history, as marked by military conflicts and monarchies, tends to look at the material remains of a biblical site as if they were deposited only by its male inhabitants – its warriors and its royal bureaucrats. Such archaeology is thus blind to the human dynamics of cities and villages populated by women and children as well as by men. The ‘great men’ perspective of the Hebrew Bible has fitted all too well into the dominant modes of Western political history and of traditional biblical archaeology.“[118]

Die Konzentration auf grosse in der Bibel erwähnten Städte und Tells, mit deren ‘Entdeckung’ und ‘Enthüllung’ sich einzelne Persönlichkeiten einen Namen machen konnten, führte zu einer Aufsplitterung archäologischer Daten, da jede Grabung (im Kampf um finanzielle Unterstützung und im Rahmen der diversen innerchristlichen ‘Glaubenskriege’ um Recht oder Unrecht der biblischen Berichte) als autark strukturiertes Gebilde arbeitete. Doch Genderarchäologie ist, wie alle sozialgeschichtliche Forschung, auf grossräumige Analysen und quantifizierbare Daten angewiesen. Da es keine übergreifenden Recordingsysteme oder -standards gibt und umfassende Datenbanken (etwa zur Archäobotanik) nicht existieren, haben selbst akribisch gesammelte Daten eines Tells nur minimalen Informationswert. Um genderrelevante Daten zu erheben, muss umgesetzt werden, was Wapnish schon 1995 als grösste Desiderate innerhalb der Palästina-Archäologie betonte:

„The city-state model of archaeological research, in which each site with its digdirector becomes the primary focus of research, has hampered understanding. This research design places regional integration at the synthetic rather than the analytic level and precludes the application of our most powerful quantitative models for comparison of assemblages. [...] Greater emphasis should be placed on the excavation of the smaller settlements that supported the large cities [...]. Teams investigating regional problems need to coordinate excavation procedures and typological structures [...] Specialists need to be brought onto teams at the beginning of project planning, so that full advantage can be taken of their increasingly sophisticated technical skills.“[119]

Hinzu kommt die Tatsache, dass die primäre Fokussierung auf die ‘biblische Periode’ eine Isolation der Palästina-Archäologie sowohl von der prähistorischen als auch von grossen Teilen der historischen Archäologie zur Folge hatte und sie sich daher nicht mit den theoretischen und methodischen Entwicklungen in diesen Disziplinen auseinandersetzte.[120]

Ein zweiter Grund, warum Gender noch kein Thema der Palästina-Archäologie werden konnte, liegt m.E. darin, dass sich dieser Forschungszweig generell mit der archäologischen Theoriedebatte schwer tut, sich die neuen Ansätze der Genderforschung aber gerade auf die epistemologischen Grundlagen der neuesten Entwicklungen beziehen. Innerhalb der ‘biblischen Archäologie’ wie der Palästina-Archäologie im Allgemeinen wirkt der Begriff der ‘Theorie’ bzw. der ‘Methodik’ fast wie ein Reizwort. Für viele bedeutet er schlicht die Verfeinerung von Ausgrabungs- und Analysetechniken. So kommt man nicht umhin, festzustellen, dass die Ansätze der New Archaeology in der Theoriediskussion der Palästina-Archäologie auch in den 90er Jahren immer noch als neueste Entwicklung galten[121], während sie in anderen archäologischen Sektoren schon seit Jahrzehnten in die Praxis umgesetzt wurden bzw. vielerorts bereits als überholt galten.[122]

Es waren zunächst die Ur- und FrühgeschichtlerInnen der Palästina-Archäologie, die sich der New Archaeology zuwandten; im Bereich der ‘biblischen Archäologie’ war man dazu weniger schnell bereit. Hier beschränkte sich die Integration der neuen Strömung meist auf den zögernden Einsatz der verschiedenen Errungenschaften technologischer Natur (und leider auch das bis heute nicht überall). Alexander Joffe stellt 1997 im Hinblick auf die Forschungssituation fest: „[T]he new archaeology, as with previous and subsequent trends in anthropological archaeology, had little impact on Syro-Palestinian archaeology“[123]. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, wie z.B. die Ausgrabungen in Shiqmim[124], Tell el-Ḥesi[125] oder das Tell Ḥisbān Projekt[126] – um nur einige zu nennen. Ich stimme Dever vollumfänglich zu, wenn er die Ḥisbān-Grabung unter diesem Aspekt als einen der grossen Erfolge der Palästina-Archäologie wertet.[127]

Verfolgt man, wie widerstrebend die Palästina-Archäologie die Entwicklungen um die New Archaeology in ihren Diskurs integriert hat, so wundert es kaum, dass der Begriff Post-Processual Archaeology m.W. bis anhin in keinem der gängigen Standardwerke oder Lexika der Palästina-Archäologie ausführlicher Erwähnung findet[128] und nur wenige ‘Propheten’ innerhalb der Disziplin für die Möglichkeiten der Aufnahme dieses neuen Gedankengutes in die Methodendiskussion votieren. So z.B. Dever, der 1990 auf dem 2. internationalen Kongress zur ‘biblischen Archäologie’ in Jerusalem erste Gedanken zur Aufnahme der Post-Processual Archaeology in die Disziplin vorstellte und schon damals zum Umdenken aufrief:

„Ironically, the ‘new archaeology’ is already obsolete at the very moment when our branch of archaeology is finally about to adopt it as the latest word! We confront the sad spectacle of one discipline belatedly borrowing another’s outmoded methodology in a superficial effort of interdisciplinary inquiry. Let us stop facing resolutely backward into the future, and move truly ahead [...].“[129]

Auch aus der Perspektive der Palästina-Archäologie ist der Diagnose Asher-Greves zuzustimmen:

„Ancient Near East studies is one of the few disciplines that has not yet embraced the postmodern era. [...] There is a stong belief that ‘facts’, that excavated material and cuneiform texts, speak for themselves. The antiquity of the objects strengthens the belief in the objectivity of the observer. Archaeologists using scientific techniques assume that such methods guarantee objectivity, and many see themselves more as scientists than historians. The realization that interpretation may also depend on the scholar’s viewpoint or ideology is rare. [...] A nascent tendency towards a more integrated ‘contextual’ approach has taken little notice of postmodern and feminist critiques of the validity of theories of ‘objectivity’ and the ‘truth’ of knowledge.“[130]

Die Abwehrhaltung bezüglich der Post-Processual Archaeology mag auch in der besonderen geschichtlichen Entwicklung der Palästina-Archäologie verankert sein. Die ursprüngliche Erwartung an die Archäologie Palästinas/Israels, der Bibelwissenschaft zu dienen, ist wohl mit ein Grund dafür, dass selbst aufgeschlossene PalästinaarchäologInnen der Post-Processual Archaeology mit zögernder Haltung gegenübertreten.[131] Die Betonung der Rolle der Archäologietreibenden als HistorikerInnen (und nicht primär als NaturwissenschaftlerInnen) sowie als TheoretikerInnen, die sich aufgrund ihrer Kontextgebundenheit nicht nur zu objektiven Fakten äussern, sondern deren Kontext eine sozusagen ‘anerkannte Rolle’ im Interpretationsprozess spielt und deren Vorverständnis ihre Analysen prägt, ruft eben gerade jene Zeiten der christlich-ideologischen Archäologie in Erinnerung, denen man heute noch immer mühsam zu entkommen sucht. Die Einsicht der Postmoderne, dass jedwede Geschichtsschreibung von externen Interessen geleitet ist und dass diese Interessen sowie der gesamte Kontext archäologischer Arbeit die Forschungsergebnisse beinflussen, scheint unter diesen Umständen die schwer erkämpfte Trennung zwischen faktischer archäologischer Evidenz (und damit der Etablierung der Palästina-Archäologie als unabhängigem Wissenschaftszweig) und biblischer Geschichtsschreibung zu unterlaufen, und einer text- und interessengesteuerten Archäologie erneut Tür und Tor zu öffnen.

Da sich die archäologische Genderforschung in enger Verzahnung mit den epistemologischen Ansichten der Postmoderne und den theoretischen Prämissen der Post-Processual Archaeology entwickelt hat, jene aber im Bereich der Palästina-Archaeäologie noch nicht Fuss fassen konnten, verwundert es nicht, dass genderarchäologische Ansätze hier bis anhin kaum berücksichtigt wurden.[132]

III. Beispiel: Archäologie des Todes

Die ‘Archäologie des Todes’ im Zusammenhang mit der Genderarchäologie hier näher zu behandeln, hat zwei Gründe. Erstens ist die ‘Archäologie des Todes’ der wichtigste Bereich, in dem Informationen über Sex und Gender innerhalb der Siedlungsarchäologie gewonnen werden können. Denn nur in diesem Forschungsfeld können anhand menschlicher sterblicher Überreste verschiedenste Aspekte der ganz konkreten Lebensbedingungen einzelner Individuen wie ganzer Gemeinschaften erforscht werden, während es gleichzeitig möglich ist der materiellen Kultur des Bestattungskontextes Hinweise auf die einer Gesellschaft eigene Auffassung der sozialen Identitäten ihrer Mitglieder zu entnehmen. Da die Daten nach Alter und Geschlecht spezifiziert und direkt mit genderbedingten Unterschieden in der Begräbnispraxis korreliert werden können, sind Rückschlüsse auf den interpretativen Überbau gender-, alters- und statusbedingter Unterschiede in ihrer Abhängigkeit unter- und voneinander direkter möglich als in anderen Bereichen der Siedlungsarchäologie.[133]

Zweitens fehlt es HistorikerInnen (und auch BibelwissenschaftlerInnen), die sich mit der Rekonstruktion von Gendersystemen befassen noch immer an entscheidenden Daten, da wesentliche Aspekte in der archäologischen Grabforschung bislang vernachlässigt wurden.[134] In welchem Rahmen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Mitteln solche Daten dem archäologischen Befund zu entnehmen wären und welche Möglichkeiten dies der Genderforschung eröffnen würde, soll das folgende Kapitel erörtern. Es gliedert sich gemäss den beiden Teilkomponenten der ‘Archäologie des Todes’ in: 1. Physische Anthropologie (bzw. Osteoarchäologie [= Skelettanalyse] bzw. Paläopathologie [= Erforschung von Krankheitsbildern]) und 2. Gräberforschung.[135] Abschliessend wird noch kurz auf die Forschungslage in der Palästina-Archäologie Bezug genommen (3.).

III.1. Physische Anthropologie

Die für die Genderforschung relevantesten Bereiche innerhalb der physischen Anthropologie sind: a) die Alters- und Geschlechtsbestimmung, b) die Ermittlung spezifischer physischer Belastungen und Ernährungsbedingungen im Lebensverlauf einzelner Individuen wie in diversen Schichten der Bevölkerung und c) die Analyse demographischer und biogenetischer Zusammenhänge.

a) Alters- und Geschlechtsbestimmung

Die Osteologie stützt ihre Altersbestimmung klassischerweise auf mehrere Indizien in der Morphologie von Knochen und Zähnen. Neben generellen Vergleichen des Knochenbaus (v.a. des Stadiums des Schädelnahtverschlusses und der spezifischen Formveränderungen an den Rippenenden, im Bereich der Schambeinfuge und an den Gelenkoberflächen) spielt der Stand der Zahnausbildung bzw. –abnutzung eine entscheidende Rolle. Bei der Altersbestimmung von Kinderskeletten orientiert man sich darüberhinaus v.a. am Stand des Epiphysenverschlusses; bei Erwachsenen geben mikroskopische und röntgenologische Verfahren zur Analyse der dentalen (Zahnzementschichtung) oder der knöchernen Mikrostruktur (Prozess des Knochenauf- bzw. -abbaus) zusätzliche Hinweise.[136]

Generell muss gesagt werden, dass aufgrund der beständigen Akkumulation der ideosynkratischen Differenzen zwischen Individuen die Genauigkeit der Aussagen mit zunehmendem Alter selbst bei gut erhaltenen Skeletten immer mehr abnimmt. Bewegen sich die Schätzungen im Kleinkindesalter noch im Bereich einiger Wochen, bei Kindern im Bereich einiger Monate und bei Jugendlichen im Bereich von 1-2 Jahren, so muss bei jungen Erwachsenen schon mit einer Ungenauigkeit von ca. 5 Jahren und bei Erwachsenen mit einer von 10 Jahren gerechnet werden. Bei älteren Menschen ist eine genauere Altersschätzung so gut wie nicht mehr möglich.[137] Diese auch mit neuesten Methoden nicht zu überwindende Unsicherheit in der Altersbestimmung ist momentan „one of the most thorny problems facing human osteoarchaeology“[138].

Hingegen ist die Differenzierung zwischen männlichen und weiblichen Individuen aufgrund des ausgeprägten sexuellen Dimorphismus im menschlichen Skelett für erfahrene OsteoarchäologInnen leichter.[139] Neben dem generell etwas grazileren Knochenbau weiblicher Individuen zeigen sich die geschlechtsbedingten Unterschiede v.a. in der Form des Schädels und des Beckens, wobei letzterem die höchste Signifikanz zukommt. Allerdings ist die Sicherheit dieser Methode vom Todesalter der Verstorbenen abhängig. Lässt sich das Geschlecht bei gut erhaltenen Skeletten erwachsener Personen mit einer Sicherheit von über 95% (ca. 85% bei fragmentarisch erhaltenen Überresten) bestimmen[140], ist die Unterscheidung bei präadoleszenten Individuen ungleich schwieriger, da sich die Unterschiede erst durch die erhöhte Hormonkonzentration in der Pubertät klar herausbilden.[141] Perinatale Skelette hingegen können in begrenztem Masse geschlechtlich bestimmt werden, da männliche Föten bis zur Geburt einen recht hohen Testosteronspiegel aufweisen und sich dadurch ausgelöste Dimorphismen ausmachen lassen, die allerdings durch das nach der Geburt verstärkt einsetzende Längenwachstum der Knochen rasch nivelliert werden. Hier könnte sich in Zukunft die DNA-Analyse als einzig wirklich zuverlässige Methode etablieren.

b) Analyse physischer Belastungen

Bei der Analyse physischer Belastungen durch die Untersuchung von Zähnen und Knochenbau muss grundsätzlich zwischen genetisch bedingten[142] und erworbenen Normabweichungen unterschieden werden. Letztere können durch physische Umstände (wie Gewalteinwirkung oder Überbeanspruchung), ernährungs- und stoffwechselbedingte Einflüsse, Infektionen[143], rheumatoide und karzinomatöse Erkrankungen und sonstige Neoplasien ausgelöst werden.

Abgesehen von der Analyse etwaiger Unterschiede im allgemeinen Gesundheitszustand zwischen männlichen und weiblichen Mitgliedern einer bestimmten Bevölkerungsgruppe kommt in der Genderforschung v.a. der Untersuchung von Überbelastungsindikatoren in bestimmten Körperbereichen Bedeutung zu, da sich auf diesem Wege mit einiger Wahrscheinlichkeit auf häufig ausgeübte Bewegungen und somit auf entsprechende Tätigkeiten im Alltag schliessen lässt. Das Skelett gibt v.a. auf zwei Ebenen Aufschluss über biomechanische Belastungen: durch typische Gelenkveränderungen (Abnutzungserscheinungen im Gelenk oder durch Knochenneubildung an den Gelenkrändern) und durch verstärkte Robustheit bestimmter Knochen (Veränderungen am Knochenschaft und/oder Vergrösserung der Muskelansatzpunkte). So konnte z.B. Molleson[144] 1994 in ihrer Studie über die Skelettreste von Abu Hureyra (eine frühgeschichtliche Siedlung 120 km östlich von Aleppo) aufgrund der Tatsache einer signifikant hohen Anzahl weiblicher Skelette mit einer Verbindung aus Robustheitserscheinungen in den Armen (beidseitige Vergrösserung der Deltoid- und Bizepsmuskelansatzpunkte an Ober- bzw. Unterarm) und einer bestimmten Form von Oligoarthrose (degenerative Erscheinungen in Rückgrat, Knien und Mittelfussknochen) plausibel machen, dass nur die Frauen der Siedlung der mühsamen Arbeit des Kornmahlens zwischen zwei Reibsteinen nachgekommen sind und diese Beschäftigung einen Grossteil ihrer Arbeitszeit in Anspruch genommen haben muss.[145]

Auf generellen körperlichen Stress, wie er z.B. durch Mangelernährung oder gehäuftes Auftreten von Infektionskrankheiten ausgelöst werden kann, reagiert der menschliche Körper mit Wachstumsunterbrüchen. Indikatoren hierfür sind bei älteren Individuen Knochenabbau und Wachstumsstopp der Knochenbläschen. Befindet sich der Mensch noch in der Wachstumsphase, macht sich durch schlechte Lebensumstände hervorgerufener Stress u.a. durch Schichten höherer Knochendichte (mittels Radiographie erkennbare sog. ‘Harris lines’) oder Makro- und/oder Mikrodefekte (unter dem Elektronenmikroskop erkennbare Hypoplasien, sog. ‘Wilson bands’) im Zahnschmelz bemerkbar. Da diese Merkmale dem betroffenen Individuum ein Leben lang erhalten bleiben, lässt sich sowohl das Alter bei Auftreten des Stresses als auch dessen ungefähre Dauer bestimmen. In Korrelation mit der Analyse des Geschlechts im Erwachsenenalter werden so auch Rückschlüsse auf etwaige genderspezifische Unterschiede im Lebensstandard von Kindern und Jugendlichen deutlich.[146] Lassen sich diese Daten mit Grabaustattung und -beigaben in einen nachweisbaren Zusammenhang bringen, können auf diesem Wege z.B. auch Erkenntnisse über gesellschaftliche Schichtung ermittelt, oder in der Zusammenschau mit zusätzlichen genetischen Merkmalen Rückschlüsse im Hinblick auf die Frage, ob die soziale Stellung in einer bestimmten Kultur vererbt oder erworben wurde, gezogen werden. Werden Kinderskelette geborgen, deren Milchzähne sich noch erhalten haben, sind diesen theoretisch sogar Informationen hinsichtlich perinataler Belastung zu entnehmen, die wiederum auf den Gesundheitszustand der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit schliessen lassen.[147]

Die Ausbildung spezifischer Krankheitsbilder und die chemische Analyse von Knochenmaterial ermöglicht es PaläopathologInnen auch, über die Qualität und Quantität der Ernährung Auskunft zu geben. Zumindest ihrer Tendenz nach können Mangelerscheinungen direkt an äusserlich sichtbaren Knochenveränderungen abgelesen werden. So kann z.B. Eiweiss-, Kalzium- oder Vitamin D–Mangel an schwacher Knochenmineralisation, sowie Vitamin C–Mangel an den Folgeschäden von Skorbut diagnostiziert werden.[148]

Ein entscheidendes Hilfsmittel zur Untersuchung antiker Ernährungsgewohnheiten ist darüberhinaus die Analyse stabiler Isotope in der Knochensubstanz, denn diese erhalten sich im Gegensatz zu radioaktiven Isotopen unverändert. Hat man moderne regionale Pflanzen der hauptsächlichen Nahrungsmitteltypen im Hinblick auf ihre isotopischen Idealwerte von Carbon- (12C; 13C) und Nitrogen-Isotopen (14N; 15N) untersucht, so lassen sich diese Werte mit denen des (mittels chemischer Analysen) extrahierten Knochenkollagens antiker Skelette vergleichen, da sich die spezifischen Variationen der stabilen Isotope bei der Nahrungsaufnahme auf das Knochenmaterial übertragen. Ähnlich aufschlussreich ist auch die chemische Analyse von Spurenelementen (insbesondere Strontium, Zink und Blei).[149] Werden die so gewonnenen Daten mit Ergebnissen der Archäobotanik und -zoologie korreliert, lassen sich recht verlässliche Aussagen über die Ernährungsgewohnheiten antiker Gesellschaften und deren etwaige geschlechtsspezifischen Unterschiede herausarbeiten.[150]

Bei all den Möglichkeiten und Chancen, die die Paläopathologie heute bietet, muss man sich jedoch eines immer wieder klar vor Augen führen: Nur wenige Krankheiten hinterlassen Spuren am Skelett, und auch diese sind einander oft so ähnlich, dass eine Diagnose nicht zweifelsfrei belegt werden kann. Der Paläophatologe Cohen kommentiert hierzu treffend: „Paleopathological research is like being confronted by one of the Beethoven symphonies, however one can only hear the part played by the drummer“[151].

c) Demographische und biogenetische Aspekte

Ein für die Genderforschung ebenso relevantes Forschungsfeld bildet die Erhebung demographischer Daten, wie z.B. der durchschnittlichen Geburtenrate pro Frau, der durchschnittlichen Lebenserwartung der Geschlechter[152] und der sich dadurch abzeichnenden Profile der Sozialstruktur (wie z.B. Mono- oder Polygamie), oder der geschätzte Bevölkerungsanteil verwitweter Frauen.

Die Evaluation genetisch bedingter Abweichungen in Knochenbau und Zähnen kann darüberhinaus Aufschluss geben über die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen einzelnen Individuen oder ethnischen Gruppen. Gängigste Methode ist hierbei die Ermittlung von Phänotypen durch metrische Berechnungen von Form und Grösse verschiedener Skeletteile (v.a. des Schädels und des Gebisses). Bei der Untersuchung eines eisenzeitlichen Friedhofs in Italien wurde 1986 auf diesem Wege (aufgrund einer verstärkten Akkumulation erblich bedingter Merkmale in männlichen Skeletten) z.B. festgestellt, dass es sich bei dieser Gemeinschaft um eine patrilokal organisierte Population gehandelt haben muss.[153] Der Vergeich von dreihundert Individuen der frühbronzezeitlichen Siedlung Bāb eḏ Drāʿ in Jordanien legte aufgrund der auffällig grossen Übereinstimmung spezieller, nicht-metrischer Varianten innerhalb der Gesamtbevölkerung den Schluss nahe, es müsse sich hierbei um eine endogam orientierte Population gehandelt haben.[154]

Seit den 80er Jahren ist es möglich, aus antiken Knochen DNA bzw. Mitochondrien-DNA zu extrahieren und so mit Hilfe der Molekularbiologie das Genom antiker Populationen zu entschlüsseln.[155] Zwar befindet sich dieser Vorschungszweig noch in der Entwicklungsphase[156], doch schon jetzt ist deutlich, dass er der physischen Anthropologie bis anhin ungeahnte Möglichkeiten eröffnen wird, denn erstmals können weitaus verlässlichere Daten gewonnen werden z.B. im Hinblick auf die Analyse familiärer und bio-ethnischer Verwandtschaftsverhältnisse oder die Bestimmung des Geschlechts juveniler oder nur fragmentarisch erhaltener Skelette. Aufgrund der Möglichkeit zur Analyse auch kleinster Mengen DNA ist es selbst über den Umweg erhaltener Überreste blutsaugender Insekten noch möglich, Aufschlüsse über diejenigen Menschen zu gewinnen, die von ihnen befallen waren.[157]

Doch die Nutzung von Bestattungsfeldern zu demographischen Analysen sind auch unter besten Bedingungen mit spezifischen Schwierigkeiten behaftet. Es ist wichtig, sich hierbei in Erinnerung zu rufen, dass selbst ein vollständig freigelegtes Bestattungsareal keinen repräsentativen Durchschnitt der entsprechenden lebenden Bevölkerung wiedergeben muss, denn es ist nicht auszuschliessen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen aufgrund hygienischer, religiöser oder sozialer Aspekte (z.B. Sklaven, Kleinkinder, Verurteilte oder von bestimmten Krankheiten befallene Individuen) sowie anderweitiger äusserer Umstände nicht innerhalb dieses Bereichs bestattet wurden bzw. werden konnten.[158] Ausserdem kann man nicht ausschliessen, dass auf dem zu einer bestimmten Siedlung gerechneten Friedhof auch Personen aus dem benachbarten Umland begraben wurden.[159] Bei Friedhöfen, die nur teilweise freigelegt sind, ergibt sich das Problem, dass bestimmte Friedhofabschnitte spezifischen sozialen Gruppen vorbehalten sein können, angeordnet nach Reichtum, sozialer Stellung, Geschlecht, Abstammung, Beruf o.ä. Dies kann das Gesamtbild erheblich verzerren und muss daher bei der Interpretation mitbedacht werden.[160]

III.2. Der Bestattungskontext

Werden die Ergebnisse der physischen Anthropologie mit einer Analyse des Bestattungskontextes in Beziehung gesetzt, sind Rückschlüsse auf die Einstellung einer Gesellschaft zu Sex und Gender möglich, denn es ist davon auszugehen, dass

„[t]here must be an underlying ideological, ritual, sociological, or political, if not operative, reason why the dead and/or those who have buried them would choose to mark a person in death in a particular way. When such marking is patterned, it must have some meaning.“[161]

Daher können aufgrund der Grabform (sowohl über- als auch unterirdisch), des Bestattungsortes (sowohl im Hinblick auf die räumliche Ordnung der Gräber im Verhältnis zueinander, als auch auf mögliche Bezüge zur umgebenden Landschaft), der Bestattungsform (Körper- oder Brandbestattung, Individual- oder Kollektivbestattung, Dislokation einzelner Knochenteile und deren etwaige Sonderbestattung, Zeitpunkt der Inhumination, Primär- oder Sekundärbestattung) und der Grabbeigaben wichtige Aufschlüsse über die den Geschlechtern zugeschriebenen Attribute gewonnen werden.[162]

Allerdings knüpfen sich auch an die Interpretation von Grabbeigaben eine ganze Reihe offener Fragen. Da es sich hierbei um bewusste Depositionen handelt, ist der direkte Rückschluss auf die soziale Identität der Verstorbenen heikel, denn die Motivation, die hinter der Beigabe spezifischer Artefakte in bestimmte Gräber steht, entzieht sich meist unserer Kenntnis. Ebenso ist unklar, nach welchen Kriterien diese Gegenstände ausgesucht wurden und in wieweit sie soziale Realitäten widerspiegeln. Um sich das Ausmass möglicher Fehldeutungen vor Augen zu führen, genügt es, sich vorzustellen, ein ArchäologInnenteam würde anhand einiger christlicher Friedhöfe im deutschsprachigen Raum auf Status oder Beruf der Bestatteten schliessen wollen. Das ärmliche und egalitäre Bild, das aufgrund dieser Analyse zustandekäme, wäre fernab jeglicher sozialer Realität und liesse höchstens Rückschlüsse über Aspekte religiöser Auffassung und Praxis zu. Für die Archäologie bedeutet das: Ohne Siedlungen, mit denen die Gräbern in Beziehung gesetzt werden können, ethnoarchäologische Daten oder anderweitige externe Quellen, sind alle Ergebnisse mit Vorsicht zu geniessen. So warnt u.a. Hodder:

„There is a need [...] for a careful, detailed and critical examination of ethnographic data on the relationship between social and burial organisation. [...] In death people often become what they have not been in life. When, why and how this should be so have yet to be fully understood, but we cannot assume simple and direct links.“[163]

Dies betrifft auch die für die Genderforschung entscheidende Frage nach der Korrelation zwischen Sex, Gender, Grabbeigaben und Alltagsbeschäftigung. Durch die Archäologiegeschichte zieht sich wie ein roter Faden die Tendenz, Grabbeigaben unreflektiert in Kategorien von ‘typisch weiblich’ und ‘typisch männlich’ einzuteilen und mit Hilfe dieses Schemas Gräber geschlechtlich zu bestimmen, selbst gegen den Befund der physischen Anthropologie.

„It is highly indicative of attitudes towards sex and gender in [...] burial archaeology that a determination of gender based on associated grave goods is almost always preferred over biological sexing of the skeleton. [...] This view, however, reliant on a bi-polar view of both sex and gender: there is no recognition that more than two categories of either may exist [...]. It also assumes a direct equation between sex (as a biological fact) and gender (as represented by the grave-goods). The power of this idea is such that, when the data disagrees [...], the ‘scientific’ findings are rejected in favour of the stereotype.“[164]

Es liegt auf der Hand, dass diese Interpretation zirkulär verläuft und aufgrund der Wahrscheinlichkeit gravierender Fehlinterpretationen nur als mangelhaft beschrieben werden kann. Darüberhinaus werden hier Vorurteile hinsichtlich des Gendersystems zur Basis der Analyse gemacht, diedurch Übertragung erschlossen und nicht aufgrund des eigentlichen Befundes erhoben wurden, und somit der eigentlichen Analyse eher im Wege stehen denn nützen.

„This rigid division of adults into two distinct groups does not facilitate critical enquiry into the historical reality of sexual roles and relations [...], but merely lends itself to a crude caricature, in which women reside in the home dressed in the finery, while men go out to work and to fight. The parallels between this view and the traditional late Victorian ideal of the middle-class family suggest that perceptions of the past have been influenced by cultural stereotypes about ‘natural’ gender roles.“[165]

Wie schon erwähnt, gibt es zahlreiche Beispiele aus der ethnologischen Forschung, die aufzeigen, dass unsere allenthalben noch immer sehr traditionell geprägten Vorstellungen von binären Geschlechterrollen in anderen Kulturen nicht greifen. Darüberhinaus ermöglichen gerade die, bei dieser Vorgehensweise nivellierten Ausnahmen von der Regel in Grabbefunden Einblicke in Gendersysteme antiker Kulturen.[166] Dennoch wird die ‘archäologische Geschlechtsbestimmung’ vielerorts derjenigen der physischen Anthropologie als mindestens gleichwertig gegenübergestellt – auch in der Palästina-Archäologie.[167]

III.3 Bemerkungen zur Forschungslage in Israel/Palästina

Auch innerhalb der ‘Archäologie des Todes’ gibt es von Seiten der Palästina-Archäologie nur vereinzelte Beiträge, die sich explizit mit Genderfragen beschäftigen. Während der ur- und frühgeschichtliche Forschungszweig noch mit einigen Publikationen aufwartet[168], gibt es m.W. aus dem Bereich ‘biblischer Archäologie’ noch keine derartigen Untersuchungen.[169] Versuche, die vorliegenden Ausgrabungsberichte einer Betrachtung unter genderspezifischem Aspekten zu unterziehen, gestalten sich schwierig, da die vorgenommenen Klassifizierungen und Clusterbildungen heutige Fragen nach Sex und Gender nicht beantworten und diesbezügliche Daten sich selbst bei bester Publikationstechnik den Abbildungen nicht würden entnehmen lassen. Man ist daher auf die zusammenfassenden Ergebnisse in den Beiträgen angewiesen, deren Angaben sich bezüglich geschlechtsrelevanter Daten meist auf zu allgemeine Aussagen beschränken. Bemerkungen wie die, dass von der perserzeitlichen Bevölkerung in Kāmid el-Lōz „ein grosser Teil“ der Männer „starken körperlichen Beanspruchungen ausgesetzt war“, haben in diesem Zusammenhang z.B. so gut wie keinen Informationswert.[170]

Auf der Ebene theoretischer Prämissen leidet die die ‘Archäologie des Todes’ in Palästina/Israel an den gleichen Aporien wie ein Grossteil des restlichen Forschungszweiges. Das Prinzip der ‘archäologischen Geschlechtsbestimmung’ lässt sich auch hier vielfach belegen. Schon eine oberflächliche Analyse z.B. der Ergebnisse der Grabungen der perserzeitlichen Friedhöfe Tell el-Mazār und Kāmid el-Lōz belegen deutlich, welche Chancen aufgrund dieser Herangehensweise verpasst wurden. In der Einführung zum Gräberfeld des Tell el-Mazār [171] beschreibt Yassine die Grundlagen der auf der Grabung angewandten ‘archäologischen Geschlechtsbestimmung’ folgendermassen:

„The bodies of the males all seem to have been in an extended position while those of the females were placed in a crouching position. Females were easily identifiable from their rich assortment of feminine articles, e.g., earrings, bracelets, kohl sticks, beads, necklaces, cosmetic shells, and cosmetic pallets. Sole dependence on the grave goods as a means of identifying the sex of the person buried can be risky. However, it is important to note that the position of the skeletons coincides with the distinction based on the grave goods. The extended bodies were accompanied by masculine equipment as swords and spear-heads, and arrowheads, while the crouching-body graves contained articles of feminine use referred above.“[172]

Ein Blick auf den Befund lässt die/den interessierteN LeserIn allerdings stutzig werden. Angesichts obiger Aussage, die den Anschein erweckt, es handle sich hier um Rückschlüsse aus einer statistisch signifikanten Datenmenge, erstaunt die Tatsache,  dass von den 27  Fällen  (von 64 Skeletten, die der physischen Anthropologie aus 84 Gräbern vorlagen), in denen sowohl die anthropologische als auch die archäologische Seite ein Geschlecht angibt[173], die Einschätzungen in zehn Fällen voneinander abweichen, sodass die Theorie schlussendlich nur für knapp 23% des Befunds wirklich belegt werden kann. Betrachtet man die Fälle genauer, bei denen eine Diskrepanz zwischen den Ergebnissen der Anthropologie und denen der Archäologie besteht, so wird deutlich, dass eine beträchtliche Anzahl interessanter Details zu vermerken sind, die erheblichen Zweifeln an der Grundprämisse aufkommen lassen.

Angesichts des nicht zu verbergenden Faktums, dass viele Befunde nicht in das vorgegebene Schema passen, da sie sowohl Knochen männlicher Individuen als auch besagte archäologische ‘Weiblichkeitsindikatoren’ aufweisen (so z.B. die Gräber Nr. 70[174], 67[175] und 83[176]), oder umgekehrt anthropologisch gesehen weibliche Knochen mit ‘männlichen’ Beigaben gefunden wurden (vgl. Grab Nr. 14[177] indem sich diverse Pfeilspitzen befanden), findet sich im Grabungsbericht bezüglich des Grabs Nr. 67 die Bemerkung:

„Its [the skeleton’s] position and the accompanying funary goods, however, indicate the sex to be female (based on the majority of the general burial practices in Tell el Mazar Cemetry). The disagreement between the physical analysis and the archaeological hypothesis throws some doubt on the archaeological one. The question now would be whether the necklaces, bracelets, anklets, earrings, shells, cosmetic palettes, and other objects of a seemingly feminine nature, would be worn by males. Until we have further proof, we might still consider the archaeological interpretation, based on its statistical value.“ [178] [Hervorhebungen JMC]

Was geschieht, wenn Archäologie und Anthropologie nicht streng getrennt arbeiten, zeigen die Ausführungen zu Grab Nr. 73[179]. Es enthielt mehrere Fussringe, einen Armring, eine Fibel, Perlen und Skarabäen und das Skelett befand sich in gekauerter Stellung, was die Archäologen dazu bewog, von einem weiblichen Individuum auszugehen. Die Anthropologie votiert für „probably male as shown by the robustness of the linea aspera, dental size and general robustness“, fügt dann aber den Satz an: „The fact, that the diagnosis is mainly based on the robustness of the femoral weakens the classification as male, because the individual is expected to be a dancer by the archaeologists.“[180] M.W. ist dies medizingeschichtlich der einzige Beleg, bei dem eine Vergrösserung des Oberschenkelknochens Anlass gegeben hätte, auf den Beruf eines Tänzers bzw. einer Tänzerin zu schliessen, zudem basiert die berufliche Einschätzung seitens der Archäologie lediglich auf der Tatsache, dass der/die Verstorbene mehrere Fussringe trug.

Interessant ist auch festzustellen, dass die Archäologen[181] selbst ihr eigenes Schema durchbrechen, wenn der Befund mit darüberhinausgehenden ‘Indizien’ bezüglich des Geschlechts aufwartet wie z.B. angesichts der Fakten in Grab Nr. 17[182]. Das (anthropologisch als weiblich bestimmte) Skelett hatte einen Bronzestab im Schädel stecken, „penetrating the skull from the back of the neck through to the front of the mouth“[183]. Trotz Schmucks als einziger Grabbeigabe entschieden sich die Archäologen für ‘männlich’. Hier gab wohl nicht die Ausstattung, sondern die ‘unfeminine’ Todesursache den Ausschlag. Das von seinem Genderaspekt her gesehen höchst interessante und in seiner Art für Tell el-Mazār singuläre Doppel-Grab (?) 12/13[184], das zwei, nur durch eine Reihe flacher Steine getrennte Skelette in ‘typisch männlicher’ da dorsaler und gestreckter Position enthielt und in dem eine Vielzahl exzeptioneller Beigaben gefunden wurden[185], konnte wohl von den Anthropologen nicht untersucht werden, taucht es doch in ihrem Bericht und in der auswertenden Statistik nicht mehr auf. Hier enthalten sich die Archäologen einer Meinung über das Geschlecht dieser Individuen, obwohl ansonsten angewandte ‘Männlichkeitsindizien’ vorhanden sind. Es scheint, als sei die sich (gemäss der Logik des angewandten Schemas) eigentlich aufdrängende Interpretation einer u.U. öffentlich anerkannten, homosexuellen Verbindung der beiden Verstorbenen schlicht undenkbar.

Im 1999 erschienenen Band über Kāmid el-Lōz findet sich eine ähnliche Grundprämisse:

„Stehen scheinbar sichere Aussagen [von Seiten der physischen Anthropologie und der Archäologie bezüglich der Geschlechtsbestimmung; Anm. d. Verf.] einander gegenüber, so muß eine davon falsch sein. Dafür zwei Beispiele: Wenn ein Grab einen ‘Spinnwirtel’ enthält, dann ist es mit Sicherheit ein Frauengrab, auch wenn der Anthropologe in seinem Bericht von einem Männergrab spricht [...]. Enthält ein Grab eine Waffe, so muß es gegen alle denkbaren Einwände des Anthropologen ein Männergrab sein [...].“[186]

In der Anwendung bedeutet dies, dass ein von den ArchäologInnen im Feld als ‘Spinnwirtel’ identifiziertes[187] Objekt aufgrund seiner Anwesenheit in einem morphologisch klar bestimmbaren Männergrab in der Interpretation der Archäologen im Endbericht als „Gegenstand anderer Funktion“ eingestuft wird.[188] Die Vorstellung, dass ein Mann in irgendeiner Weise mit einer Spinnwirtel in Zusammenhang gebracht worden sein könnte, scheint den VerfasserInnen anscheinend zu abwegig.

Gleichermassen können zwölf Fragmente „eiserner pfeilspitzenähnlicher Geräte“[189] in Vergesellschaftung mit einem Armband und silbernen Ohringen in einem Grab (dessen menschliche Überreste vom physischen Anthropologen nicht eindeutig geschlechtlich bestimmt werden konnten[190]) keine Überreste von Waffen gewesen sein (selbst dann nicht, wenn ähnliche Gegenstände auch in Männergräbern gefunden wurden), denn die Schmuckbeigabe klassifiziert das Grab ja ‘unmissverständlich’ als das eines weiblichen Individuums.[191] Dass der grazile Knochenbau des Skeletts in Verbindung mit typischen Fundstücken beider Geschlechter z.B. auf das Grab eines hermaphroditen Individuums hinweisen könnte, wird nicht in Erwägung gezogen.

Ein kritischer Blick auf die Forschungslage in der Palästina-Archäologie fördert neben diesen interpretativen Problemen auf der Ebene des Bestattungskontextes auch auf der Ebene der physischen Anthropologie Mängel zutage. Es scheint als würde der Informationswert der, durch die Untersuchungsmethoden der physische Anthropologie erhebbaren Daten zu gering geachtet, um von den heutigen technischen Möglichkeiten (wie Radiographie, CT-Scans, optische- und Elektronenmikroskopie, biochemische Analysen oder molekulargenetische Tests) extensiv Gebrauch zu machen und die dafür benötigten Gelder bereit zu stellen.[192] Vergleicht man das faktisch Unternommene mit den theoretischen Möglichkeiten, ist das Ergebnis enttäuschend. Und die Praxis zeigt, dass leider auch das mit althergebrachten Mitteln Machbare oft nicht unternommen wird. Einfache und effiziente Vorgehensweisen, wie z.B. das Sieben des umgebenden Erdreiches (wichtig v.a. im Bereich der Hand- und Fussknochen, sowie der inneren Organe), werden oft versäumt, obwohl es zum Auffinden höchst aufschlussreicher Biofakte unabdingbar notwendig wäre, da bei oberflächlicher Bergung kleine Knochen und Knochenteilchen, lose Zähne, verkalkte Zystenwände, Nieren- und Gallensteine, verkalkte Blutgefässe, Lymphknoten oder Pleuraplaques etc. nicht bemerkt werden.[193]

Man darf in diesem Zusammenhang auf die Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse aus dem eisenzeitlichen Friedhof Wadi Fidan 40 im südlichen Jordanien gespannt sein.[194] Der Vorreport zumindest verspricht, dass „precise details of age estimation, sex determination, health and pathological condition [...] will be dealt with in the final report“.[195] Die bereits in der ersten Kampagne entnommenen DNA-Proben von 46 Individuen lassen hoffen, dass hier zum ersten Mal eine grossangelegte genetische Analyse einer eisenzeitlichen Bevölkerungsgruppe gelingen wird und ein Grabungsbericht ensteht, der auch für genderarchäologische Fragen Daten bereitstellt.

***

Geschlechtersysteme bilden ein fundamentales Element menschlicher Realität. Daher ist ihre Analyse unabdingbarer Bestandteil sozialgeschichtlicher Forschung. Bis anhin ist die Genderarchäologie kaum mehr als eine Option für die Palästina-Archäologie. Ihre Umsetzung bedarf des vermehrten Interesses an epistemologischen Fragen und einer Neuorientierung, sowohl in der Zielsetzung archäologischer Forschung als auch in der Grabungsmethodik. Indem genderarchäologische Ansätze hierauf drängen und dabei traditionelle Forschungsmodelle kritisch beleuchten, können sie einen konstruktiven Beitrag zur qualitativen Aufwertung der Disziplin leisten, denn „showing other alternatives are thinkable by no means debunks our current beliefs, it only exposes as fraudulent the absolute authority with which we think them“[196].

 

Anmerkung zur Zitation: Beim Erstbeleg enthalten die Fussnoten die vollen bibliographischen Angaben, danach wird unter Kurztitel zitiert.

[1] Ihm sei an dieser Stelle herzlich für sein aktives Interesse gedankt. Prof. Silvia Schroer und Dr. Moisés Mayordomo danke ich für die Durchsicht des Manuskripts, Dr. med. Hagen von Winterfeld für die Korrektur hinsichtlich medizinischen Fachfragen und insbesondere Prof. Axel Knauf für seine Kritik, seine Anregungen und die langen fruchtbaren Diskussionen im Verlauf der Entstehung des vorliegenden Beitrags. Darüberhinaus ergeht ein herzliches Dankeschön an Michele Burns (Tel Aviv) für langwieriges Scannen und Übersenden zweier in keiner Schweizer Bibliothek greifbarer Artikel.

[2] Costin, Cathy L. „Exploring the Relationship Between Gender and Craft in Complex Societies. Methodological and Theoretical Issues of Gender Attribution“: Wright, Rita P. (ed.). Gender and Archaeology (Philadelphia 1996) 120.

[3] Vgl. zum Thema u.a. den aufschlussreichen Beitrag: Williams, Dyfri. „Women on Athenian Vases. Problems of Interpretation“: Cameron, Averil/ Kuhrt, Amélie (eds.). Images of Women in Antiquity (London 1985) 92–105.

[4] Die Diskussion um die genaue Differenzierung zwischen Sex und Gender wird noch immer geführt. Während noch zu Beginn der 90er Jahre in den Sozialwissenschaften eine klare Unterscheidung zwischen Sex als des biologisch determinierten Aspekts des Geschlechts und Gender als dessen sozial definierter Seite Anwendung fand, ist dies in der zeitgenössischen Diskussion nicht mehr unangefochten. Aus soziobiologischer Sicht erscheinen einige vermeintlich genderspezifische Verhaltensweisen im Grunde genetisch bedingt. Vgl. z.B. Lovejoy, C. Owen. „The Origin of man“. Science 211 (1981) 341–350. In der Gehirnforschung mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Gehirne von Frauen und Männern leicht unterschiedlich operieren. Vgl. z.B.: Falk, Dean. „Brain Evolution in Females. An Answer to Mr. Lovejoy“: Hager, Lori D. (ed.). Women in Human Evolution (New York 1997) 114–136. V.a. von Seiten der queer theory wird umgekehrt die These vertreten, Sex sei in gleichem Masse wie Gender ein soziales Konstrukt. Vgl. z.B.: Butler, Judith P. Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity (London 1990). Diese These basiert v.a. auf Laqueurs Analyse der Enstehung der Vorstellung zweier biologisch grundverschiedener Geschlechter im Zusammenhang mit den Idealen der bürgerlichen Gesellschaft des späten 18. Jhs., die man durch eine naturwissenschaftliche Legitimierung zu untermauern suchte: Die sexuellen Anatomien von Männern und Frauen „were differentiated so as to correspond to the cultural male and female. [...] Two sexes [...] were invented as a new foundation for gender“. Laqueur, Thomas. Making Sex. Body and Gender from Greeks to Freud (Cambridge u.a. 1990) 149f. Die Annahme, dass genderbedingte Auffassungen des Körpers in verschiedenen Kulturen zur Konstruktion unterschiedlichster sexueller Kategorien führen, untermauerte auch die Anthropologin Moore anhand vergleichender ethnologischer Studien. Moore, Henrietta L. A Passion for Difference (Cambridge 1994). Darüberhinaus setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass unsere heutigen, westlichen, (noch immer) überwiegend binär konzipierten Kategorien von biologisch männlich und weiblich nur zwei Pole einer ganzen Skala physischer Möglichkeiten darstellen. Vgl. z.B.: Brown, K.A. „Gender and Sex. What Can Ancient DNA Tell Us?“: Ancient Biomolecules 2 (1998) 3-15; Nordbladh, Jarl/ Yates, Tim. „This Perfect Body, this Virgin Text. Between Sex und Gender in Archaeology“: Bapty, Ian/ Yates, Tim (eds.). Archaeology after Structuralism (London 1990) 222–237. Doch trotz dieser entscheidenden Relativierungen ist die Unterscheidung zwischen Sex und Gender, wenn auch im Sinne idealtypischer Kategorien, m.E. noch immer eine sinnvolle Arbeithypothese.

[5] Vgl. Wylie, Alison. „Foreword. Gender Archaeology / Feminist Archaeology“: Bacus, Elisabeth A. et al. (eds.). A Gendered Past. A Critical Bibliography of Gender in Archaeology [University of Michigan Museum of Anthropology Report 25] (Ann Arbor 1993) x.

[6] Über die feministische Wissenschaftstheorie zu sprechen, ist angesichts der unzähligen Facetten eigentlich eine nicht zu rechtfertigende Verallgemeinerung. Dennoch ist es, auch angesichts der Gefahr einer zu groben Generalisierung, in diesem Rahmen unumgänglich, zumindest holzschnittartig auf grundlegende Richtungen einzugehen, soweit sie die Genderarchäologie stark geprägt haben. Zur Forschungslage innerhalb der feministischen Erkenntnistheorie vgl. z.B. Kompendien wie: Gamble, Sarah (ed.). The Routledge Companion to Feminism and Postfeminism (London/ New York 2001); Nicholson, Linda J. Feminism / Postmodernism [Thinking Gender] (New York/ London 1990).

[7] Nelson, Sarah M. Gender in Archaeology. Analyzing Power and Prestige (Walnut Creek, Calif. u.a. 1997) 15.

[8] Holland-Cunz, Barbara. „Feminismus. Politische Kritik patriarchaler Herrschaft“: Neumann, Franz (Hrsg.). Handbuch Politische Theorien und Ideologien, Bd. 2 [UTB 1854] (Opladen 1996) 364.

[9] Vgl. z.B. Wylie, Alison. „Gender Theory and the Archaological Record. Why is There No Archaeology of Gender?“: Conkey, Margaret W./ Gero, Joan M. (eds.). Engendering Archaeology. Women and Prehistory (Oxford 1991) 31f.

[10] Lillehammer, Arnvid/ Bertelsen, Reidar/ Naess, Jenny-Rita (eds.). Were They All Men? An Examination of Sex Roles in Prehistoric Society [Arkeologist Museum i Stavanger – Varia 17] (Stavanger 1987). Weil sich kein Verlag fand, der Interesse an der Herausgabe der Beiträge hatte, vergingen sieben Jahre zwischen der Tagung und der Veröffentlichung (ebd. S. 7).

[11] Deutsch: ‘Frauen in der Norwegischen Archäologie’.

[12] Conkey, Margaret W./ Spector, Janet. „Archaeology and the Study of Gender“ [1984]: Hays-Gilpin, Kelley/ Whitley, David S. (eds.). Reader in Gender Archaeology [Routledge Readers in Archaeology] (London/ New York 1998) 11-45.

[13] Conkey, Margaret W./ Gero, Joan M. (eds.). Engendering Archaeology. Women and Prehistory (Oxford u.a. 1991). Es ist ein Indiz für die Schlagkraft dieser unscheinbaren Konferenz, dass ihre Ergebnisse –in Anlehnung an den Titel des, die Konferenz zusammenfassenden Sammelbandes– scherzhaft unter dem Stichwort ‘endangering archaeology’ zusammengefasst wurden. Hays-Gilpin, Kelley/ Whitley, David S. (eds.). „Introduction. Gendering the Past“: dies. (eds.). Reader in Gender Archaeology [Routledge Readers in Archaeology] (London/ New York 1998) 6.

[14] Claassen, Cheryl (ed.). Exploring Gender through Archaeology. Selected Papers from the 1991 Boone Conference [Monographs in World Archaeology 11] (Madison, Wis. 1992).

[15] Arnold, Karen/ Gilchrist, Roberta/ Graves, Pam/ Taylor, Sarah (eds.). Archaeological Review from Cambridge 7/1 [Theme Editorial: Women and Archaeology] (1988).

[16] Walde, Dale/ Willows, Noreen D. (eds.). The Archaeology of Gender. Proceedings of the 22nd Annual Chacmool Conference (Calgary 1991).

[17] Du Cros, Hillary/ Smith, Laurajane (eds.). Women in Archaeology. A Feminist Critique (Canberra 1993). Siehe auch: Balme, Jane/ Beck, Wendy (eds.). Gendered Archaeology. The Second Australian Women in Archaeology Conference (1993) [Research Papers in Archaeology and Natural History 26] (Canberra 1995).

[18] Vgl. die Bibliographie zum Thema (über 700 mit Schlagwörtern versehene Titel [Stand 1.9.2000]): Gender Archaeology. A Bibliography, zusammengestellt von Kelley Hays-Gilpin and Susan Carroll Roberts et al.; im Internet abgelegt unter: www2.nau.edu/gender2000/biblio/bibintro2.htm. Diese Bibliographie enthält u.a. auch die Titel aus der (mit Abstracts versehenen) Druckausgabe: Bacus, Elisabeth A. et al. (eds.). A Gendered Past. A Critical Bibliography of Gender in Archaeology [University of Michigan Museum of Anthropology Report 25] (Ann Arbor 1993). Wer sich einen ersten Überblick verschaffen möchte, sei hier verwiesen auf eine Auswahl exzellenter Sammelbände und Monographien der letzten zehn Jahre (nach Erscheinungsdatum): Conkey/ Gero Engendering Archaeology (1991); Walde/ Willows Archaeology of Gender (1991); Claassen Exploring Gender (1992); Scott, Elizabeth M. (ed.). Those of Little Note. Gender, Race, and Class in Historical Archaeology (Tucson 1994); Wright, Rita P. (ed.). Gender and Archaeology (Philadelphia 1996); Moore, Jenny/ Scott, Eleanor (eds.). Invisible People and Processes. Writing Gender and Childhood into European Archaeology (London/ New York 1997); Nelson Analyzing Power (1997); Hays-Gilpin, Kelley/ Whitley, David S. (eds.). Reader in Gender Archaeology [Routledge Readers in Archaeology] (London/ New York 1998); Wicker, Nancy L./ Arnold, Bettina (eds.). From the Ground Up. Beyond Gender Theory in Archaeology. Proceedings of the Fifth Gender and Archaeology Conference, University of Wisconsin-Milwaukee, October 1998 [British Archaeological Reports International Series 812] (Oxford 1999); Gilchrist, Roberta. Gender and Archaeology. Contesting the Past (London/ New York 1999); Gosline, Sheldon L. Archaeogender. Studies in Gender’s Material Culture [Marco Polo Monographs 2] (Warren Center, PA 1999); Donald, Moira/ Hurcombe, Linda (eds.). Gender and Material Culture in Archaeological Perspective [Studies in Gender and Material Culture 1] (New York/ London 2000); dies. (eds.): Gender and Material Culture in Historical Perspective [Studies in Gender and Material Culture 2] (New York/ London 2000); dies. (eds.): Representations of Gender from Prehistory to the Present [Studies in Gender and Material Culture 3] (New York/ London 2000); Sørensen, Marie L.S. Gender Archaeology (Cambridge 2000).

[19] Vgl. die Internetsite: www.femarc.de; sowie die Publikationen der Vereinigung: Kästner, Sibylle/ Karlisch, Sigrun M. (Hrsg.). Reader zum Symposium ‘Feminismus und Archäologie?!’ vom 05.–06.01.1991 in Tübingen (Tübingen 1991); Mertens, Eva-Maria/ Koch, Julia K./ Fries, Jana (Hrsg.). Bericht zur Tagung der Archäologinnen 1992 in Kiel. 1. Tagung des Netzwerks archäologisch arbeitender Frauen vom 16.–18.10.1992 in Kiel (Kiel 1993); Brandt, Helga/ Fries, Jana E./ Mertens, Eva-Maria (Hrsg.). Frauen – Forschung – Archäologie. Bericht über die 2. Tagung des Netzwerks archäologisch arbeitender Frauen vom 23.–24. April 1994 in Tübingen [Frauen–Forschung–Archäologie 1] (Münster 1995); Brandt, Helga/ Koch, Julia K. (Hrsg.). Königin, Klosterfrau, Bäuerin. Frauen im Frühmittelalter [Frauen – Forschung – Archäologie 2] (Münster 1996); Kästner, Sibylle/ Karlisch, Sigrun M./ Mertens, Eva-Maria (Hrsg.). Vom Knochenmann zur Menschenfrau. Feministische Theorie und archäologische Praxis [Frauen – Forschung – Archäologie 3] (Münster 1997). Siehe darüber hinaus den Beitrag zum Stand der Genderforschung in der deutschen Ur- und Frühgeschichte: Brandt, Helga. „Frauen- und feministische Forschung in der Ur- und Frühgeschichte“: EAZ 36 (1996) 59-85.

[2] Die letzte fand erst kürzlich aus Anlass des 10jährigen Bestehens des Netzwerks unter dem Titel ‘Göttinnen, Gräberinnen und gelehrte Frauen’ vom 16.-17. Juni 2001 an der Humboldt-Universität in Berlin statt.

[21] Allerdings möchte ich in diesem Zusammenhang auf die 1994 auf dem Rencontre Assyriologique Internationale in Berlin offiziell gegründete Women's Association of Ancient Near Eastern Gender Studies (WANES), der auch schweizerische und deutsche Forscherinnen angehören, hinweisen (persönliche Kommunikation mit Julia Asher-Greve vom 9.6.99). Die Vereinigung plante für 1995 die Herausgabe einer Zeitschrift: NIN – Journal of Gender Studies in Antiquity (hrsg. von J. Asher-Greve, A.K. Guinan, A. Kuhrt, L. Pearce, J.G. Westenholtz, M.S. Whiting), deren erste Ausgabe (zum Thema ‘Inanna/Ishtar’) 2000 erschienen ist. Die Zeitschrift „will serve as the primary vehicle for presenting research on women and gender to specialists and non-specialists. NIN will endeavor to promote an interdisciplinary perspective by also including research on ancient Egypt, the Mediterranean and Indus Valley cultures and historiography and methodology“ (Editorial Preface Vol I, 2000; iii). Die zweite Ausgabe soll u.a. auch eine Bibliographie zum Thema: ‘Women and Gender in Ancient Near Eastern Studies’ (zusammengestellt von J. Asher-Greve) enthalten. (E-mail-Korrespondenz mit H. Teunissen [Brill]; 17.8.01).

[22] Nach dem Titel der Newsweek-Ausgabe vom 10.11.1986.

[23] Homès-Fredericq, D. „Introduction“: ders./ Franken, H. J. (eds.). Pottery and Potters – Past and Present. 7000 Years of Ceramic Art in Jordan (Tübingen 1986) 7.

[24] Franken, H.J. „The Islamic Period“: ders./ Homès-Fredericq, D. (eds.). Pottery and Potters – Past and Present. 7000 Years of Ceramic Art in Jordan (Tübingen 1986) 244. Vgl. diesbezüglich auch die Ergebnisse der ethnoarchäologischen Forschungen Seedens in Jordanien, die klar darauf hinweisen, dass das Herstellen von Töpferwaren mehrheitlich Frauenarbeit war. U.a.: Seeden, Helga. „Introduction“: Berytus 31 (1983) 9–26.

[25] Zum generellen Problem der Visualisierung archäologischer Daten im Licht feministischer Forschung siehe u.a.: Gamble, Clive. „Reflections from a Darkened Room“: Antiquity 66 (1992) 426–431; Gifford-Gonzalez, Diane. „You Can Hide but You Can’t Run. Representations of Women’s Work in Illustrations of Paleolithic Life“: Visual Anthropology Review 9/1 (1993) 23–41; Moser, Stephanie. „The Visual Language of Archaeology. A Case Study of Neanderthals“: Antiquity 66 (1992) 831–844; dies. „Gender Stereotyping in Pictorial Reconstructions of Human Origins“: Du Cros, Hillary/ Smith, Laurajane (eds.). Women in Archaeology. A Feminist Critique (Canberra 1993) 75–92; Conkey, Margaret W. „Mobilizing Ideologies. Paleolithic ‘Art’, Gender Trouble, and Thinking About Alternatives“: Hager, Lori D. (ed.). Women in Human Evolution (New York 1997) 172-208.

[26] Conkey, Margaret W./ Williams, Sarah. H. „Original Narratives. The Political Economy of Gender in Archaeology“: Di Leonardo, Michaela (ed.). Gender at the Crossroads of Knowledge. Feminist Anthropology in the Postmodern Era (Berkley/ Los Angeles 1991) 102-139, Abb. S. 120.

[27] Man vergleiche die primären Bestrebungen des eingangs erwähnten Seminars.

[28] Slocum, Sally. „Woman the Gatherer. Male Bias in Anthropology“: Reiter, Rayna R. (ed.). Toward an Anthropology of Women (New York 1975) 36–50.

[29] Im Rahmen der vorderorientalischen Forschung vgl. hierzu z.B.: Durand, Jean-Marie (ed.). La Femme dans le Proche-Orient Antique. XXXIIIe Rencontre Assyriologique Internationale (Paris 1987); Lesko, Barbara S. (ed.). Women’s Earliest Records. From Ancient Egypt and Western Asia. Proceedings of the Conference on Women in the Ancient Near East. Brown University, Providence, Rhode Island, November 5–7, 1987 [BJSt 166] (Atlanta 1989); Vivante, Bella (ed.). Women’s Roles in Ancient Civilizations. A Reference Guide (Westport 1999).

[30] Harvey, Kerridwen. „Looking for Women in the Museum. Has Women’s Studies Really Come a Long Way?“: MUSE. Annual of the Museum of Art and Archaeology 11/4 (1994). [Internetversion der Zeitschrift; abgelegt auf der Homepage der Canadian Museums Association: www.museums.ca; besucht am 14.11.01]

[31] Vgl. zum Thema u.a. die Beiträge: Jones, Sîan/ Pay, Sharon. „The Legacy of Eve“: Gathercole, Peter/ Lowenthal, David (eds.). The Politics of the Past [One World Archaeology Series 12] (London 1990) 160–186; Reilly, Sharon. „Setting an Agenda for Women in Museums. The Presentation of Women in Museum Exhibits and Collections“: MUSE. Annual of the Museum of Art and Archaeology 7/1 (1989) 49–50; Melosh, Barbara. „Speaking of Women. Museums’ Representations of Women’s History“: Leon, Warren/ Rosenzweig, Roy (eds.). History Museums in the United States. A Critical Assessment (Urbana 1989) 200–203; Women’s Heritage Museum (ed.). Interpreting Women’s History for the Public. A Collection of Papers Delivered at the Annual Meetings of the American Association of Museums and the American Association for State and Local History, Women’s Heritage Museum (Palo Alto, CA 1988).

[32] Der Begriff wurde 1959 von Caldwell im Hinblick auf die stärkere Hinwendung der amerikanischen Archäologie zu Fragen ökologischer und kulturgeschichtlicher Prozesse eingeführt. Caldwell, Joseph R. „The New American Archaeology“: Science 129 (1959) 303-307. Die wissenschaftliche Orientierung der New Archaeology ist zusammengefasst in einem damals weit verbreiteten Handbuch: Watson, Patty J. et al. Explanation in Archaeology. An Explicitly Scientific Approach (New York 1971). Siehe auch Watsons retrospektive Überlegungen zur Entwicklung dieses Methodenansatzes nach über 20 Jahren: dies. „Explanation in Archaeology. Reactions and Rebuttals“: Embree, Lester (ed.). Metaarchaeology. Reflections by Archaeologists and Philosophers [Boston Studies in the Philosophy of Science 147] (Dordrecht 1992) 121–140.

[33] Zum Problem des Empirismus und Positivismus in der archäologischen Wissenschaftstheorie und insbesondere im Zusammenhang mit der New Archaeology siehe z.B: Gibbon, Guy. Explanation in Archaeology [Social Archaeology] (Oxford 1989), insbes. die Kapitel: „The Philosophical Foundations: Logical Positivism and Logical Empiricism“, sowie: „Problems with Logical Positivism/Empiricism“.

[34] Whitley, David S. „New Approaches to old Problems. Archaeology in Search of an Ever Elusive Past“: ders. (ed.). Reader in Archaeological Theory. Post-Processual and Cognitive Approaches [Routledge Readers in Archaeology] (London/ New York 1998) 5.

[35] Binford, Lewis R. „Archaeology as Anthropology“: American Antiquity 2/28 (1962) 217–225. Dieser Artikel und andere frühe Schriften Binfords finden sich auch in: Binford, Lewis R. An Archaeological Perspective (New York 1972).

[36] Vgl. z.B. das ‘task-differentiation-framework’, das von Spector auf dem Hintergrund ethnohistorischer Daten entwickelt wurde. Es geht hierbei um ein durch das Studium rezenter Gesellschaften entwickeltes System, das helfen soll, bestimmte Tätigkeiten und die sie Ausführenden verlässlicher mit Artefakten korrelieren, und auf dieser Basis archäologische Befunde mit bestimment Genderstrukturen in Verbindung bringen zu können. Spector, Janet D. „Male/Female Task Differentiation Among the Hidatsa. Toward the Development of an Archaeological Approach to the Study of Gender“: Albers, Patricia/ Medicine, Beatrice (eds.). The Hidden Half. Studies of Plains Indian Women (Lanham u.a. 1983) 77–99. Vgl. auch Conkey/ Spector „Archaeology“ ([1984] 1998) 33ff. Das System wird heute allerdings weitenteils kritisch beleutet, angesichts der ungelösten Frage, ob eine deratige Korrelation von Artefakten mit geschlechtsspezifischen Tätigkeiten, nicht ihrerseits die Gefahr anachronistischer Übertragungen in sich birgt. Zur Diskussion siehe: Kent, Susan. „Activity Areas and Architecture. An Interdisciplinary View of the Relationship Between Use of Space and Domestic Built Environments“: dies. (ed.). Domestic Architecture and the Use of Space. An Interdisciplinary Cross-Cultural Approach (New York/ Cambridge 1990) 1-8. Vgl. auch: Yentsch, Anne. „Engendering Visible and Invisible Ceramic Artifacts, Especially Dairy Vessels“: Historical Archaeology 25/4 (1991) 132-155.

[37] Für ein detailliertes Beispiel, das die Wichtigkeit modernster Methoden in der Datenerhebung deutlich macht, siehe die Ausführungen im letzten Teil dieses Beitrags zum Thema ‘Archäologie des Todes’.

[38] Kissel, Norbert/ Rupp, Vera. Von Urmenschen und Faustkeilen. Ein Buch über die Altsteinzeit für Grundschulkinder [Kleine Hefte zur Archäologie für Kinder] (Beselich 1998) 18f.

[39] Spector, Janet D./ Whelan, Mary K. „Incorporating Gender into Archaeology Courses“: Morgen, Sandra (ed.). Gender and Anthropology. Critical Reviews for Research and Teaching (Washington D.C. 1989) 67.

[40] Lesick, Kurtis S. „Re-engendering Gender. Some Theoretical and Methodical Concerns on a Burgeoning Archaeological Pursuit“: Moore, Jenny/ Scott, Eleanor (eds.). Invisible People and Processes. Writing Gender and Childhood into European Archaeology (London/ New York 1997) 33.

[41] Vgl. zum Thema aus anthropologischer Perspektive: Herdt, Gilbert (ed.). Third Sex, Third Gender. Beyond Sexual Dimorphism in Culture and History (New York 1994); Ortner, Sherry B./ Whitehead, Harriet (eds.). Sexual Meanings. The Cultural Construction of Gender and Sexuality (Cambridge 1981, 31993); Davis, D.L./ Whitten, R.G. „The Cross-Cultural Study of Human Sexuality“: Annual Review of Anthropology 16 (1987) 69-98. Aus archäologischer Perspektive: Little, Barbara J. „Consider the Hermaphroditic Mind“: American Antiquity 59 (1994) 539–544. Gilchrist, Roberta. „Ambivalent Bodies. Gender and Medieval Archaeology“: Moore, Jenny/ Scott, Eleanor (eds.). Invisible People and Processes. Writing Gender and Childhood into European Archaeology (London/ New York 1997) 42–58; Whitehead, Harriet. „The Bow and the Burden Strap. A New Look at Institutionalized Homosexuality in Native North America“: dies./ Ortner, Sherry B. (eds.). Sexual Meanings. The Cultural Construction of Gender and Sexuality (Cambridge 1981) 80–115; Lesick „Re-engendering“ (1997); Whelan, Mary K. „Gender and Historical Archaeology. Eastern Dakota Patterns in the 19th Century“: Historical Archaeology 25 (1991) 17–32.

[42] Nanda, Serena. „Hijras. An Alternative Sex and Gender Role in India“: Herdt, Gilbert (ed.). Third Sex, Third Gender. Beyond Sexual Dimorphism in Culture and History (New York 1994) 373.

[43] A.a.O. 382f.

[44] Fulton, Robert/ Anderson, Steven W. „The Amer-Indian ‘Man-Woman’. Gender, Liminality and Cultural Continuity“: CA 33 (1992) 603–610.

[45] Callender, Charles/ Kochems, Lee M. „The North American Berdache“: CA 24 (1983) 443–470.

[46] Moore Difference (1994) 24.

[47] Siehe z.B. Shostak, Marjorie. Nisa. The Life and Words of a !Kung Woman (Cambridge, MA 1981) 108.

[48] Vgl. zum Thema ‘Kinder in archäologischer Forschung’ v.a. den Sammelband: Moore/ Scott Invisible People (1997) sowie die Artikel: Lillehammer, Grete. „A Child Is Born. The Child’s World in an Archaeological Perspective“: Norwegian Archaeological Review 22 (1989) 91–105; Scott, Eleanor. „Animal and Infant Burials in Romano-British Villas. A Revitalisation Movement“: Garwood, Paul et al. (eds.). Sacred and Profane [Oxford University Commitee for Archaeology Monograph 32] (Oxford 1991) 115–121; Roveland, Blythe. „Archaeology of Children“: Anthropology Newsletter 38/4 (1997) 14. Speziell für den vorderorientalischen Raum vgl. auch: Schwyn, Irène. „Kinderbetreuung im 9.–7. Jahrhundert. Eine Untersuchung anhand der Darstellungen auf neuassyrischen Reliefs“: lectio difficilior – Europäische elektronische Zeitschrift für feministische Exegese 1 (2000) [www.lectio.unibe.ch; besucht am 6.9.01].

[49] Rehork, Joachim. Sie fanden was, sie kannten. Archäologie als Spiegel der Neuzeit (München 1987).

[50] Vgl. z.B.: Conkey/ Spector „Archaeology“ ([1984] 1998); Lillehammer/ Bertelsen/ Naess Were They All Men? (1987).

[51] Angestossen wurde dieser neue Blickwinkel durch die veränderte Wirklichkeitswahrnehmung der Postmoderne als gesamtkulturelles Phänomen, das François Lyotard zusammenfasst unter dem Stichwort der Ablehnung jeglicher Metanarrative. Lyotard, Jean-François. The Postmodern Condition. A Report on Knowledge (Minneapolis 1988). Einen guten Überblick über die Vielfältigkeit postmodernen Ansätze in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen bietet u.a.: Taylor, Victor E./ Winquist, Charles E. (eds.). Postmodernism. Critical Concepts (Vol. I–IV) (London 1998).

[52] Vgl. zu dieser Entwicklung u.a.: Dyson, Stephan L. „From New to New Age Archaeology. Archaeological Theory and Classical Archaeology – a 1990’s Pespective“: AJA 97 (1993) 195–206; Sawicki, Marianne. „Archaeology as Space Technology. Digging for Gender and Class in Holy Land“: Method & Theory in the Study of Religion 6 (1994) 319–348; Whitley „New Approaches“ (1998).

[53] Es handelt sich hierbei nicht um eine einheitliche Richtung sondern eher um eine Bewegung mit vielen Facetten. Der Name Post-Processual steht für den kleinsten gemeinsamen Nenner dieser Strömungen und verweist darauf, dass ihr verbindendes Merkmal die Ablehnung der interpretativen Ansätze der New- bzw. Processual Archaeology und deren Epistemologie darstellt. Die Bezeichnungen variieren beträchtlich, je nach Stossrichtung spricht man auch von ‘Contextual’-, ‘Radical’-, ‘Interpretative’-, ‘Post-modernist’- oder ‘Cognitive’- Archaeology. Führende Figuren dieser Bewegung sind u.a. Ian Hodder, Michael Shanks und Christopher Tilley. Literatur, die einen guten Einblick vermittelt: Whitley, David S. (ed.). Reader in Archaeological Theory. Post-Processual and Cognitive Approaches [Routledge Readers in Archaeology] (London/ New York 1998); sowie je mit eigenen Ansätzen: Hodder, Ian. Reading the Past. Current Approaches to Interpretation in Archaeology (Cambridge 1986, 21991); Shanks, Michael/ Tilley, Christopher. Social Theory and Archaeology (Cambridge 1987).

[54] Sawicki „Space Technology“ (1994) 325.

[55] Wylie, Alison. „The Engendering of Archaeology. Refiguring Feminist Science Studies“: Kohlstedt, Sally Gregory/ Longino, Helen (eds.). Women, Gender, and Science. New Directions [Osiris Series 2, 12] (Chicago 1997) 85.

[56] Trigger, Bruce G. „Hyperrelativism, Responsibility, and the Social Sciences“: Canadian Review of Sociology and Anthropology 26 (1989) 776–797.

[57] Shanks, Michael/ Hodder, Ian. „Processual, Postprocessual and Interpretative Archaeologies“: Whitley, David S. (ed.). Reader in Archaeological Theory. Post-Processual and Cognitive Approaches [Routledge Readers in Archaeology] (London/ New York 1998) 89f.

[58] Vgl. die Diskussion dieses Problems bei: Harding, Sandra. „Feminism, Science, and the Anti-Enlightenment Critiques“: Nicholson, Linda J. (ed.). Feminism / Postmodernism [Thinking Gender] (New York/ London 1990) 83–106. Bezüglich der Ambivalenz feministischer Theorien auf der Trennlinie zwischen Moderne und Postmoderne siehe insbes. folgende Beiträge im gleichen Sammelband: Flax, Jane. „Postmodernism and Gender Relations in Feminist Theory“ [1987] 39–62; Di Stefano, Christine. „Dilemmas of Difference. Feminism, Maternity, and Postmodernism“ [1988] 63–82.

[59] Moore, Jenny. „Conclusion. The Visibility of the Invisible“: dies./ Scott, Eleanor (eds.). Invisible People and Processes. Writing Gender and Childhood into European Archaeology (London/ New York 1997) 251f.

[60] Die Unterscheidung zwischen drei grundlegenden Standpunkten der feministischen Forschung in Bezug auf erkenntnistheoretische Probleme wird in fast allen Veröffentlichungen zum Thema in ähnlicher Art und Weise diskutiert. Ich verweise hier aus der Fülle der Literatur nur auf das Buch der einflussreichen feministischen Philosophin Harding: Harding, Sandra. The Science Question in Feminism (Ithaca u.a. 1986), siehe inbes. 24–28.111–162; dies. „Feminism“ (1990).

[61] A.a.O. 92.

[62] Klinger, Cornelia. „Bis hierher und wie weiter? Überlegungen zur feministischen Wissenschafts- und Rationalitätskritik“: Krüll, Marianne (Hrsg.). Wege aus der männlichen Wissenschaft. Perspektiven feministischer Erkenntnistheorie [Feministische Theorie und Politik 5] (Pfaffenweiler 1990) 37.

[63] Vgl. z.B.: Jaggar, Alison M. Feminist Politics and Human Nature (Totowa, NY/ Brighton 1983) 371ff.

[64] Flax, Jane. „Postmodernism and Gender Relations in Feminist Theory“ [1987]: Nicholson, Linda J. (ed.). Feminism / Postmodernism [Thinking Gender] (New York/ London 1990) 56. Vgl zur Kritik am tendenziellen Essentialismus feministische Sozialtheorien auch: Haraway, Donna. „A Manifesto for Cyborgs: Science, Technology, and Socialist Feminism in the 1980s“ [1985]: Nicholson, Linda J. (ed.): Feminism / Postmodernism [Thinking Gender] (New York/ London 1990) passim.

[65] Engelstad, Ericka. „Images of Power and Contradiction. Feminist Theory and Post-Processual Archaeology“: Antiquity 65 (1991) 505.

[66] A.a.O. 504f.

[67] Wylie, Alison. „The Interplay of Evidential Constraints and Political Interests. Recent Archaeological Research on Gender“: American Antiquity 57 (1992) 21.

[68] Meskell, Lynn. „Re-em(bed)ing Sex. Domesticity, Sexuality, and Ritual in New Kingdom Egypt“: Schmidt, Robert A./ Voss, Barbara L. (eds.). Archaeologies of Sexuality (London 2000) 254.

[69] Vgl. u.a. Beiträge in: Hearn, Jeff/ Morgan, David H.J. (eds.). Men, Masculinities and Social Theory [Critical Studies on Men & Masculinities 2] (London 1990); Brod, Harry/ Kaufmann, Michael (eds.). Theorizing Masculinities [Research on Men and Masculinities 5] (London 21995); Cornwall, Andrea/ Lindisfarne, Nancy (eds.). Dislocating Masculinity. Comparative Ethnographies (London 1994); Foxhall, Lin/ Salmon, John (eds.). Thinking Men. Masculinity and its Self-Representation in the Classical Tradition [Leicester-Nottingham Studies in Ancient Society 7] (London 1998); dies. (eds.). When Men were Men. Masculinity, Power and Identity in Classical Antiquity (London 1998); Knauf, E. Axel. „Der Staat als Männerbund. Religionsanthropologische Aspekte der politischen Evolution“: Völger, Gisela/ von Welck, Karin (eds.). Männerbünde – Männerbande. Zur Rolle des Mannes im Kulturvergleich [Ethnol. N.F. 15] (Köln 1990) 11–22. Speziell zum Thema Männer und Genderarchäologie siehe u.a.: Bevan, Lynn. „Powerful Pudena. The Penis in Prehistory“: Journal of Theoretical Archaeology 3/4 (1995) 41-58; Knapp, Bernard. „Boys will be Boys. Masculinist Approaches to a Gendered Archaeology“ [1988]: Hays-Gilpin, Kelley/ Whitley, David S. (eds.). Reader in Gender Archaeology [Routledge Readers in Archaeology] (London/ New York 1998) 365–373.

[70] Vgl. z.B.: Spector/ Whelan „Incorporating“ (1989); Conkey, Margaret W./ Tringham, Ruth E. „Cultivating Thinking/ Challenging Authority. Some Experiments in Feminist Pedagogy in Archaeology“: Wright, Rita P. (ed.). Gender and Archaeology (Philadelphia 1996) 224–250.

[71] Dieser immer wieder gern angeführte Slogan, den wohl jedeR ArchäologIn zu Beginn ihrer/seiner Karriere das eine oder andere Mal gehört hat, charakterisiert treffend sowohl die starke Sexualisierung als auch den oftmals ‘machistischen’ Unterton des ‘Unternehmens’ Feldarchäologie. U.a. auch zitiert in: Nelson Analyzing Power (1997) 44.

[72] Auf dieses Phänomen wurde in den letzten Jahren verschiedentlich hingewiesen, u.a. mit Bildern wie dem des typischen Archäologen als ‘Cowboy’, als ‘militärischem Strategen’, ‘Abenteurer’ oder ‘Kulturhelden’. A.a.O. 42.

[73] Die erläuternden Beispiele, auf die hier Bezug genommen wird entstammen dem Umfeld der Palästina-Archäologie. Ich rekurriere im Folgenden bewusst ausschliesslich auf eigene Erfahrungen, da die Wiedergabe ähnlicher Erlebnisse anderer nicht ohne Nennung der Quelle erfolgen könnte. Darüberhinaus wurde auf die Angabe von Namen oder Orten verzichtet, um die Privatsphäre beteiligter Personen zu schützen.

[74] Droop, J.P. Archaeological Excavation (Cambridge 1915) 64.

[75] Sweely, Tracy. „Male Hunting Camp or Female Processing Station? An Evolution Within a Discipline“: Claassen, Cheryl (ed.). Women in Archaeology (Philadelphia 1994) 176.

[76] Den m.E. besten Einblick in die intensive Auseinandersetzung mit diesen Fragen in den letzten Jahren vermittelt der Sammelband: Nelson, Sarah M./ Nelson, Margaret C./ Wylie, Alison (eds.). Equity Issues for Women in Archaeology [Archaeological Papers of the American Anthropological Association 5] (1994). Hierin finden sich Beiträge aus verschiedensten Regionen (v.a. Süd- und Nordamerika, aber auch Norwegen, Spanien, Australien, England, Asien und der Pazifikregion) und diversen archäologischen Teildisziplinen, die die Stellung der Frauen in der Archäologie in Vergangenheit und Gegenwart kritisch analysieren. Ebenso informativ ist der zweite Teil des Sammelbandes: Claassen, Cheryl (ed.). Women in Archaeology (Philadelphia 1994), der sich detailliert mit dem momentanen beruflichen Status von Frauen in der Archäologie beschäftigt. Hier finden sich u.a. statistische Auswertungen von Anstellungschancen und -graden sowie von Lohnverhältnissen und Analysen zu Zitations- und Publikationsverhalten von Männern und Frauen innerhalb der Disziplin. Im Hinblick auf eine der Palästina-Archäologie (bzw. deren äusseren Bedingungen) verwandten archäologischen Richtung vgl.: Webb, Jennifer M./ Frankel, David. „Gender Inequity and Archaeological Practice. A Cypriot Case Study“: Journal of Mediterranean Archaeology 8/2 (1995) 93–112.

[77] Alfred Kidder (1949) in: Nelson Analyzing Power (1997) 42.

[78] Beaudry, Mary/ White, Jacquelyn. „Cowgirls with the Blues? A Study of Women’s Publication and the Citation of Women’s Work in Historical Archaeology“: Claassen, Cheryl (ed.). Women in Archaeology (Philadelphia 1994) 138-158.

[79] Gero, Joan M. „Sociopolitics and the Woman-at-home Ideology“: American Antiquity 50 (1985) 344.

[80] Ein Verständnis, das tatkräftig durch die mancherorts gepflegte Sitte unterstützt wird, ‘erfolgreichen’ VolontärInnen für das Auffinden besonderer Artefakte öffentliche Auszeichnungen zu verleihen.

[81] Claassen, Cheryl. „Questioning Gender. An Introduction“: dies. (ed.). Exploring Gender through Archaeology. Selected Papers from the 1991 Boone Conference (Madison 1992) 6.

[82] Barker, Alex W. „Reflections on a Gendered Past“: Bacus, Elisabeth A. et al. (eds.). A Gendered Past. A Critical Bibliography of Gender in Archaeology [University of Michigan Museum of Anthropology Report 25] (Ann Arbor 1993) xv–xvii.

[83] Vgl. Gilchrist, Roberta. „Women’s Archaeology? Political Feminism, Gender Theory, and Historical Revision“ [1991]: Hays-Gilpin, Kelley/ Whitley, David S. (eds.). Reader in Gender Archaeology [Routledge Readers in Archaeology] (London/ New York 1998) 52.

[84] Boyd, Brian. „The Power of Gender Archaeology“: Moore, Jenny/ Scott, Eleanor (eds.). Invisible People and Processes. Writing Gender and Childhood into European Archaeology (London/ New York 1997) 28.

[85] Sawicki „Space Technology“ (1994) 326.

[86] Einen knappen Einblick in Leben und Arbeit einiger dieser Frauen (und anderer prägender Gestalten der Palästina-Archäologie) bieten u.a.: Schroer, Silvia/ Staubli, Thomas. Der Vergangenheit auf der Spur. Ein Jahrhundert Archäologie im Land der Bibel (Zürich 1993). Leider gibt es im Bereich Palästina-Archäologie noch keine systematische Erforschung der Geschichte ihrer führenden Frauengestalten, wie sie in den letzten Jahren v.a. in der amerikanischen und nordeuropäischen Archäologie unternommen worden ist. Allerdings wird diese Lücke möglicherweise geschlossen durch ein sich in Planung befindendes biographisches Kompendium: Cohen, Getzel M./ Joukowsky, Martha S. (eds.). Women in Archaeology. The Classical World and the Near East [in Vorbereitung]. Zur Geschichte der Frauen in der Archäologie im Allgemeinen siehe u.a. folgende Sammelbände: Claassen, Cheryl (ed.). Women in Archaeology (Philadelphia 1994) [v.a. die Frauenbiographien des ersten Teils]; Claassen, Cheryl/ Joyce, Rosemary A. (eds.). Women in Prehistory. North America and Mesoamerica (Philadelphia 1997); Diaz-Andreu, Margarita/ Sørensen, Marie L.S. (eds.). Excavating Women. A History of Women in European Archaeology (London 1998); Babock, Barbara A./ Parezo, Nancy J. (eds.). Daughters of the Desert. Women Archaeologists and the Native American Southwest, 1880-1980 (Albuquerque 1988).

[87] Silberman, Neil A. „Restoring the Reputation of Lady Hester Lucy Stanhope. A Little-Known Episode in the Beginnings of Archaeology in the Holy Land“: BArR 10/4 (1984) 68–75.

[88] Callaway, Joseph A. „Dame Kathleen Kenyon“: BA 42 (1979) 122-125; Moorey, P. Roger. „Kathleen Kenyon and Palestinian Archaeology“: PEQ 111 (1979) 3–10.

[89] Henry, R. „Olga Tufnell – A Biography“: Tubb, Jonathan N. (ed.). Palestine in the Bronze and Iron Ages. Papers in Honour of Olga Tufnell (London 1985) 1–5.

[90] Gitin, Seymour/ Mazar, Amihai/ Stern, Ephraim. „A Tribute to Trude Dothan“: dies. (eds.). Mediterranean Peoples in Transition. Thirteenth to Early Tenth Centuries BCE [in Honor of Trude Dothan] (Jerusalem 1998) xiii–xv.

[91] Prag, Kay. „Kirkbride-Helbaek, Diana V. W., 1915–1997“: Levant 30 (1998) iii-v.

[92] Hadidi, Adnan. „In Memoriam. Crystal-Mary Bennett“: ADAJ 30 (1986) 9f.

[93] Zevulon, Uzza/ Kochavi, Moshe. „Ruth Amiran – A Life in Archaeology“: Aviram, Joseph et al. (eds.). Ruth Amiran Volume [Eretz-Israel 21] (Jerusalem 1990) viii.

[94] Die Wahl gerade dieser drei Grabungen erfolgte nicht aus systematischen Erwägungen, sondern relativ willkürlich aufgrund der raschen Verfügbarkeit der Daten.

[95] Aharoni, Yohanan. Beer-Sheba I. Excavations at Tel Beer-Sheba 1969–1971 Seasons (Tel Aviv 1973) viii–ix.

[96] Ussishkin, David/ Woodhead, John. „Excavation at Tel Jezreel 1990–1991. Preliminary Report“: Tel Aviv 19 (1992) 11; dies. „Excavation at Tel Jezreel 1992–1993. Second Preliminary Report“: Levant 26 (1994) 1f; dies. „Excavation at Tel Jezreel 1994–1996. Third Preliminary Report“: Tel Aviv 24 (1997) 7f.

[97] Finkelstein, Israel/ Ussishkin, David/ Halpern, Baruch (eds.). Megiddo III. The 1992–1996 Seasons (Tel Aviv 2000) 8f.

[98] Ausnahmen u.a.: T. Dothan, J. Cahill, A. Killebrew, N. Franklin.

[99] Bzgl. der Nomenklatur ist anzumerken, dass in der Palästina-Archäologie die Epochenbezeichnungen einen anderen Bezug haben als in der europäischen Vor- und Frühgeschichte. Geht man davon aus, dass der Begriff ‘Urgeschichte’ die Zeit vor dem Einsetzen literarischer Quellen beschreibt, der Terminus ‘Frühgeschichte’ die Zeit erster Fremd-Quellen und ‘historische Archäologie’ für die Archäologie mit begleitenden indigenen Quellen steht, so muss man folgende Zuordnung vornehmen: Neo- und Chalkolithikum (ca. 8300–3300) = Urgeschichte; Frühbronzezeit (3300–2200) = Frühgeschichte; Mittel- und Spätbronzezeit (ca. 2200-1150) = früh-historische Archäologie und ab Eisenzeit (1150): historische Archäologie.

[100] Kenyon, Kathleen. „Women in Academic Life. The Galton Lecture 1969“: Journal of Biosocial Science, Supplement 2 (1970) 107–118.

[101] A.a.O. 117.

[102] A.a.O. 118.

[103] Vgl. zur Bibelwissenschaft u.a. die Old Testament/ Hebrew Bible Bibliography on Gender Studies/ Women in Antiquity von Victor H. Matthews: courses.smsu.edu/vhm970f/bib/otbib.htm; zur Frauenforschung der altorientalischen Welt allgemein: Women in the Ancient Near East. A Select Bibliography of Recent Sources in the Oriental Institute Research Archives von Terry G. Wilfong: www-oi.uchicago.edu/OI/DEPT/RA/WOMEN.HTML, sowie die umfangreiche Web-Site Diotima. Materials for the Study of Women and Gender in the Ancient World: www.stoa.org/diotima/nova.shtml.

[104] Vgl. z.B. solch ausgewiesene Studien wie: Ben-Tor, Amnon (ed.). The Archaeology of Ancient Israel (New Haven/ London 1992); Mazar, Amihai. Archaeology of the Land of the Bible, 10’000–586 B.C.E. (New York 1990); Weippert, Helga. Palästina in der vorhellenistischen Zeit [Handbuch der Archäologie, Vorderasien II, 1] (München 1988); Levy, Thomas E. (ed.). Archaeology of Society in the Holy Land (London 1995); Gitin, Seymour/ Mazar, Amihai/ Stern, Ephraim (eds.). Mediterranean Peoples in Transition. Thirteenth to Early Tenth Centuries BCE [in Honor of Trude Dothan] (Jerusalem 1998); Silberman, Neil A./ Small, David B. (eds.). The Archaeology of Israel. Constructing the Past, Interpreting the Present [JSOT.SS 237] (Sheffield 1997); Stern, Ephraim. Archaeology of the Land of the Bible II. 732–332 BCE [Anchor Bible Reference Library] (New York 2001). In diesem Zusammenhang ist es bedauerlich, dass auch Zwingenberg in ihrer gerade erschienenen, umfangreichen und dezidiert sozialgeschichtlich orientierten Studie zur eisenzeitlichen Dorfkultur in Mittelpalästina auf genderspezifische Fragen nicht eingeht. Zwingenberg, Uta. Dorfkultur der frühen Eisenzeit in Mittelpalästina [OBO 180] (Freiburg CH/ Göttingen 2001).

[105] Vgl. u.a.: Amitai, Janet (ed.). Biblical Archaeology Today. Proceedings of the International Congress on Biblical Archaeology, Jerusalem, April 1984 (Jerusalem 1985); Biran, Avraham/ Aviram, Joseph (eds.). Biblical Archaeology Today, 1990. Proceedings of the Second International Congress on Biblical Archaeology, Jerusalem, June-July 1990 (Jerusalem 1993); Cooper, Jerrold S./ Schwartz, Glenn M. (eds.). The Study of the Ancient Near East in the Twenty-First Century. The William Foxwell Albright Centennial Conference (Winona Lake, Ind. 1996).

[106] IEJ; Atiqot; Qedem; Tel Aviv; Levant, BASOR, BArR, ZDPV, PEQ.

[107] Sawicki, Marianne. „Spatial Management of Gender and Labor in Graeco-Roman Galilee“: Edwards, Douglas R./ McCollough, C. Thomas (eds.): Archaeology and the Galilee. Texts and Contexts in the Graeco-Roman and Byzantine Periods (Atlanta 1997) 7–28; dies. „Space Technology“ (1994). Siehe zur Diskussion auch: Peskowitz, Miriam. „Empty Fields and the Romance of the Holy Land. A Response to Marianne Sawicki’s ‘Archaeology’ of Judaism, Gender, and Class“: Method & Theory in the Study of Religion 9 (1997) 259–282; Sawicki, Marianne. „Reply. Having been Outed as a Crypto-Christian Anti-Semite, Can One Say ‘Shalom’?“: Method & Theory in the Study of Religion 9 (1997) 283–293.

[108] Peskowitz, Miriam. ‘The Work of Her Hands’. Gendering Everyday Life in Roman-Period Judaism in Palestine (70-250 C.E.), Using Textile Production as a Case Study (Ph.D. diss., Duke University, 1993).

[109] De Geus, C.H.J. „The City of Women. Women’s Places in Ancient Israelite Cities“: Emerton, John A. (ed.). Congress Volume. Paris 1992 [VT.S 41] (Leiden u.a. 1995) 75–86.

[110] Yasur-Landau, Assaf/ Bunimovitz, Shlomo. „The Daughters of Philistia. Towards a Methodology of Gender and Migration in Archaeology“: Faust, Avraham/ Maeir, Aren M. (eds). Material Culture, Society and Ideology. New Directions in the Archaeology of the Land of Israel. Conference Proceedings, Bar-Ilan University, June 3rd (Ramat Gan 1999) 67–77.

[111] Vereinzelte Vorträge und Seminare zum Thema (wie z.B. im Rahmen des Fortbildungsprogramms der Grabung in Megiddo) sind anscheinend bis anhin noch unveröffentlicht. Vgl. u.a. Magness-Gardiner, Bonnie. „Tell el-Hayyat: Spatial Analysis of Pottery in Domestic Units“ (paper presented at the Annual Meeting of the American Schools of Oriental Research, Washington, 1993); Jacobs, Paul F. „The Shrine Room at Halif, Judahite Religion. Engendering Archaeology“ (paper presented at the Regional Meeting of American Schools of Oriental Research, Atlanta, 1994). Auch im Bereich archäologischer Forschung im weiteren Vorderen Orient gibt es nur vereinzelte genderarchäologische Studien. U.a.: Asher-Greve, Julia M. „Feminist Research and Ancient Mesopotamia. Problems and Prospects“: Brenner, Athalya/ Fontaine, Carole (ed.). A Feminist Companion to Reading the Bible. Approaches, Methods and Strategies (Sheffield 1997) 218–237; dies. „The Essential Body. Mesopotamian Concepts of the Gendered Body“: Gender and History 3/9 [Special Issue: Gender and the Body in Antiquity; ed. Wyke, Maria] (1997) 423-461; dies. „Stepping into the Maelstrom. Women, Gender and Ancient Near Eastern Scholarship“: NIN – Journal of Gender Studies in Antiquity 1 (2000) 1–22; Marcus, Michelle I. „Incorporating the Body. Adornment, Gender, and Social Identity in the Ancient Iran“: Cambridge Archaeological Journal 3 (1993) 157–178; dies. „Dressed to Kill. Women and Pins in Early Iran“: The Oxford Art Journal 17 (1994) 3–15; dies. „Geography and Visual Ideology. Landscape, Knowledge, and Power in Neo-Assyrian Art“: Liverani, Mario (ed.). Neo-Assyrian Geography [Quaderni di Geografia Storia 5] (Roma 1995) 193–202; dies. „Sex and the Politics of Female Adornment in Pre-Achaemenid Iran (1000–800 B.C.E.): Kampen, Natalie B. (ed.). Sexuality in Ancient Art. Near East, Egypt, Greece, and Italy (Cambridge 1996) 41–54; Pollock, Susan. „Women in a Men’s World. Images of Sumerian Women“: Conkey, Margaret W./ Gero, Joan M. (eds.). Engendering Archaeology. Women and Prehistory (Oxford 1991) 366–387; Wright, Rita P. „Technology, Gender, and Class. Worlds of Difference in Ur III Mesopotamia“: dies. (ed.). Gender and Archaeology (Philadelphia 1996) 79–110; Baharani, Zainab. Women of Babylon. Gender and Representation in Mesopotamia (London/ New York 2001). In der zyprischen Archäologie vgl. u.a.: Åström, Paul. „Approaches to the Study of Women in Ancient Cyprus“: ders. (ed.). Acta Cypria. Acts of an International Congress on Cypriote Archaeology held in Göteborg on 22–24 August 1991 [Studies in Mediterranean Archaeology Pocket-Book 117] (Jonsered 1992) 5–8; Bolger, D. „Engendering Cypriot Archaeology: Female Roles and Statuses before the Bronze Age“: Opuscula Atheniensia 20 (1993) 1-17; Kopaka, Katerina. „‘Women’s Arts – Men’s Crafts’? Towards a Framework for Approaching Gender Skills in the Prehistoric Aegean“: Laffineur, Robert/ Betancourt, Philip P. (eds.). TEXNH. Craftsmen, Craftswomen and Craftsmanship in the Aegean Bronze Age. Proceedings of the 6th International Aegean Conference, Philadelphia, Temple University, 18-21 April 1996 [Aegaeum 16] (Austin u.a. 1997) 521–531; Nordquist, Gullög. „Male Craft and Female Industry. Two Types of Production in the Aegean Bronze Age“: Laffineur, Robert/ Betancourt, Philip P. (eds.). TEXNH. Craftsmen, Craftswomen and Craftsmanship in the Aegean Bronze Age. Proceedings of the 6th International Aegean Conference, Philadelphia, Temple University, 18-21 April 1996 [Aegaeum 16] (Austin u.a. 1997) 533–537.

[112] Vgl. zur Literatur die Angaben im Abschnitt zur Archäologie des Todes in Palästina/Israel.

[113] Meyers „Recovering Objects“ (1997) 270.

[114] Aus den in der Einführung erwähnten Gründen verzichte ich hier auf eine bibliographische Zusammenstellung zum ikonographischen Sektor.

[115] Brown, Shelby. „Feminist Research in Archaeology. What Does it Mean? Why Is It Taking So Long?“: Rabinowitz, Nancy Sorkin/ Richlin, Amy (eds.). Feminist Theory and the Classics (New York 1993) 245.

[116] Meyers, Carol. Discovering Eve. Ancient Israelite Women in Context (Oxford 1988).

[117] Vgl. u.a.: Meyers „Recovering Objects“ (1997) 270–284; dies. „Procreation, Production, and Protection. Male-Female Balance in Early Israel“: Carter, Charles E. (ed.). Community, Identity, and Ideology. Social Science Approaches to the Hebrew Bible [Sources for Biblical and Theological Study 6] (Winona Lake, Ind. 21996) 489–514.

[118] Meyers „Recovering Objects“ (1997) 274.

[119] Wapnish, Paula. „Scholars Speak out“: BArR 21/3 (1995) 32.

[120] Vgl. Sawicki „Spatial Management“ (1997) Anm. 22.

[121] Vgl. die methodengeschichtlichen Bemerkungen in der Einführung zu Standardwerken wie z.B.: Ben-Tor Archaeology of Ancient Israel (1992) 6f.

[122] Zu den Entwicklungen und Hintergründen der New Archaeology im Umfeld der Palästina-Archäologie siehe: Dever, William G. „The Impact of the ‘New Archaeology’ in Syro-Palestinian Archaeology“: BASOR 242 (1981) 15–29; ders. „Impact of the ‘New Archaeology’“: Drinkard, Joel F. (ed.). Benchmarks in Time and Culture. An Introduction to Palestinian Archaeology Dedicated to Joseph A. Callaway (Atlanta 1988) 337-352; Joffe, Alexander H. „New Archaeology“: The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East IV (New York/ Oxford 1997) 134–138.

[123] A.a.O. 135.

[124] Levy, Thomas E. (ed.). Shiqmim I. Studies Concerning Chalcolithic Societies in the Northern Negev Desert, Israel (1982–1984) [British Archaeological Report. International Series 356] (Oxford 1987). Zusammenfassung der angewandten Methodik und der involvierten Techniken: ders. „Interdisciplinary Archaeological Research in Israel“: Biran, Avraham/ Aviram, Joseph (eds.). Biblical Archaeology Today, 1990. Proceedings of the Second International Congress on Biblical Archaeology, Jerusalem, June–July 1990 (Jerusalem 1993) 465–481.

[125] Angestrebt wurden u.a. ein klarer und nachvollziehbarer Forschungsaufbau und eine multidisziplinäre Herangehensweise. Rose, D. Glenn. „The Methodology of the New Archaeology and Its Influences on the Joint Expedition to Tell el-Ḥesi“: Dahlberg, Bruce T./ O’Connell, Kevin G. (eds.). Tell el-Ḥesi. The Site and the Expedition [Joint Archaeological Expedition to Tell el-Ḥesi 4] (Winona Lake, Ind. 1989) 72–87; Worell, John E. „The Evolution of a Holistic Investigation. Phase One of the Joint Expedition to Tell el-Ḥesi“: Dahlberg, Bruce T./ O’Connell, Kevin G. (eds.). Tell el-Ḥesi. The Site and the Expedition [Joint Archaeological Expedition to Tell el-Ḥesi 4] (Winona Lake, Ind. 1989) 68–71.

[126] Es wurde hier der Versuch unternommen –ganz im Sinne der New Archaeology–, einen systemischen Ansatz zu formulieren, in dem die verschiedenen Aspekte archäologischer Forschungszweige zusammengeführt werden könnten. Ergebnis dieses Versuchs ist das Food-system-concept: „[...] a complex unity consisting of all of the purposive, patterned (institutionalized), and interconnected activities carried out by a group of individuals in order to procure, process, distribute, prepare or consume food, and dispose of food remains.“ LaBianca, Øystein S. Hesban 1. Sedentarization and Nomadization. Food System Cycles at Hesban and Vicinity in Transjordan (Berrien Springs 1990) 9. Aufgrund der Untersuchung bestimmter, archäologisch nachweisbarer Parameter (environmental conditions, settlement conditions, landuse conditions, dietary conditions) kann eine Intensivierung oder ein Rückgang im Aufwand für Produktion und Transformation von Lebensmitteln ermittelt werden, der mit verschiedenen geschichtlichen Entwicklungen korreliert werden kann. So sind die möglichen Ursachen eines Anstiegs z.B. Innovationen, Bervölkerungswachstum, Zentralisation, Spezialisierung, Bürokratisierung konkret ermittelbar; Rückgänge dagegen können mit Akkumulation von Gefahren, Unterentwicklung, Epidemien, Fehlinvestitionen, Hungersnöten etc. in Zusammenhang gebracht werden.

[127] Dever, William G. „Syro-Palestinian Archaeology ‘Comes of Age’. The Inaugural Volume of the Hesban Series. A Review Article“: BASOR 290–291 (1993) 129.

[128] So gibt es z.B. keinen derartigen Artikel in The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East (New York/ Oxford 1997) und auch unter der Rubrik zur Geschichte der Palästina-Archäologie findet sich keine Erwähnung.

[129] Dever, William G. „Biblical Archaeology. Death and Rebirth“: Biran, Avraham/ Aviram, Joseph (eds.). Biblical Archaeology Today, 1990. Proceedings of the Second International Congress on Biblical Archaeology, Jerusalem, June – July 1990 (Jerusalem 1993) 708. Allerdings sollte hier nicht unerwähnt bleiben, dass der Autor sich in der Zwischenzeit nicht mehr nur positiv gegenüber der Aufnahme postmoderner Ideen innerhalb des archäologischen Theoriegebäudes äussert. Vgl. u.a. die Ausführungen zum Thema in seinem neusten Buch: Dever, William G. What Did the Biblical Writers Know, and When Did They Know It? What Archaeology and the Bible Can Tell Us about Ancient Israel (Grand Rapids, Mich. 2001) passim.

[130] Asher-Greve „Feminist Research“ (1997) 223f.

[131] Vgl. z.B.: Knauf, E. Axel. „History, Archaeology, and the Bible“: ThZ 57 (2001) 263 Anm. 4; Bunimovitz, Shlomo. „On the Edge of Empires – Late Bronze Age (1500–1200 BCE)“: Levy, Thomas E. (ed.). Archaeology of Society in the Holy Land (London 1995) 328f.

[132] Selbstredend kommen hier noch all jene eher ‘praktischen’ und ‘wissenschaftspolitischen’ Gründe hinzu, die für fast alle (deutschsprachigen) Wissenschaftsbereiche gelten, wie z.B. die Tatsache, dass die Verzahnung der Genderforschung mit feministischen Epistemologien zur Folge hat, dass man alle Forschungsaktivitäten in diesem Gebiet als politisch motivierten Feminismus der ersten Stunde begreift. Daraus resultiert nicht nur eine Unkenntnis der differenzierten Entwicklungen innerhalb feministischer Forschungsansätze, sondern auch die Abwertung genderorientierter Forschungsvorhaben, sodass motivierten Studierenden oftmals angeraten wird, ihre Zeit doch lieber in ‘richtige’ Forschung zu investieren, als sich mit ‘marginalen Modeerscheinungen’ zu beschäftigen. Dass sich diese Einschätzung z.B. auch auf Dissertations-Themenwahl und Karriereplanung einzelner massiv auswirkt, ist unumgänglich. Darüberhinaus ist Genderforschung ein sehr komplexes Forschungsfeld, das von Studierenden wie AkademikerInnen die Einarbeitung nicht nur in ihr spezielles Fachgebiet, sondern zusätzlich noch in die komplexen philosophisch-epistemologischen Zusammenhänge des theoretischen Feminismus erfordert. Vgl. die Aufzählung dieser Faktoren bei: Asher-Greve „Maelstrom“ (2000) 4.

[133] Vgl. Sofaer-Derevensky, Joanna. „Linking Age and Gender as Social Variables“: EAZ 38 (1997) 490.

[134] Vgl. z.B. die diesbezüglichen Anmerkungen bei Schroer, die auf dieses Versäumnis seitens der Palästina-Archäologie dezidiert hinwies. Schroer, Silvia. „Auf dem Weg zu einer feministischen Rekonstruktion der Geschichte Israels“: dies./ Schottroff, Luise/ Wacker, Marie–Theres. Feministische Exegese. Forschungsbeiträge zur Bibel aus der Perspektive von Frauen (Darmstadt 21997) 102.

[135] Die medizinischen Grundlagen und methodischen Feinheiten dieses weitgefächerten Gebiets können hier nicht annähernd vollumfänglich dargestellt werden, doch soll versucht werden, auf einige, speziell für die Genderforschung relevante und für die Palästina-Archäologie sinnvolle bzw. erstrebenswerte Möglichkeiten beispielhaft einzugehen. Einen Einblick in den Stand der Diszplin und deren umfassende Möglichkeiten bieten u.a. folgende Veröffentlichungen: Ortner, Donald J./ Putschar, Walter G. Identification of Pathological Conditions in Human Skeletal Remains [Smithsonian Contribution to Anthropology 28] (Washington, DC. 1985); Mays, Simon. The Archaeology of Human Bones (London/ New York 1998); Larsen, Clark S. Bioarchaeology. Interpreting Behavior From Human Skeleton (Cambridge 1997). Speziell Genderfragen sind folgende Sammelbände gewidmet: Grauer, Anne L./ Stuart-MacAdam, Patricia (eds.). Sex and Gender in Paleopathological Perspective (Cambridge 1999); Arnold, Bettina/ Wicker, Nancy L. (eds.). Gender and the Archaeology of Death (Walnut Creek 2001).

[136] Vgl. speziell zu Technik und Schwierigkeiten der Altersbestimmung am Skelett auch den Sammelband: Iscan, Mehmet Y. (ed.). Age Markers in the Human Skeleton (Springfield 1989).

[137] Zahlen nach: Smith, Patricia. „Sceletal Analysis“: The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East V (New York/ Oxford 1997) 52f.

[138] Mays Human Bones (1998) 50.

[139] Zwischengeschlechtliche Individuen können allerdings kaum ausgemacht werden.

[140] Zahlen gemäss: Cohen, Mark N./ Bennett, Sharon. „Skeletal Evidence for Sex Roles and Gender Hierarchies in Prehistory“: Miller, Barbara D. (ed.). Sex and Gender Hierarchies (Cambridge 1993) 274.

[141] Eine vage Chance der Geschlechtsbestimmung bei Kindern bietet einzig die Methode genauester Messungen des durchschnittlichen Grössenunterschieds im Gebiss von erwachsenen Männern und Frauen der gleichen Population, zu denen die Zähne der Kinder in ein Verhältnis gesetzt werden können. Allerdings ist die Verlässlichkeit der so zu erreichenden Einschätzungen selbst bei genauster Analyse nicht überzeugend, da die Ergebnisse von zu vielen Faktoren (wie z.B. Mangelernährung) verzerrt werden können. Vgl. Mays Human Bones (1998) 39ff.

[142] Siehe nachfolgenden Abschnitt.

[143] Die meisten Infektionskrankheiten hinterlassen allerdings keine Spuren am Skelett. So leider auch solche, die Hinweise auf eine geschlechterspezifische Arbeitsteilung im Hinblick auf Tierhaltung und/oder den Umgang mit Fleisch geben könnten wie z.B. Toxoplasmose oder Tularemia. Nur langandauernde Infektionskrankheiten sind im Knochenmaterial noch nachweisbar. Zu diesen gehören Lepra, Syphillis und Knochentuberkulose. Einzig in Bezug auf Tuberkulose gibt es bis anhin zumindest einige unklare Verdachtsmomente, die auf die Existenz dieser Krankheit im antiken Palästina hindeuten. Zias, Joseph. „Death and Disease in Ancient Israel“: BA 54 (1991) 149ff.

[144] Molleson, Theya. „The Eloquent Bones of Abu Hureyra“: Scientific American (August 1994) 70–75.

[145] Allerdings ist bei derartigen Zuweisungen immer Vorsicht geboten, denn es liegt auf der Hand, dass mit ein-und-derselben Bewegung die unterschiedlichsten Tätigkeiten ausgeführt werden können. So kommt z.B. Petersen bei ähnlichem Befund (aufgrund von Ergebnissen aus der experimentellen Archäologie und der Ethnoarchäologie) zur Auffassung, dass es sich hier nicht nur um eine typische Bewegung bei der Zubereitung von Getreide, sondern auch bei der Aufbereitung von Tierhäuten handeln könnte. Peterson, Jane D. „Tracking Activity Patterns Through Skeletal Remains. A Case Study from Jordan and Palestine“: Gebel, Georg K. et al. (eds.). The Prehistory of Jordan, II. Perspectives from 1997 [Studies in Early Near Eastern Production, Subsistence, and Environment 4] (Berlin 1997) 475–492.

[146] Vgl.: Larsen Bioarchaeology (1997) 6-63.

[147] Cohen/ Bennett „Skeletal Evidence“ (1993) 285.

[148] Allerdings muss hier warnend angemerkt werden, dass männliche und weibliche Körper sich in ihrem Umgang mit Nahrungsmitteln unterscheiden, so verlieren z.B. Frauen generell mehr Eisen als Männer und auch der starke Kalziumbedarf während der Schwangerschaft führt zu Unterschieden zwischen den Geschlechtern. Man kann bis anhin noch nicht mit Sicherheit sagen „to what extent those differences are universal and constant in a quantitative sense across cultures“. A.a.O. 279f.

[149] Vgl. z.B. die Studien von: Bumsted, M. Pamela et al. „Recognizing women in the archeaological record“: Nelson, Sarah M./ Kehoe, Alice B. (eds.). Powers of Observation. Alternative Views in Archaeology (Washington DC 1990) 89-101; Hastorf, Christine A. „Gender, space and food in prehistory“: Gero, Joan M./ Conkey, Margaret W. (eds.). Engendering Archaeology. Women and Prehistory (Oxford 1991) 132–159.

[150] So wies z.B. Angel daraufhin, dass der bei Frauen im bronzezeitlichen Karatas (Griechenland) festgestellte, im Vergleich zu den Männern erheblich niedrigere Zinkanteil auf einen niedrigeren Fleischanteil in der, den Frauen zur Verfügung stehenden Nahrung zurückzuführen sein könnte. Angel, J. Lawrence. „Health as Crucial Factor in the Changes from Hunting to Developed Farming in the Near Eastern Mediterranean“: Cohen, Marc N./ Armelagos, Georges J. (eds.). Paleopathology at the Origin of Agriculture (New York 1984) 51–74.

[151] Zitiert nach: Zias „Death“ (1991) 147. Leider dort keine näheren Quellenangaben.

[152] Dabei muss allerdings in die Berechnungen das Faktum mit einbezogen werden, dass das biologische Alter nicht immer kongruent ist mit dem chronologischen. Unterschiedliche Lebensumstände lassen Körper unterschiedlich schnell altern und können Daten zur durschnittlichen Lebenserwartung stark verzerren, solange keine verlässlichen Vergleichsdaten in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

[153] Bondioli, Luca/ Corruccini, Robert S./ Macciarelli, Roberto. „Familial Segregation in the Iron Age Community of Alfedena, Abruzzo, Italy, Based on Osteodontal Trait Analysis“: AJPA 71 (1986) 393-400.

[154] Bentley, G.R. „A Bioarchaeological Reconstruction of the Social and Kinship Systems at Early Bronze Age Bab edh-Dhra≤, Jordan“: Gregg, Susan A. (ed.). Between Bands and States [Center for Archaeological Investigations. Occasional Papers 9] (Carbondale, Il. 1991) 5-34.

[155] Obwohl die Erhaltung antiker DNA in heisseren Klimazonen schlechter ist als in kühleren, schätzt man, dass sich selbst im Wüstenklima noch einige Jahrtausende alte DNA-Spuren sichern lassen. Mays Human Bones (1998) 201.

[156] Das momentan grösste Problem in der Arbeit mit DNA ist die Kontaminationsgefahr. Es ist daher unumgänglich sich vor der Öffnung eines Grabes im Klaren darüber zu sein, welche Art von Proben man zu nehmen gedenkt und dementsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Vgl. Herrmann, Bernd/ Hummel, Susanne (eds.). Ancient DNA. Recovery and Analysis of Genetic Material from Paleontological, Archaeological, Museum, Medical and Forensic Specimens (New York u.a. 1994) siehe insbes. 59–68.

[157] Vgl. z.B.: Zias, Joseph/ Mumcuoglu, Kostas Y. „How the Ancients De-Loused Themselves“: BArR 15/6 (1989) 66–69.

[158] Vgl. z.B. ein 1984 im Jordantal gefundenes Massengrab von ca. 300-400 Individuen (gemäss Zias getötet während der persischen Invasion 614 n.Chr.), die nicht auf Friedhöfen bestattet wurden. Zias „Death“ (1991) 150.

[159] Vgl. z.B. das Gräberfeld des Tell el-Mazªr. Siehe: Knauf, E. Axel. „Supplementa Ismaelitica 19. Zur Ethnolinguistik des Tell el-Mazªr“: BN 97 (1999) 31–34.

[160] Vgl. z.B. die klare soziale Schichtung eines archäologisch erschlossenen Friedhofs nordamerikanischer Ureinwohner aus der Mitte des 18. Jhs.: Mainfort, Robert C. „Wealth, Space and Status in a Historic Indian Cemetry“: American Antiquity 50 (1985) 555–579; oder die strikte geschlechtliche Trennung mittelalterlicher Friedhöfe in Schweden: Gejvall, Nils-Gustaf. Westerhus. Medieval Population and Church in the Light of Sceletal Remains (Lund 1960).

[161] Costin „Gender and Craft“ (1996).

[162] Siehe die Zusammenstellung dieser zentralen Analysebereiche in: Veit, Ulrich. „Tod und Bestattungssitten im Kulturvergleich. Ethnoarchäologische Perspektiven einer ‘Archäologie des Todes’“: EAZ 38 (1997) 291–313.

[163] Hodder, Ian. Symbols in Action. Ethnoarchaeological Studies of Material Culture (Cambridge 1982) 201. So konnte Ucko in seiner, speziell den Schwierigkeiten einer archäologischen Interpretation von Grabbeigaben gewidmeten Arbeit u.a. nachweisen, dass weder der Reichtum bzw. die Ärmlichkeit an Beigaben noch die Grösse von Grabanlagen notwendigerweise ein Anzeichen für einen hohen bzw. niedrigen sozialen Status sein müssen. Ucko, Peter J. „Ethnography and Archaeological Interpretation of Funary Remains“: World Archaeology 1 (1969) 262–280.

[164] Lucy, S.J. „Housewives, Warriors and Slaves? Sex and Gender in Anglo-Saxon Burials“: Moore, Jenny/ Scott, Eleanor (eds.). Invisible People and Processes. Writing Gender and Childhood into European Archaeology (London/ New York 1997) 154f.

[165] A.a.O. 151. Owen weist in diesem Zusammenhang in ihrem Artikel zur Interpretation von nadelähnlichen Gegenständen in Gräbern des europäischen Jungpaläolithikums darauf hin, dass der Zuordnung einzelner Gegenstände zu den verschiedenen Geschlechtern zunächst eine genaue mikroskopische Analyse der Gegenstände vorausgehen müsse, im Hinblick darauf, ob sie überhaupt Benutzungsspuren aufweisen. Ist dies der Fall, sollten ihre multifunktionalen Benützungsmöglichkeiten abgeklärt und mittels vergleichender ethnographischer Studien in rezenten Kulturen der Grad ihrer Genderspezifität untersucht werden. Owen, Linda R. „Geschlechterrollen und die Interpretation von Grabbeigaben. Nadeln, Pfrieme, Spitzen“: EAZ 38 (1997) 495–504.

[166] Vgl. z.B. Kästner, Sibylle. „Von Mannfrauen und Weibmännern. Ethnohistorische und (ethno)archäologische Beispiele für Geschlechtervarianz in der Diskussion“: EAZ 38 (1997) 505–520; Wiermann, Roland R. „Keine Regel ohne Ausnahme. Die geschlechtsdifferenzierte Bestattungssitte der Kultur mit Schnurkeramik“: EAZ 38 (1997) 521‑529.

[167] Siehe Beispiele im folgenden Kapitel.

[168] Vgl. z.B.: Crabtree, Pam J. „Gender Hierarchies and the Sexual Division of Labor in the Natufian Culture of the Southern Levant“: Walde, Dale/ Willows, Noreen D. (eds.). The Archaeology of Gender. Proceedings of the 22nd Annual Chacmool Conference (Calgary 1991) 384–391; Molleson „Eloquent Bones“ (1994); Peterson, Jane D. Changes in the Sexual Division of Labor in the Prehistory of the Southern Levant (Arizona State University, unpublished Ph.D. Dissertation 1994); dies. „Activity Patterns“ (1997); dies. „Labor Patterns in the Southern Levant in the Early Bronze Age“: Rautman, Alison E. (ed.). Reading the Body. Representations and Remains in the Archaeological Record [Regendering the Past] (Philadelphia 2000) 38–54. Gosline, Sheldon L. Archaeogender. Studies in Gender’s Material Culture [Marco Polo Monographs 2] (Warren Center, PA 1999) Kap. 5: „Archaeogender of Death. A Case from Israel“ 177-207.

[169] Ebenso gehen Überblickswerke auf das Thema nicht ein. Vgl. z.B. den ansonsten sehr aufschlussreichen Band: Campbell, Stuart/ Green, Anthony (eds.). The Archaeology of Death in the Ancient Near East [Oxbow Monograph 51] (Oxford 1995). Das Thema scheint so weit unten auf der Forschungsagenda zu stehen, dass selbst ausgewiesene SpezialistInnen in ihren Veröffentlichungen der terminologischen Unterscheidung zwischen Sex und Gender keinen Wert beimessen. Einzig um auf dieses Faktum aufmerksam zu machen und nicht um die Arbeit bestimmter Personen zu diskreditieren, lässt sich hier z.B. ein neuerer Beitrag in BArR anführen, in dem im Zusammenhang mit der osteoarchäologischen Geschlechtsbestimmung bedauernd vermerkt wird: „One skeleton was found in a contracted position with the scull missing; the man or woman (we cannot identify the gender) fell upon a heap of clay loom weights.“ [Hervorhebung JMC] Mazar, Amihai/ Camp, John. „Will Tel Rehov Save the United Monarchy?“: BArR 26/2 (2000) 47. Oder man liest z.B. in einem Beitrag zum osmanischen Friedhof des Tell Ḥisbān als einzige Bemerkung zum Thema Gender: „Age and gender of the interred population broke down in this fashion: 16 adults (aged 18-50 years), two juveniles (aged 12-17 years), five children (aged 5-8 years), and 22 infants (newborn-18 months).“ [Hervorhebung der Verf.] Walker, Bethany J. „The Late Ottoman Cemetry in Field L, Tall Hisban“: BASOR 322 (2001) 48 Anm. 4.

[170] Kunter, Manfred. Anthropologische Untersuchungen der menschlichen Skelettreste aus dem eisenzeitlichen Friedhof [Kamid el-Loz IV. Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde 19] (Bonn 1977) 115.

[171] Yassine, Khair. Tell El-Mazar I. Cemetry A (Amman 1984). Einführung und archäologische Analyse von K. Yassine (1-134); physische Anthropologie von A. Disi, W. Henke, J. Wahl (135-195).

[172] A.a.O. 8.

[173] A.a.O. 181-183.

[174] A.a.O. 159f.50.182.

[175] A.a.O. 156.49.182.

[176] A.a.O. 150f.45f.182.

[177] A.a.O. 170f.25.182.

[178] A.a.O. 49.

[179] A.a.O. 51f.

[180] A.a.O. 152.

[181] Die exklusive Form wird hier in Bezug auf die publizierenden Archäologen verwendet.

[182] A.a.O. 164f.26f.182.

[183] A.a.O. 26.

[184] A.a.O. 24.

[185] „[A] pottery bottle [albastron], a shallow bronze bowl damaged with pronounced umbo having 16 radiating sepals of calyx and between each of them a pistil [...], a bronze bottle [...], two iron arrowheads and an iron pedestal.“ Ebd.

[186] Hachmann, Rolf/ Penner, Silvia. Der eisenzeitliche Friedhof und seine kulturelle Umwelt [Kamid el-Loz III. Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde 21] (Bonn 1999) 74.

[187] Poppa, Rudolf. Der eisenzeitliche Friedhof. Befunde und Funde [Kamid el-Loz II, Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde 18] (Bonn 1978) 113.

[188] Hachmann/ Penner Friedhof (1999) 74.

[189] Poppa Friedhof (1978) 76.

[190] „Wegen des schlechten Erhaltungszustandes und wegen des noch nicht abgeschlossenen Skelettwachstums ist eine Geschlechtsdiagnose praktisch nicht durchführbar. [Doch] weisen fehlende Superciliarbögen, gewölbte Stirn, geringes Hinterhauptsrelief, graziler UK [= Unterkiefer] eher auf weibliches Geschlecht [...].“ Kunter Anthropologische Untersuchungen (1977) 18.

[191] Poppa Friedhof (1978) 46.

[192] Da die ‘Archäologie des Todes’ in Palästina/Israel durch das Faktum erschwert wird, dass religiöse Vorbehalte die Bergung und Untersuchung Verstorbener zu einer heiklen Angelegenheit machen, wäre ein standardisiertes Konzept zur Datenerhebung und Registration eigentlich unverzichtbar. Nur auf diesem Wege könnte sichergestellt werden, dass im Falle schneller Wiederbestattung oder sonstigen Verlustes des orginalen Datenmaterials der Befund in einer Art und Weise registriert wird, die für andere WissenschaftlerInnen in diesem Bereich verständlich, interpretierbar und v.a. mit anderen Daten vergleichbar wäre, unabhängig von persönlichen Notitzbüchern und ad hoc gefertigten grabungsspezifischen Formularen, wie sie noch immer verbreitet sind.

[193] Wenn solche Untersuchungen jedoch gemacht werden können, führen sie zu aufschlussreichen Ergebnissen. Vgl. z.B. die Auswertung von Überresten menschlicher Parasiten (Echinococcus granulosus) aus einem Grab ausserhalb der Davidsstadt in Jerusalem. Zias, Joseph/ Mumcuoglu, Kostas Y. „Pre-Pottery Neolithic B Head Lice from Nahal Hemar Cave“: Atiqot 20 (1991) 167–168.

[194] Das zuvor in das Chalkolithikum/EB I datierte Gräberfeld (Adams, Russell B. „The Wadi Fidan Project, Jordan“: Levant 23 [1989] 181–183) erwies sich nach C14 Beprobung als mit 95% Sicherheit dem 12.-9. Jh. v. Chr. entstammend. Bis anhin konnten 62 Gräber mit 87 Skeletten archäologisch erfasst werden; die AusgräberInnen vermuten, dass der ca. 17’600 m2 grosse Friedhof ein Minimum an 3’500 Gräbern beherbergen könnte. Es lassen sich auf der Ebene sowohl der Grabbeigaben als auch der Grabformen kategoriale Unterschiede festmachen, die in Interdependenz zu Ergebnissen der Paläopathologie und physischen Anthropologie ungeahnte Aufschlüsse über die Sozialstruktur dieser Gesellschaft geben könnten, zumal der Erhaltungsgrad der Skelette ausserordentlich ist; selbst Teile getrockneter innerer Organe sowie Fäkalien- und Haarreste konnten geborgen werden. Levy, Thomas E./ Adams, Russell B./ Shafiq, Rula. „The Jabal Hamrat Fidan Project. Excavation at the Wadi Fidan 40 Cemetry, Jordan (1997)“: Levant 31 (1999) 293–308.

[195] A.a.O. 302.

[196] Aussage der Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston; zit. nach: Conkey „Mobilizing Ideologies“ (1997) 197.

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Julia Müller-Clemm (*1969),

Studium der evangelischen Theologie in Basel 1989–1997 mit Schwerpunkt auf den Bereichen Kunst und Archäologie; archäologische Feldarbeit in Israel/Palästina 1991–1999 (Jesreel, Kinneret, Megiddo). Seit 1997 Assistentin an der Christkatholischen und Evangelischen Theologischen Fakultät der Universität Bern im Fachbereich Altes Testament.

Promotionsprojekt zum Thema ikonographischer und textlicher Darstellung von Nacktheit in alttestamentlicher Zeit unter rezeptionsästhetischer Perspektive.

© Julia Müller-Clemm 2001, lectio@theol.unibe.ch, ISSN 1661-3317

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